Heer
Deutsche und Georgier

Grenadiere bereit für den Afghanistaneinsatz

Grenadiere bereit für den Afghanistaneinsatz

Datum:
Ort:
Hagenow
Lesedauer:
3 MIN

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Einsatzvorbereitung während der Coronakrise: Deutsche und georgische Soldaten schließen in Hagenow gemeinsam die Ausbildung für ihren kommenden Auftrag in Afghanistan ab – unter besonderen Schutzauflagen.

Zwei Soldaten bewegen sich mit Waffen durch den Wald.

Selbst beim Gefechtsschießen müssen die Soldaten eine Mund- und Nasenbedeckung tragen

Bundeswehr/Carl Schulze

Das Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow und eine Infanteriekompanie der Streitkräfte Georgiens beendeten Mitte Mai 2020 ihre Ausbildung als multinationales Schutzbataillon für den Auslandseinsatz Resolute Support Mission in Afghanistan. Mit der Zertifizierung dieser Truppenteile, die ihre Einsatzbereitschaft bestätigt, endet zugleich die sechsmonatige Vorbereitung der Soldatinnen und Soldaten auf diese Mission.

Während der Pandemie hat die Gesunderhaltung der Soldatinnen und Soldaten und eine Vermeidung der Ansteckung der Zivilbevölkerung des Einsatzlandes höchste Priorität. Die Ausbildung fand daher unter besonderen Hygienemaßnahmen statt. Der Kontakt zwischen den Ausbildungsgruppen wurde auf ein Minimum beschränkt. Die Schießausbildung sowie die Zusammenarbeit der Fahrzeugbesatzungen wurden in Hagenow nochmals geübt und verfeinert. Beides sind im Einsatzland die Grundlage zur effektiven und erfolgreichen Auftragserfüllung.

Dienstaufsicht zweier Generale

Zwei Generale mit Schutzmasken stehen auf einem Waldweg, hinter ihnen Militärfahrzeuge.

Dienstaufsicht unter verschärften Hygienemaßnahmen: Generalleutnant Johann Langenegger (l.) und Generalmajor Jürgen-Joachim von Sandrart überzeugen sich vom Leistungsvermögen der Hagenower Grenadiere

Bundeswehr/Carl Schulze

Die Ausbildung wurde an die allgemeine Infektionslage angepasst. Das Hygienekonzept des Panzergrenadierbataillons 401 wurde durch die Überwachungsstelle für Öffentlich-Rechtliche Aufgaben (ÖRA) vor Ausbildungsbeginn abgenommen, die Umsetzung aller Vorgaben abschließend kontrolliert. Dazu gehörte eine Begehung der Kaserne und der Ausbildungsstellen. Im Ergebnis wurden die hohen Auflagen, die von der ÖRA an die Bundeswehr gestellt worden waren, alle erfüllt und das Training konnte beginnen.

Eine der Auflagen war es, dass das Personal während der gesamten Einsatzvorbereitung in den Ausbildungseinrichtungen in Hagenow und Jägerbrück verbleiben sollte. Bei ihrer Ausbildung trugen die Soldaten dauerhaft Schutzmasken. Der Zutritt externer Personen in die Kasernen wurde unter Beachtung notwendiger Quarantänevorschriften auf ein Minimum reduziert. Selbst der Kommandeur Einsatz, Generalleutnant Johann Langenegger, und der Kommandeur der 1. Panzerdivision, Generalmajor Jürgen-Joachim von Sandrart, mussten während ihrer Dienstaufsicht fünf Meter Abstand zu den Soldaten halten und ständig die vorgeschriebene Mund-Nasen-Abdeckung tragen.

Multinationales Schutzbataillon

Ein Soldat wertet vor der Truppe den Übungsabschnitt aus, im Hintergrund ein Übungsgebäude.

Nach dem Ende jedes Trainingsabschnitts bewertet der Ausbilder die Leistungen der Soldaten

Bundeswehr/Carl Schulze

Das Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow entsendet im Juni 2020 fast 200 Kameraden nach Afghanistan. Sie haben dort als multinationales Schutzbataillon, auch Force Protection Bataillon genannt, den Auftrag, Seite an Seite mit den in Deutschland ausgebildeten georgischen Schutzkräften und afghanischen Soldaten Einrichtungen in Nordafghanistan zu schützen. 
Die Erfahrung der Hagenower Grenadiere ist groß. Rund zwei Drittel der Einsatzsoldaten dienten bereits im Jahr 2018 mit dem gleichen Auftrag in Afghanistan. Motiviert und hochprofessionell stellten sie sich in den letzten Monaten erneut der fordernden Einsatzausbildung, um abschließend vor dem Flug in das Einsatzland in eine 14-tägige Quarantäne zu gehen. Das Hygienekonzept sieht vor, dass die Soldaten direkt aus der Quarantäne kommend zum Flugzeug und dann anschließend in das Einsatzland transportiert werden. Insgesamt sind der Einsatz und die Vorbereitung eine Zeit der Entbehrungen und mentaler Belastung, nicht nur für die Einsatzsoldaten, sondern auch für Familienangehörige und Freunde. 

Ausbildung georgischer Soldaten

Ein Soldat liegt im grünen Gras in Stellung und schießt mit seinem Maschinengewehr.

An der Station Gefechtsschießen kämpfen sich die Panzergrenadiere aus einem Hinterhalt heraus. Maschinengewehrfeuer hält den Feind nieder.

Bundeswehr/Carl Schulze

Parallel bereiteten sich auch die 139 georgischen Soldaten in den vergangenen Monaten am Standort Viereck und auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück des Landkreises Vorpommern-Greifswald auf ihren Einsatz in Afghanistan vor. Hier wurden sie von Soldaten des Panzergrenadierbataillons 411 für ihren Einsatz ausgebildet und unterstützt. Als Schnelle Eingreiftruppe, also als Quick Reaction Force, unterstehen sie dem deutschen Kommandeur in Nordafghanistan und unterstützen dort in besonderen Gefährdungssituationen. Mit der erfolgreichen Ausbildung der deutschen und georgischen Einsatzsoldaten für die Resolute Support Mission leistet die Panzergrenadierbrigade 41 einen wertvollen Beitrag für einen sicheren und erfolgreichen Einsatz in Afghanistan.

von Axel Beyer

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