Gemeinsam kommt man weiter – Samen kom je verder
Gemeinsam kommt man weiter – Samen kom je verder
- Datum:
- Ort:
- Veitshöchheim
- Lesedauer:
- 3 MIN
Am 30. März haben der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und seine niederländische Amtskollegin Kajsa Ollongren in Veitshöchheim gemeinsam ein neues Kapitel der erfolgreichen militärischen Zusammenarbeit beider Länder aufgeschlagen. Während eines feierlichen Appells wurde die niederländische 13. Leichte Brigade in die deutsche 10. Panzerdivision integriert – ein großer Schritt, der die beiden Landstreitkräfte gemeinsam voranbringt.
Vor dem Unterstellungswechsel mit rund 300 Soldatinnen und Soldaten im Rokokogarten des Veitshöchheimer Residenzschlosses unterzeichneten Ollongren und Pistorius im Beisein des Inspekteurs des Deutschen Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, und des niederländischen Heereschefs, Generalleutnant Martin Wijnen, eine Kooperationsvereinbarung. Dieses Dokument ist die offizielle Grundlage für die Integration der niederländischen Brigade in die deutsche Division. Es regelt die Kompetenzen und Verantwortungen auf verschiedenen Ebenen innerhalb der 10. Panzerdivision.
Bei der 13. Leichten Brigade aus dem niederländischen Oirschot handelt es sich um eine von insgesamt drei Kampfbrigaden der Königlichen Niederländischen Armee. Ihr gehören unter anderem die gepanzerten Infanteriebataillone „Prinzessin-Irene-Füsiliere“ und „Limburger Jäger“ sowie ein Panzerpionierbataillon an. Ausgerüstet ist die Brigade mit geschützten Radfahrzeugen des Typs Bushmaster und Boxer sowie mit Fennek-Aufklärungsfahrzeugen, so wie die zwei Letzteren auch in der Bundeswehr verwendet werden.
Integration für die Verteidigung beider Nationen
Der Krieg in der Ukraine hat den Willen und die Bereitschaft der Nationen gestärkt, die militärische Verteidigungsfähigkeit Europas als gemeinsame Aufgabe anzugehen. Sowohl das niederländische als auch das deutsche Heer richten sich derzeit in der NATONorth Atlantic Treaty Organization und vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungen konsequent auf die Landes- und Bündnisverteidigung aus – eine Gemeinsamkeit, die verbindet. Die befreundeten Nationen sind sich einig: Zur effektiven Verteidigung des Bündnisses bedarf es kaltstartfähiger Großverbände in Europa. Verteidigungsminister Pistorius verdeutlicht: „Es ist besonders wichtig, zusammenzuwirken, um der NATONorth Atlantic Treaty Organization die richtigen Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, die sie benötigt, um glaubhafte Abschreckung zu leisten. Im Ernstfall müssen wir in der Lage sein, erfolgreich miteinander zu kämpfen.“ Dazu wurden zuletzt die finanziellen Grundlagen auf nationaler Ebene geschaffen. Sie werden gebraucht, um jeweils bestehende Fähigkeitslücken zu schließen und die Verzahnung der beiden Streitkräfte als wesentliche Voraussetzung der Zusammenarbeit im Bündnis zu erreichen.
Die deutsch-niederländische Kooperation hat Tradition. Schon mit der Gründung des I. Deutsch-Niederländischen Korps im Jahr 1995 haben sich die Landstreitkräfte Deutschlands und der Niederlande zu einer weitreichenden Zusammenarbeit entschlossen. Bis heute wurde sie stetig weiterentwickelt.
Mit der jüngsten Integration verfügt jetzt jede Division des Heeres, schon in der Grundaufstellung, über eine unterstellte niederländische Brigade. Mit der Integration des niederländischen Großverbandes sind gleichzeitig alle Brigaden des niederländischen Feldheeres in die Divisionen des deutschen Heeres integriert. „Es ist ein bedeutender Schritt, den wir gemeinsam gehen. Wir finalisieren das, was wir vor 30 Jahren begonnen haben. Gleichzeitig ist es ein nötiger Schritt, für uns, unsere deutschen Verbündeten, aber auch für Europa und die NATONorth Atlantic Treaty Organization. Für die Niederlande ist es zudem ein Schritt, der sich aufgrund der langen Kooperation sehr natürlich anfühlt. Es ermöglicht uns auch, auf einem Divisionslevel zusammenzuwirken und zu trainieren. Davon profitieren beide Landstreitkräfte“, erklärt die niederländische Verteidigungsministerin Ollongren den Stellenwert der Integration.
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Bis zur personellen und materiellen Vollausstattung des gesamten Heeres liegt der Schwerpunkt bei der 10. Panzerdivision im Rahmen der verfügbaren Ressourcen. Die 13. Leichte Brigade nimmt nun den Platz der kürzlich abgegebenen Gebirgsjägerbrigade 23 ein, die nun die Leichten Kräfte der Division Schnelle Kräfte verstärkt. Somit verfügt die 10. Panzerdivision wieder über vier Brigaden. Mit der Einteilung in die drei Kräftekategorien Leichte, Mittlere und Schwere Brigaden schafft das Deutsche Heer kohäsive Einheiten und Verbände, die zur schnellen Reaktion befähigt sind. Gleichzeitig werden damit die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, damit das aus dem Sondervermögen beschaffte Material in einsatzfähige Strukturen zulaufen kann.