Ganzes Puma-Bataillon zeigt Krallen
Ganzes Puma-Bataillon zeigt Krallen
- Datum:
- Ort:
- Klietz
- Lesedauer:
- 3 MIN
Wie ist es möglich, in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung auf einem weiten Gefechtsfeld mit Kampffahrzeugen zu bestehen? Das Panzergrenadierbataillon 33 aus Neustadt am Rübenberge zeigt auf dem Truppenübungsplatz Klietz, wie das funktioniert. Mit drei Kompanien und insgesamt über 30 Schützenpanzern des Typs Puma übt das Bataillon den Gegenangriff.
Gerade in der Anfangszeit, nach der Einführung eines neuen Waffensystems, zeigt sich: Der Weg bis zur Kriegstauglichkeit eines Systems ist mühevoll und herausfordernd. Auch wenn die Truppe mit dem altbewährten Vorgängermodell eine fest eingespielte und erfolgreiche Einheit gebildet hat und an ihrem Waffensystem umfangreich ausgebildet wurde, ist die Umstellung auf die neue Technik zeitintensiv. Für das Panzergrenadierbataillon 33 kam mit der Einführung des Schützenpanzers Puma im Jahr 2015 zusätzlich die Umschulung vom Panzersoldaten zum Panzergrenadier hinzu.
Mittlerweile hat sich das Waffensystem bewährt und wurde etwa für den Einsatz in der Panzergrenadierbrigade 37 bei der Very High Readiness Joint Taskforce der NATONorth Atlantic Treaty Organization (VJTFVery High Readiness Joint Task Force) weiterentwickelt. In Klietz zeigt aber auch das Panzergrenadierbataillon 33 mit ihrem Schützenpanzer Puma aus der ersten Produktionsreihe: Wir sind mit unserem Puma voll einsatzbereit! Sie sind die Ersten überhaupt, die zeigen, wie es aussieht, wenn ein gesamtes Puma-Bataillon geschlossen auf dem Gefechtsfeld durchgreift.
Brückenkopf als Sicherung
Mit drei Kompanien müssen die Panzergrenadiere im Gegenangriff über eine Entfernung von insgesamt 18 Kilometern einen Gegner bekämpfen und den feindlichen Brückenkopf über die Havel zerschlagen. Ein Brückenkopf ist die Sicherung an einem improvisierten Übergang über ein Gewässer. Die Grenadiere duellieren sich im Szenario mit motorisierten Infanteristen auf geschützten Gefechtsfahrzeugen.
Über das weite, offene Gelände greifen die Pumas jetzt in breiter Formation an. Um selbst nicht bekämpft zu werden, nutzen sie dabei schützende Hügel und Mulden als Deckung und gehen überschlagend, sprich abwechselnd, mit hoher Geschwindigkeit vor.
Schützenpanzer Marder und Puma im Vergleich
Der wendige Schützenpanzer Marder wurde im Kalten Krieg konzipiert und 1971 in die Bundeswehr eingeführt. Er ist mit einer 20-Millimeter-Bordmaschinenkanone und einem 600 PS starken Aggregat ausgestattet. Nach seiner letzten Frischzellenkur in 2020, unter anderem mit neuer Wärmebildoptik, ist der Marder an der technischen Leistungsgrenze angekommen. Er wird derzeit schrittweise in der Panzergrenadiertruppe durch den modernen und zukunftsfähigen Puma abgelöst.
Doch was kann der Puma besser und warum ist er die zukunftsfähige Plattform der Grenadiertruppe? Ein wichtiger Vorteil des Schützenpanzers Puma gegenüber dem Vorgänger ist seine stabilisierte Waffenanlage. Mit der 30-Millimeter-Bordmaschinenkanone kann das Gefechtsfahrzeug auch während der Fahrt präzise schießen. Hinzu kommt die besondere Munition. Die Geschosse sind tempierbar, das heißt, ihre Detonationszeit kann zur Bekämpfung unterschiedlicher Ziele eingestellt werden. Der Puma ist die Basis für moderne digitale Führungskomponenten. Damit kann die Truppe in einem hochintensiven, rasanten und digital unterstützten Gefecht bestehen und gewinnen.
„Mit einer Einsatzbereitschaft von über 90 Prozent in der Bataillonsgefechtsübung zeigt das Panzergrenadierbataillon 33, dass es sein modernes Material beherrscht.“
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Oberstleutnant Malte Bolanz ist der Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 33. Für ihn habe das Waffensystem Puma in den letzten sieben Jahren seit Einführung in die Truppe eine positive Entwicklung vollzogen. Die hohe Einsatzbereitschaft liege laut den Panzergrenadieren aber auch an der verbesserten Zusammenarbeit im Gefechtsdienst mit den Unterstützungskräften. Zusammen mit den Logistikspezialisten vom Versorgungsbataillon 141, die ebenfalls an der Gefechtsübung in Klietz teilnehmen, gelingt der gefechtsmäßige Betrieb der komplexen Waffensysteme. Das liege aber auch an den Soldatinnen und Soldaten selbst, an den Bedienern, die in den letzten Jahren mit ihrem Gefechtsfahrzeug eine feste und kampfstarke Einheit gebildet haben.