EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten stoppen Waffenschmuggler
EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten stoppen Waffenschmuggler
- Datum:
- Ort:
- Zweibrücken
- Lesedauer:
- 3 MIN
„In zwei Wellen gehen wir rein. Die Piloten bringen uns tief zwischen die Bäume … nach der Landung geht Bravo in die Sicherung, Alpha stürmt direkt … Für alle: Wir müssen den Waffentransport stoppen“, schwört Hauptmann Maik M.* seine Jungs ein. Es ist Befehlsausgabe bei den Spezialisierten Kräften des Heeres mit Erweiterter Grundbefähigung (EGBErweiterte Grundbefähigung) in Zweibrücken. Die Operation Flugpuma geht in die heiße Phase.
Der Kompaniechef der 3. Kompanie des Fallschirmjägerregiments 26, Major K.*, ist stolz, mit seinen Soldaten den Handstreich aus der Luft zu üben. Er wird dabei unterstützt von Soldaten des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe. „Für uns, aber auch für die Piloten, ist das enorm wichtig. Aus der Luft greifen wir sehr flexibel, schnell und präzise an. Das Überraschungsmoment liegt bei uns. Durch das gemeinsame Üben wissen die Piloten, wie wir denken, worauf es ankommt und umgekehrt.“ Diese Übungsphasen seien ein absolutes Highlight in der Ausbildung der EGBErweiterte Grundbefähigung-befähigten Soldaten, so K.
Gemeinsam mit Kommandosoldaten
Schon in der Phase der Planung gehen die EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten ihren ganz eigenen, speziellen Weg. Hinter dem Kürzel EGBErweiterte Grundbefähigung verbergen sich Soldaten mit Erweiterter Grundbefähigung für spezielle Operationen. Sie sind die Spezialisierten Kräfte des Heeres. Oberstabsgefreiter Lukas B.* plant den Umgang mit Verwundeten während des Zugriffs. Er beschreibt: „Mit unserer Ausbildung und Ausrüstung stehen wir in der Lücke zwischen den konventionellen Infanteristen und dem Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr. Und so werden wir dann auch eingesetzt, in kleinen ganz speziellen Operationen, meistens Seite an Seite mit den sogenannten Kommandosoldaten.“ Diese Eigenschaft mache die EGBler zu ganz besonderen Fallschirmjägern.
Jeder weiß um den anderen
Während B. noch die Verwundetenrettung plant, kümmern sich seine Kameraden um weitere Phasen des Zugriffs. Auch das ist ein deutlicher Hinweis, dass die EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten doch speziell sind. Hauptmann M. wird den Zugriff am Boden führen. „Wir planen alles gemeinsam aus: den Anmarsch auf das Ziel, die Phasen des Zugriffes, was tun wir, wenn die Gegenwehr heftig ist, den Umgang mit festgesetzten Personen usw. Bis zum Abmarsch stecken die Soldaten tief in der Planung drin.“ Das sei enorm wichtig, so M. Die Zugriffe, für die man übe, seien sehr speziell, würden bis ins kleinste Detail vorbereitet und präzise umgesetzt. Jeder müsse genau wissen, was passiert und den anderen sogar blitzschnell ersetzen, wenn er ausfällt. Schon bei der Auswahl zum EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten würden enorme Anforderungen an die Soldaten gestellt, körperlich wie auch geistig. Ein solcher Einsatz spezialisierter Kräfte verzeiht keine Fehler.
Im Fadenkreuz
Vier Piloten lassen die Triebwerke der Maschinen vom Typ H145M LUH SOFLight Utility Helicopter – Special Operation Forces in der Zweibrückener Kaserne hochdrehen. Vier EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten sitzen in jeder Maschine, gesprochen wird kaum noch, angespannt und hoch konzentriert warten die EGBler auf das Aufsetzen der Maschinen. Gut 30 Minuten dauert der Flug bis zum Target, zum Ziel, mehrere provisorisch genutzte Lagerhallen in einem abgelegenen Waldstück. Nach der Landung geht alles ganz schnell, die Fallschirmjäger agieren wie automatisch. Entschlossen und zielstrebig schlagen sie zu. „Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen. Der Überraschungseffekt, den wir durch die Hubschrauber haben, verschenken wir nicht“, erklärt der Hauptmann. Keine Tür, kein Fenster bleibt ungeöffnet. Mit der Flinte ist jede Tür in Sekundenbruchteilen frei. Dann stürmen die Soldaten in jeden Winkel des Gebäudes. Das rasche Vorgehen der EGBErweiterte Grundbefähigung-Soldaten lässt die Gegenwehr des Gegners kaum zur Wirkung kommen.
Der Puma schlägt zu
Geländekarten, Skizzen und alle wichtigen Dokumente um den anvisierten Waffentransport stellen die Soldaten während des Zugriffs sicher, gegnerische Kräfte sind in kürzester Zeit überwältigt. Am Ende der Operation stoppen die Einsatzteams um Hauptmann M. die Fahrzeuge mit den vermuteten Waffen an Bord. „Ja, im Nachhinein gibt es natürlich immer etwas zu verbessern. Mir war wichtig, dass wir von der Phase der Planung über den Zugriff entschlossen vorgehen. Die Zusammenarbeit mit den Piloten ist dabei entscheidend und ein Schwerpunkt des Trainings.“ M. sieht mit Stolz auf das, was seine Soldaten während der Übung Flugpuma gezeigt haben. Jeder seiner Soldaten habe mit Schnelligkeit und Entschlossenheit wie ein Puma – das Wappentier der Kompanie – den Befehl umgesetzt.
*Namen redaktionell geändert