Die richtige Bahn
Die richtige Bahn
- Datum:
- Ort:
- Bischofswiesen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Sie kämpfen in rauem Gelände unter extremen Wetterbedingungen: Gebirgsjäger der Bundeswehr. Bereits in der Grundausbildung werden angehende Gebirgsspezialisten fit gemacht für ihren Dienst. Unterstützung bekommen sie dabei von dem ehemaligen Bobprofi Karl Angerer.
Nach der Neugestaltung der Grundausbildung im Heer mit einem erweiterten Sportanteil trainieren nun auch Spitzensportler die Rekruten. Das Ziel dabei ist es, die Physis der Soldaten aufzubauen, um den Ansprüchen des Militärs zu entsprechen. Hauptfeldwebel Karl Angerer, ein ehemaliger Bobpilot, beaufsichtigt die jungen Gebirgsjäger bei ihren letzten Prüfungen in Bischofswiesen. Sein Fokus liegt dabei insbesondere auf der körperlichen Leistungsfähigkeit der Frauen und Männer.
Begleitung von Anfang an
Die letzten acht Wochen wurden die Rekruten auf ihre finalen Prüfungen vorbereitet. „Es freut mich, dass ich von Anfang an die Ausbildung der Rekruten begleitet habe und die Entwicklung jeder einzelnen Person mitverfolgen konnte‘‘, erzählt Angerer. Er betont, dass nicht nur die Leistungssteigerung wichtig sei, sondern auch die grundlegenden Fertigkeiten. So kommt es zum Beispiel zu weniger Verletzungen während der militärischen Ausbildung. Es sei essenziell, dass die Rekruten sich nicht nur für diesen kurzen Zeitraum fit halten, sondern vielmehr die neu erlernten Fähigkeiten sowohl während des Dienstes als auch in der Freizeit weiterführen würden.
Zurück zu den Wurzeln
Karl Angerers Karriere begann bei den Gebirgsjägern im bayerischen Strub. Nach der Grundausbildung ging es für ihn zur Sportfördergruppe. Dort hatte er erste Berührungspunkte mit dem Sport und begann mit dem Eisbobfahren. Während seiner ereignisreichen Karriere als Bobpilot wurde er unter anderem Vizeweltmeister in Königssee und Mannschaftsweltmeister im Jahre 2007. Danach arbeitete er sechs Jahre lang als Trainer in Bayern und kam schließlich zur Bundeswehr zurück, um sich dem neuen Projekt zu widmen. Er verbrachte die ersten neun Monate im niedersächsischen Munster und kehrte danach als Trainer in seine Heimat Bayern, genau an seinen Ursprungsort, nun als Soldat, zurück. „Ich fühle mich hier sehr wohl und hoffe, noch lange bleiben zu können“, erklärt er.
Gut beobachtet
Für die Kernaufgabe Sport nimmt sich Angerer viel Zeit. Beobachtungen und Feedback werden in das darauffolgende Training miteingebunden. Seine Erfahrungen als ehemaliger Spitzensportler helfen ihm sehr, zumal er sich schon damals intensiv mit dem Sport beschäftigt hat und daher einen guten Blick auf die Leistungen der Rekruten hat. Verbesserungen zeigen sich hier nicht nur beim Sport, sondern auch bei kleinen Selbstverständlichkeiten wie dem Antreten und dem korrekten Grüßen, berichtet Angerer. Auch die Eltern erzählten oft, wie positiv sich das Verhalten ihrer Kinder verändert hätte. „Sie werden erwachsen‘‘, bestätigt Angerer.
Grenzenlose Optionen
Aus eigener Erfahrung sieht Angerer Platz für jeden Interessierten in der Bundeswehr: „Junge Leute, die noch nicht gleich in die Arbeitswelt einsteigen wollen, haben hier Möglichkeiten, die sich ein 18-Jähriger im zivilen Leben gar nicht leisten kann.“ Er findet, die Leute sollten merken, wie viele verschiedene Optionen die Bundeswehr überhaupt zu bieten hat.