Gäste aus 20 Nationen feiern mit den deutschen Soldaten
Gäste aus 20 Nationen feiern mit den deutschen Soldaten
- Datum:
- Ort:
- Innsworth
- Lesedauer:
- 4 MIN
Traditionell veranstaltet der Deutsche Anteil des Allied Rapid Reaction Corps (ARRCAllied Rapid Reaction Corps) ein Biwak zum Tag der Deutschen Einheit. Übungen und andere Vorhaben zwangen in diesem Jahr zu einem vorgezogenen Sommertermin. Mitte Juli haben die in dem britischen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Hauptquartier stationierten deutschen Soldaten gemeinsam mit Gästen aus allen in Innsworth vertretenen Nationen den Tag der Wiedervereinigung gefeiert.
Bastille Day, Independence Day oder Festa della Repubblica: Nationalfeiertage und die dazugehörigen Feiern sind fester Bestandteil der Gemeinschaftspflege im HQHeadquarters ARRCAllied Rapid Reaction Corps. Wie viele Nationen der internationalen Community feiern auch die Angehörigen des deutschen Anteils ARRCAllied Rapid Reaction Corps ihren Tag der Deutschen Einheit. Normalerweise am oder um den 3. Oktober. Bei der 25. Auflage dieser Traditionsveranstaltung musste aus terminlichen Gründen auf den Juli ausgewichen werden.
Eingeladen sind Gäste mit ihren Angehörigen aus allen 20 Nationen, die im ARRCAllied Rapid Reaction Corps vertreten sind. Oberstleutnant Jens W. ist Projektoffizier der Veranstaltung und arbeitet an der Vorbereitung seit zwei Wochen. Die Grünfläche im Garten der Officers Mess der Imjin Barracks wird in einen Festplatz verwandelt, Zelte aufgebaut und geschmückt, Feuerstelle und Sitzgelegenheiten hergerichtet. Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim ist zur musikalischen Begleitung angereist. Leiter Oberstleutnant Roland Kahle hat auch ein paar musikalische Überraschungen für den noch amtierenden Dienstältesten Deutschen Offizier (DDODienstältester Deutscher Offizier), Oberst Uwe Jansohn, vorbereitet. Denn es ist sein letztes deutsches Biwak auf diesem Dienstposten.
Es ist angerichtet. 17.30 Uhr übergibt der Projektoffizier den Biwakplatz an Jansohn. Für ihn Freude und Verpflichtung zugleich. Das deutsche Biwak ist seit 2010 die größte Veranstaltung anlässlich eines nationalen Feiertages innerhalb des Hauptquartiers. Mit dieser Erwartungshaltung erscheinen auch die deutschen und internationalen Ehrengäste, die jetzt vom DDODienstältester Deutscher Offizier am Eingang begrüßt werden.
Werte des Bündnisses verteidigen
Bei ungewöhnlich gutem, britischem Biwakwetter eröffnet Oberst Jansohn den Reigen des heute angetretenen Rednertrios. Ein nicht ganz einfacher Spagat zwischen dem Nationalfeiertag am 3. Oktober und dem aktuellen Datum, dem 19. Juli. Ihm gelingt es dennoch, die Brücke zu schlagen. In seiner bewegenden Rede geht er vor allem auf den Mut der Wehrmachtsoffiziere um Graf von Stauffenberg ein. Sie hatten vor 79 Jahren den Mut, sich Diktatur und Unterdrückung entgegenzustellen. Bezugnehmend auf die Gegenwart betont er: „Im weiteren Sinne dienen wir hier alle gemeinsam, um die Werte unseres Bündnisses zu verteidigen. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, wie wichtig es für ein Bündnis wie die NATONorth Atlantic Treaty Organization ist, zusammenzuhalten; nur so können gemeinsame Interessen wirksam durchgesetzt werden.“
Es folgt der Kommandeur des ARRCAllied Rapid Reaction Corps, Lieutenant General Nick Burton. Der Brite hebt in seiner Rede noch einmal die besondere Bedeutung der deutsch-britischen Zusammenarbeit im Allgemeinen und die besonders gute Zusammenarbeit mit dem deutschen Kontingent hervor. Wenn ein britischer 3-Sterner in seine Rede den sehr deutschen Begriff der „Kameradschaft“ in den Mittelpunkt stellt, ist das schon eine besondere Hommage an das deutsche Team. Die Wehrbeauftragte Eva Högl markiert den Schlusspunkt des Rednertrios und nimmt noch einmal Bezug auf ihre Eindrücke, die sie in den vergangenen Stunden im HQHeadquarters ARRCAllied Rapid Reaction Corps gesammelt hat. Sie betont in ihrem Resümee das beeindruckend hohe Maß an Professionalität, dem sie hier begegnet ist.
Dann greift der Kommandeur zum Taktstock
Nach den Reden übernehmen Küchentrupp und Tresenteams. Die rund 300 internationalen Gäste wollen deutsche Erbsensuppe, deutsche Bratwurst und deutsches Bier genießen. Routiniert erfüllen die 15 Kameraden vom Versorgungsbataillon 131 den Wunsch. Dass die Veranstaltung vom Mitmachen lebt, beweist anschließend Lieutenant General Burton mit seiner Performance. Er ergreift den Taktstock und dirigiert seinen Musikwunsch „Preußens Gloria“ selbst. Nach deutschen Märschen zum Auftakt zeigen die Frauen und Männer vom Heeresmusikkorps jetzt, was sie draufhaben. Von „It’s My Life“ bis „Highway to Hell“ reicht das Repertoire, und bei „Sweet Caroline“ reißt es dann auch den letzten steifen Briten von der Festzeltgarnitur.
22.30 Uhr, die Dämmerung bricht herein und Projektoffizier Jens W. bittet alle Gäste zur Serenade auf die Freifläche vor dem Festplatz. Die Musiker aus Veitshöchheim haben Aufstellung genommen und im Schein von mehr als 20 Fackeln ertönen die ersten Klänge der rund 30-minütigen Serenade, die gleichzeitig den Abschluss des Biwaks 2023 bildet. „I am what I am“, dieser Titel von Gloria Gaynor ist die persönliche Abschiedsbotschaft von Dirigent Kahle an Jansohn. Mit dem Trompetensignal aus „Lili Marleen“ verabschiedet sich das Heeresmusikkorps von seinem Publikum. Gäste und Gastgeber sind sich mal wieder einig: Das deutsche Biwak ist eine feste Größe im Veranstaltungskalender des ARRCAllied Rapid Reaction Corps und der Deutsche Anteil ein essenzieller Bestandteil der internationalen Community.