Heer
NATONorth Atlantic Treaty Organization-Battlegroup

Einsatz in der Slowakei mit dem Schützenpanzer Puma erfolgreich beendet

Einsatz in der Slowakei mit dem Schützenpanzer Puma erfolgreich beendet

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
4 MIN

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Das Panzergrenadierlehrbataillon 92 war als erster deutscher Kampfverband mit Schützenpanzern Puma in einen Auslandseinsatz. Nach erfolgreicher Teilnahme an der anerkannten Mission enhanced Vigiliance Activities (eVAenhanced Vigilance Activities) der NATONorth Atlantic Treaty Organization in der Slowakei wurden die Soldatinnen und Soldaten in Munster mit einem feierlichen Appell wieder in der Heimat begrüßt. 

Soldaten marschieren in einer Antreteformation in drei Reihen, im Hintergrund ein Panzer

Einmarsch der verstärkten Panzergrenadierkompanie des deutschen Kontingentes der multinationalen enhanced Vigilance Activities Battlegroup Slovakia der NATONorth Atlantic Treaty Organization zum Rückkehrerappell in Munster – ein besonderer Tag für die Frauen und Männer

Bundeswehr/Marco Linke

Gemeinsam mit der Heereslogistiktruppe des Versorgungsbataillons 141, den Spezialpionieren aus Husum, Kräften des Informationstechnikbataillons 292, des Sanitätsdienstes der Bundeswehr sowie der Streitkräftebasis hat das Panzergrenadierlehrbataillon 92 als Teil der multinationalen Battlegroup einen wesentlichen Beitrag zur Abschreckung an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke geleistet.

Die Vorbereitung und die intensive Ausbildung für den Einsatz in der Slowakei hatte für das Panzergrenadierlehrbataillon 92 bereits Mitte 2023 begonnen. Großes Augenmerk lag von Anfang an auf dem Schützenpanzer Puma, dem modernsten Waffensystem der Panzergrenadiertruppe, und seiner Einsatzfähigkeit in der Slowakei. 

Dabei war die für den Auftrag vorgesehene 3. Kompanie nicht nur die letzte Einheit der Bundeswehr, die vom Schützenpanzer Marder auf den Schützenpanzer Puma wechselte, sondern auch die erste, die den Schützenpanzer Puma mit in einen Auslandseinsatz genommen hat. Stets begleitet wurde sie hierbei vom Versorgungsbataillon 141. Gemeinsam bereitete man sich schon in Deutschland auf die Zusammenarbeit vor.

Stolz auf Waffe und Personal

Der Einsatz begann schließlich im Dezember 2023. Die Grenadiere aus Munster verlegten ins Lager Šimákov Laz und lösten dort das Panzerlehrbataillon 93 ab, das ein gut ausgebautes Feldlager und nahezu optimale Bedingungen hinterlassen hatte. Von Januar bis April wurden Übungen im Gefechtsdienst umgesetzt und zuvor dafür ausgebildet, von Gruppen- bis zum Bataillonsrahmen. Der Übungsplatz Lešť, der unmittelbar an das Feldlager angrenzt, bot hierfür verschiedene Möglichkeiten. Sowohl die Ausbildung in urbanem als auch in bewaldetem Gelände und sogar Grabenkampf waren möglich.

  • Ein getarnter Schützenpanzer steht verdeckt hinter einem begrünten Hang.

    Der Schützenpanzer Puma hat sich im Einsatz hervorragend bewährt. Er war Hauptträger des Gefechtes und gepanzertes Rückgrat der gesamten multinationalen Battlegroup.

    Bundeswehr/Sebastian Nothing
  • Mehrere Soldaten rennen mit verschiedener Ausrüstung und seitlich gesichert in eine Ortschaft.

    Beim Rückkehrerappell zeigen abgesessene Grenadiere während einer dynamischen Waffenschau ihr Vorgehen im Orts- und Häuserkampf

    Bundeswehr/Marco Linke
  • Mehrere Soldaten gehen hinter einem Schützenpanzer in Deckung.

    Wie hier im Gefechtsübungszentrum Heer in Gardelegen trainierten die Soldaten vom Panzergrenadierlehrbataillon 92 auch in der Slowakei mit ihren Schützenpanzern Puma im Gelände

    Bundeswehr/Jörg Hüttenhölscher

Der konsequente Wechsel zwischen technischem Dienst und Ausbildung war letztlich der Garant für den guten Ausbildungsstand der Truppe und die hohe Einsatzbereitschaft der Schützenpanzer. „Die enge Zusammenarbeit mit dem Versorgungsbataillon 141 und die intensive Aus- und Weiterbildung am Fahrzeug führten dazu, dass nach und nach die Besatzungsmitglieder den Puma immer besser im Griff hatten“, sagt Major Sergej B.*, Chef der verstärkten Panzergrenadierkompanie des deutschen Kontingentes.

Die Soldatinnen und Soldaten waren in der Lage, beim technischen Dienst zu unterstützen, waren versiert in Pflege und Wartung und konnten so auch einmal improvisieren, wenn es notwendig wurde. Das alles hat die Einsatzbereitschaft enorm gesteigert“, berichtet er. „Die Einsatzbereitschaft lag durchschnittlich bei über 90 Prozent“, fügt Oberstleutnant Ricardo Woyth Sanchez, Bataillonskommandeur und ehemaliger Führer des deutschen Kontingents in der Slowakei, mit Stolz hinzu.

Ein großer Lernprozess

Ebenso bereichernd war die enge Zusammenarbeit mit den Partnern der multinationalen Battlegroup. Es war anspruchsvoll, die unterschiedlichen Führungsstile, Fähigkeiten und Waffensysteme der Tschechen, Slowaken, Slowenen und USUnited States-Amerikanern kennenzulernen und miteinander zu verzahnen – ein großer Lernprozess für alle, der durch gegenseitiges Verständnis, enormes Vertrauen und vorbehaltlose Kameradschaft befördert wurde. Durch diesen steten Austausch und gemeinsames Ausbilden und Üben formte sich aus den einzelnen Nationen ein funktionierender Verband, der für die im Mai anstehende Abschlussübung gewappnet war.

In einer fiktiven Lage mussten dann alle Einsatzsoldatinnen- und soldaten gegen einen angreifenden Feind ein Verzögerungsgefecht führen und schließlich selbst zum Gegenangriff übergehen, um die gegebene Landesgrenze wiederherzustellen. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Die Battlegroup wurde abschließend durch die NATONorth Atlantic Treaty Organization zertifiziert.

Auf dem Gefechtsfeld hoch überlegen

Als Hauptträger des Gefechts und gepanzertes Rückgrat der gesamten Battlegroup erwies sich der Schützenpanzer Puma. Er bewährte sich in seinem ersten Auslandseinsatz hervorragend. Das Kettenfahrzeug vereinigt Geschwindigkeit und Feuerkraft. Die starke Motorisierung, die stabilisierte Waffenanlage und die hochauflösenden Optiken sind auf dem Gefechtsübungsfeld hoch überlegen. Dies fand auch bei den multinationalen Partnern größte Anerkennung. „Neben dem Waffensystem waren der Zusammenhalt innerhalb des deutschen Kontingentes, das gegenseitige Vertrauen, ein sinnstiftender Auftrag und die gute Vorbereitung entscheidend für unseren Erfolg“, stellt Sanchez klar.

Sergej B. meint dazu: „Ich bin stolz auf meine Frauen und Männer. Ein Waffensystem kann noch so gut sein – es braucht die Menschen dahinter. Aber nicht nur die Bediener, Kommandant, Richtschütze, Kraftfahrer und Schützentrupp. Nein, auch die vielen Soldaten in zweiter Reihe: Schirrmeister, Kompanieführung, Materialbewirtschaftung und all die anderen. Sie alle setzen den Rahmen dafür, dass die Besatzung ihren Auftrag erfüllen kann. Für mich als Kompaniechef war es eine großartige Erfahrung, mit diesen Soldatinnen und Soldaten in die Slowakei gehen zu dürfen, beste Bedingungen vorzufinden und mit diesem einzigartigen Waffensystem den Einsatz erfolgreich gestalten zu können.“

Die Wehrbeauftragte spricht ihre Anerkennung aus

Eine Fahnenabordnung mit zahlreichen Soldaten marschiert an den angetretenen Soldaten vorbei.

Einzug der Truppenfahne beim Rückkehrerappell in Munster: Sie ist für die Verbände der Bundeswehr ein äußeres Zeichen gemeinsamer Pflichterfüllung für Volk und Staat

Bundeswehr/Marco Linke
Eine Zivilistin in hellgrünem Blazer steht an einem Rednerpult und spricht.

Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, lobt als Gastrednerin des Rückkehrerappells die herausragenden Leistungen des Panzergrenadierlehrbataillons 92 in der Slowakei

Bundeswehr/Marco Linke

Zum Rückkehrerappell waren dann rund 700 Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierlehrbataillons 92 an der Tribüne des Truppenübungsplatzes Munster Süd angetreten. Zahlreiche ranghohe Gäste aus der Bundeswehr und der Politik sowie die Familien und Angehörige der Soldaten verfolgten die Veranstaltung. Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, dankte als Ehrengast den Einsatzsoldatinnen und -soldaten für ihre Leistungen in der Slowakei. Zugleich richtete sie ihr Wort an Rekrutinnen und Rekruten, die während des Appels ihr Gelöbnis ablegten. Sie lobte deren Entscheidung, als Soldaten für Deutschland Verantwortung zu übernehmen.

An diesem Tag wurde noch etwas anderes gewürdigt: die große Unterstützung und der bedingungslose Rückhalt durch die Angehörigen des Einsatzpersonals. Deshalb lud das Panzergrenadierlehrbataillon 92 zum Familientag ein. Denn ohne die Unterstützung der Familien geht es nicht, wenn sich Vater, Mutter, Partner, Kinder oder Geschwister im Auslandseinsatz befinden. „Das Private zehrt an einem während des Einsatzes. Ich bin mehr als dankbar, dass unsere Lieben in der Heimat das alles gestemmt und uns in den vergangenen sechs Monaten den Rücken freigehalten haben“, betont Major Sergej B.

*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.

von Marco Linke

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