Gedenken zum 20. Juli im Kommando Heer
Gedenken zum 20. Juli im Kommando Heer
- Datum:
- Ort:
- Strausberg
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Erinnerung an den 20. Juli 1944 in der Von-Hardenberg-Kaserne in Strausberg: Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, und die Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium, Margaretha Sudhof, haben im Gedenken an die hingerichteten Soldaten des Widerstandes an einer Gedenkfeier am Stauffenberg-Stein teilgenommen.
An der stillen und würdevollen Feier, nun nach zwei Jahren Pandemie wieder in größerem Rahmen, nahmen auch die Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Märkisch-Oderland/Barnim Süd, Simona Koß, die Bürgermeisterin der Stadt Strausberg, Elke Stadeler, der Standortälteste, Brigadegeneral Uwe Nerger sowie Soldatinnen und Soldaten und Zivilangehörige des Kommandos Heer teil.
Das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 gilt als der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit der Herrschaft der Nationalsozialisten. Vor 78 Jahren hatte Claus Schenk Graf von Stauffenberg vergeblich versucht, den Diktator mit einer Bombe zu töten. Hitler überlebte. Es misslang, mit dem Staatsstreich den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Stauffenberg und seine Mitverschwörer wurden noch am Abend des Attentats hingerichtet. In den Tagen danach nahm die Gestapo Tausende von Regimegegnern fest. Anfang August 1944 begannen die Prozesse vor dem „Volksgerichtshof“. Sie dauerten bis zum Zusammenbruch des NSNationalsozialismus-Regimes im Mai 1945. Die genaue Zahl der Verurteilten ist nicht bekannt. Hunderte wurden ermordet.
„Es war Courage von Menschen im Militär“
Der Evangelische Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg, der die Festansprache hielt, erinnerte an die Wehrmachtsoffiziere und ihren Mut, den sie bewiesen, diesen Staatsstreich gegen die eigene Regierung zu planen. „Es war nicht Zivilcourage, auch nicht staatsbürgerliche Courage, sondern Courage von Menschen im Militär, in der Wehrmacht.“ Sie hätten nicht tatenlos einem System zuschauen wollen, so Felmberg, dass Deutschland und die Welt in den Abgrund zu führen drohte. Damit hätten sie bewiesen, dass „wir Geschichte nicht zwangsläufig über uns ergehen lassen müssen“, nicht nur passiv sein müssten. Er appellierte an die heute Lebenden: „Wir können als Menschen aktiv mitgestalten im Rahmen unserer Möglichkeiten, … wir sind moralisch dazu verpflichtet als mitfühlende, vernunftbegabte, soziale Wesen, als Menschen mit einer unabsprechlichen Würde, die ebenso unbedingt unseren nahen und fernen Mitmenschen zusteht.“
Nach der Rede traten der Standortälteste Nerger und Bürgermeisterin Stadler zum Gedenkstein, richteten die Schleifen der Blumenkränze und verbeugten sich, die Versammelten verharrten in einer Minute des Gedenkens. Zum Abschluss spielte ein Trompeter das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“.
Gespräch mit dem Inspekteur
Vor der Gedenkfeier hatte sich die Staatssekretärin in einem Vier-Augen-Gespräch mit Mais über die anstehenden Herausforderungen des Heeres angesichts der Krisenlage in der Ukraine und der geplanten, umfangreichen Investitionen in die Landstreitkräfte ausgetauscht. Für Sudhof folgte in kleinem Kreis ein Lagevortrag durch den Chef des Stabes, Generalmajor Harald Gante, mit anschließender Diskussion sowie Gespräche mit verschiedenen Abteilungsleitern. Der Staatssekretärin wurde auch eine modern ausgestattete Stube für Soldaten vorgestellt und sie trug sich ins Gästebuch des Kommandos ein.