Heer
Übung Falcon Leap

Fallschirme über der Brücke von Arnheim

Fallschirme über der Brücke von Arnheim

Datum:
Ort:
Niederlande
Lesedauer:
3 MIN

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Auch in diesem Jahr nehmen die Soldatinnen und Soldaten des Fallschirmjägerregiments 31 aus dem niedersächsischen Seedorf an der größten Luftlandeübung Europas teil. Diesmal üben bei Falcon Leap Soldatinnen und Soldaten aus insgesamt 13 Nationen die Abläufe und Verfahren einer Luftlandeoperation, um gemeinsam am Boden kämpfen zu können. Es geht auch um Verständigung. Die Übung führt die Truppe an einen historischen Ort.

Zahlreiche Soldaten springen aus einem Flugzeug. Runde grüne Fallschirme öffnen sich.

„Glück Ab!“ Die internationalen Luftlandekräfte werden über der Ginkelse Heide in den Niederlanden abgesetzt.

Bundeswehr/Markus Mader

Seit 2015 gibt es die Übung Falcon Leap in den Niederlanden. Sie wird traditionell durch die 11. Luchtmobiele Brigade des niederländischen Heeres organisiert. Das gemeinsame Üben ist nicht nur ein Symbol für Zusammengehörigkeit und Freundschaft. Im Mittelpunkt der Übung steht die internationale Zusammenarbeit bei Luftlandeoperationen. Durch das gemeinsame Üben der Soldatinnen und Soldaten mit ihrem Material verbessern die beteiligten Nationen ihre Abläufe und die Zusammenarbeit an den unterschiedlichen Systemen. Es geht darum, gemeinsam operieren zu können. Deshalb ist die Übung gerade in Anbetracht der aktuellen Lage für die Verbündeten so wichtig – für jetzt und morgen.

Mit Streitkräften aus den Niederlanden, Dänemark, Polen, Deutschland, Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Portugal, Griechenland, Spanien, Rumänien, der Tschechischen Republik und Italien hat sich Falcon Leap in den vergangenen Jahren als größte Übung für Luftlandetruppen in Europa etabliert. An das Manöver schließt sich die 79. Gedenkveranstaltung für die Operation Market Garden in der Ginkelse Heide im Zentrum des Landes an. Höhepunkt ist ein gemeinsamer Fallschirmsprung der teilnehmenden Nationen, um aller Soldaten zu gedenken, die während des Zweiten Weltkrieges während der Luft-Boden-Operation Market Garden fielen. Im September 1944 sollte mit der Operation der deutsche Westwall umgangen und den britischen und amerikanischen Truppen ein rascher Vorstoß ins Deutsche Reich ermöglicht werden.

Führung durch einen niederländischen Experten

Ein Soldat hält draußen einen Vortrag. Im Hintergrund ein Fluss und eine Brücke.

Er kennt sich aus: Oberstabsfeldwebel Peter B. hat sich in unzähligen Stunden umfangreiche Fachkenntnisse über die Operation Market Garden angeeignet.

Bundeswehr/Markus Mader

Oberstabsfeldwebel Peter B., Angehöriger der 11. Luchtmobilen Brigade, kennt sich mit der Operation Market Garden besonders gut aus. Er hat viel darüber gelesen und sich intensiv mit den überlebenden Veteranen ausgetauscht. Daher verfügt er über umfangreiches Fachwissen über den Verlauf besagter Luftlandeoperation. Vor der legendären Brücke von Arnheim, unweit der damaligen Landezone, erzählt der Oberstabsfeldwebel lebhaft aus der Geschichte und reißt damit die Soldatinnen und Soldaten sichtlich mit. Die Teilnehmer werden in den einstigen Gefechtsverlauf zurückversetzt und arbeiten dabei aktiv mit. Mit bildlichen Beschreibungen sowie Erzählungen der Veteranen werden die Erinnerungen erneut zum Leben erweckt. Oberstabsfeldwebel B. ist mit Herz und Seele Fallschirmjäger: „Ich habe mir einen Kindheitstraum erfüllen dürfen“, erzählt der Infanterist. Er wollte schon als kleiner Junge Fallschirmjäger werden, als er das erste Mal die Ginkelse Heide betrat.

„Das bordeauxrote Barett kann man sich für wenige Euro im Laden kaufen. Dann ist es aber nichts wert. Mit Stolz trägt man es nur, wenn man es sich verdient hat“, betont der Niederländer und hält sein Barett dabei für alle sichtbar in seiner Hand.

Organisationsgeschick vorausgesetzt 

Zwei Soldaten stehen draußen im Gespräch. Im Hintergrund ein Fluss und eine Brücke.

Stabsfeldwebel Volker M. (r.) verfügt über jahrelange Erfahrung bei der Planung der Übung. Ein Vorhaben dieser Größe bringt jedes Mal neue Herausforderungen mit sich.

Bundeswehr/Markus Mader

Für die Organisation der deutschen Kräfte war Stabsfeldwebel Volker M. verantwortlich. Der erfahrene Fallschirmjäger wirkte an dieser Übung schon seit einigen Jahren mit, bevor er dieses Jahr die Übungsplanung im Fallschirmjägerregiment 31 vollumfänglich übernahm. Für ihn sind die Wege zwar eingelaufen, dennoch ist jeder Tag eine neue Herausforderung. Es gilt, Fallschirme an die beteiligten Nationen zu verteilen, die Ausbildung zu koordinieren und alles mit den niederländischen Kräften zu vereinbaren. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die er gemeinsam mit seinem Organisationsteam zur vollsten Zufriedenheit gemeistert hat. „Für mich ist es eine Ehre, hier gemeinsam mit den verbündeten Nationen zusammenzuarbeiten. Wir lernen tagtäglich voneinander und werden dadurch gemeinsam stark“, so der Stabsfeldwebel und steigt in das niederländische Flugzeug.

Generalmajor Dirk Faust, Kommandeur der „Division Schnelle Kräfte“, war ebenfalls bei der Gedenkveranstaltung anwesend und ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit seinen Frauen und Männern einen Fallschirmsprung zu absolvieren.

Übung Falcon Leap 2023

  • Fünf amerikanische Springer stehen in Reihe, während zwei deutsche Soldaten die Abzeichen verleihen.
    Bundeswehr/ Markus Mader
  • Drei Soldaten gleiten an Fallschirmen mit einer deutschen Nationalflagge unter bewölktem Himmel.

    Den Eröffnungssprung für die Gedenkveranstaltung absolvieren Spezialisierte Kräfte des Fallschirmjägerregiments 31

    Bundeswehr/Markus Mader
  • Mehrere Soldaten stehen vor hellgrauen Grabsteinen auf einem Soldatenfriedhof.

    Während der 79. Gedenkveranstaltung besuchen die Luftlandekräfte einen Friedhof, auf dem einige der gefallenen Soldaten der Operation Market Garden begraben sind

    Bundeswehr/Markus Mader
  • Ein Soldat hängt an einem Fallschirm, der sich noch nicht komplett entfaltet hat.

    Das Fallschirmsystem EBC, welches von französischen und belgischen Streitkräften benutzt wird, stellt den neuen Fallschirm der Bundeswehr dar. Vor Ort konnten Springer bereits mit dem neuen Fallschirm üben.

    Bundeswehr/ Markus Mader
von Markus Mader

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