Heer
Artillerie

Eine Lehrvorführung mit Blitz und Donner

Eine Lehrvorführung mit Blitz und Donner

Datum:
Ort:
Stetten am kalten Markt
Lesedauer:
2 MIN

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Anfang Oktober hat in Stetten am kalten Markt die Lehrvorführung „Soldat im Feuer“ des Artilleriebataillons 295 stattgefunden. Für die angehenden Offiziere der Artillerietruppe der Deutsch-Französischen Brigade sind diese Bilder besonders prägend. Der Steilfeuer-Einsatz in einer Gefechtssituation hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck.

Fünf Soldaten hocken und stehen neben einem Panzermörser im Gras. Mit einem Feuerblitz verlässt die Granate das Rohr.

Mit Getöse und Feuerblitz verlässt die Mörsergranate das Abschussrohr. Mit dem Panzermörser 120 Millimeter und dem abgesetzten Mörser bekämpfen Soldaten Ziele in mehr als sechs Kilometer Entfernung.

Bundeswehr/Andreas Keck

Den ersten Durchgang der neuen Offizierausbildung in der Truppe nutzt das Artilleriebataillon 295, um dem Führernachwuchs seine künftigen Aufgaben zu vergegenwärtigen. Die Offizieranwärter und die französischen Soldatinnen und Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade werden aktiv in die Lehrvorführung des Artilleriebataillons eingebunden. Es bleibt nicht allein bei artilleristischen Eindrücken. Auch Schwerpunktwaffen der Infanterie kommen zum Einsatz: Das sogenannte Überschießen der Ausbildungsgruppe mit dem Maschinengewehr MG3 beeindruckt die jungen Soldaten besonders. Lieutenant Moeata, Soldatin der französischen Streitkräfte: „Es war wirklich spannend die Geschosse über unsere Köpfe hinwegfliegen zu hören.“ Überschießen bedeutet, dass sich Soldaten unter der Flugbahn der Geschosse befinden, die über die Köpfe hinweg ihrem Ziel entgegenfliegen. Je nach Art und Größe des Kalibers kann das mitunter sehr laut sein.

60 Tonnen Stahl und etwas Gänsehaut

Zwei Soldaten fahren mit ihrem Panzer durch ein großes Wasserloch.

Besondere Freude ist für die französischen Kameraden die Mitfahrt in einer Panzerhaubitze 2000, die für ihre 60 Tonnen Gewicht doch recht schnell durch das Wasserloch pflügt

Bundeswehr/Andreas Keck

Auch gängige Situationen aus den Einsätzen der Bundeswehr werden nachgestellt. So muss unter anderem ein durch eine Sprengfalle beschädigtes Fahrzeug durch Sicherungskräfte geborgen werden. Professionell und reibungslos bringen sie die Besatzung und das beschädigte Fahrzeug aus dem Gefahrenbereich. In der Lehrvorführung spielt die Panzerhaubitze 2000 eine besondere Rolle. In den ausgebauten Stellungen der Panzerüberrollbahn werden die Soldaten von der 60 Tonnen schweren Panzerhaubitze 2000 sprichwörtlich überrollt. Doch was ist ein Soldat schon ohne Auftrag? „Panzervernichtungstrupp“ sagt schon alles. In diesem Fall liegt die besondere Schwierigkeit darin, am Unterboden des über die Stellung hinwegfahrenden Panzers eine magnetische Sprengladung anzubringen. Ob das gelingt, sorgt bei vielen für Spannung und Gänsehaut.

„Feuer frei!“ aus allen Rohren

Ein auf eine Lafette montiertes Maschinengewehr feuert. Teile des Zerfallgurtes fallen rechts neben der Waffe auf den Boden.

Das Überschießen der Ausbildungsgruppe mit dem Maschinengewehr MG3 beeindruckt die Soldaten nachhaltig, besonders wenn die Kugeln geräuschvoll über die Köpfe hinwegsausen

Bundeswehr/Andreas Keck

Der Kommandeur der Deutsch-Französischen Brigade, Brigadegeneral Peter Mirow, ist sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Soldaten. Trotz der schwierigen Covid-19-Bedingungen werden auf dem Truppenübungsplatz Stetten am kalten Markt eindrucksvolle Bilder geschaffen. Zur Lehrvorführung „Soldat im Feuer“ hat Mirow auch seine deutschen und französischen Kommandeure eingeladen. Besonderes Thema ist nicht nur der Einsatz als Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force) 2022, als Schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization, sondern auch die vergangenen und zukünftigen Auslandseinsätze der Brigade. Unter den Eindrücken der Lehrvorführung diskutieren Beteiligte und Zuschauer die Möglichkeiten, die das Steilfeuer aus taktisch-operativer Sicht bietet.


von Maximilian Rang

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