Heer
Durch 80 Zentimeter Neuschnee

Gebirgskampfausbildung auf der Reiteralpe

Gebirgskampfausbildung auf der Reiteralpe

Datum:
Ort:
Bad Reichenhall
Lesedauer:
2 MIN

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Weiterbildung des Führungspersonals auf der Reiteralpe in den Berchtesgadener Alpen: Auf der winterlichen Hochebene lernen die Soldatinnen und Soldaten, das Gelände optimal zu nutzen und sich für die Verteidigung einzurichten.

Soldaten im Schneetarnanzug stehen auf einer Schneefläche im Gebirge verteilt in einem Halbkreis um zwei Soldaten herum.

Die Soldaten werden in den Stellungsraum eingewiesen, damit sie später bei Feindauftritt richtig reagieren können

Bundeswehr/Gebirgsjägerbataillon 231

Bei besten Wetterbedingungen wird dem Führungspersonal des Gebirgsjägerbataillons 231 an der Bergstation Reiteralpe der Ablauf des folgenden Ausbildungstages erläutert: Die Wahl der richtigen Stellungen bei der Verteidigung steht auf dem Programm. Diesmal jedoch im Winter mit allen Vor- und Nachteilen die eine fast schon idyllische Winterlandschaft mit sich bringt. So besteht die erste Schwierigkeit schon darin, sich durch die 80 Zentimeter hohe Neuschneedecke zu kämpfen. Schnell wird den Teilnehmern der Weiterbildung klar, dass Schnee und Eis eigene Regeln mit sich bringen.

Wirkung verschiedener Waffen

Ein Soldat im Schneetarnanzug hat eine Landkarte auf seinem Marschgepäck abgelegt und hockt daneben.

Zur Orientierung im Gelände ist eine Karte mit Markierungen unerlässlich

Bundeswehr/Gebirgsjägerbataillon 231

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase erkunden die Reichenhaller Jager geeignete Stellungen für die Verteidigung sowie den Einsatz eines Feldpostens und erläutern ihre Entscheidungen: Stellungen müssen möglichst unerkannt erreicht werden und ein gewisses Maß an Schutzwirkung bieten. Von hier aus gilt es, sich gegen den Feind zu verteidigen. Für eine gute Sicht und Wirkung eignen sich höhergelegene Stellungen, diese sind jedoch leichter aufzuklären.

Die Führungsleistung besteht darin, das Gelände lesen zu können und dabei die Besonderheiten des Gebirgskampfes im Winter zu berücksichtigen, um somit die zweckmäßigsten Stellungen zu erkunden. Schwere Waffen wirken im Schnee unterschiedlich: So verschluckt beispielsweise der Schnee wirkungslos die Geschosse des Granatmaschinenwerfers und hemmt die Splitterwirkung der Mörser. Diese gewonnenen Erkenntnisse müssen gegeneinander abgewogen werden und als Folgerung in der Erkundung berücksichtigt werden.

Gute Erkundung, wenig Bewegung

Zwei Soldaten im Schneetarnanzug stehen in tiefem Schnee, einer weist mit einem Skistock in eine Richtung.

Zwei Soldaten verschaffen sich einen Überblick über das winterliche Gelände auf dem Hochplateau Reiteralpe

Bundeswehr/Gebirgsjägerbataillon 231

Gemeinsam wird so ein umfassendes Verständnis für die Wahl von geeigneten Kampfstellungen geschaffen und vielversprechende Lösungsansätze erarbeitet. Oberstleutnant Dennis Jahn, Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231, hebt noch einmal die besondere Bedeutung einer Erkundung im Gelände hervor: „Besonders im winterlichen Gebirge gilt es, unnötige Bewegungen durch gute Erkundung zu vermeiden. Außerdem muss die Anschlussversorgung sowie die Verbindung untereinander berücksichtigt werden. Mit dieser Weiterbildung haben wir die Basis für die Gebirgskampfausbildung im Winter geschaffen. Von der Erkundung geht es nun über zum Bau und dem Kampf aus Stellungen im Gebirge unter winterlichen Bedingungen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

von Michael Maske

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