Heer
Schnell ans Ziel

Die Ersten im Kampf: Leichte Kräfte des Heeres

Die Ersten im Kampf: Leichte Kräfte des Heeres

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
3 MIN

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Mit dem Fähigkeitsmix aus Leichten, Mittleren und Schweren Kräften werden die Landstreitkräfte befähigt, bestmöglich die Aufgaben sowohl in der Landes- und Bündnisverteidigung als auch im Internationalen Krisenmanagement wahrnehmen zu können. Die Leichten Kräfte des Heeres gehören dabei in allen Szenaren zu den Kräften der ersten Stunde.

Zwei Hubschrauber schweben über einer Wiese. Darunter knien Soldaten mit dem Gewehr.

Die Leichten Kräfte des Heeres zeichnen sich vor allem durch hohe Flexibilität und Spezialisierung aus. So können sie binnen kürzester Zeit per Luftfahrzeug an ihren Einsatzort gelangen.

Bundeswehr/FMZ KSK

Landstreitkräfte müssen den Feind wirkungsvoll abschrecken können, indem sie innerhalb kürzester Zeit ihre Aufgaben im Einsatzgebiet ausführen können. Für diesen Auftrag werden flexible und hochmobile Kräfte gebraucht, die im Operationsraum zeitgerecht ankommen und kämpfen können. Mit dem neuen Zielbild wird das Heer künftig über einen breiten Fähigkeitsmix leichter luftbeweglicher, mittlerer radbeweglicher und schwerer kettenbasierter Kräfte verfügen.

Die ersten unter ihnen, die aufgrund ihrer hohen Mobilität und Spezialisierung weltweit gezielt eingesetzt werden können, sind die Leichten Kräfte. Sie werden ab dem 1. April 2023 unter Führung der Division Schnelle Kräfte (DSKDivision Schnelle Kräfte) in der Gebirgsjägerbrigade 23, der Luftlandebrigade 1 sowie der niederländischen 11. Luftmobilen Brigade zusammengefasst.

Nach dem Leitsatz der DSKDivision Schnelle Kräfte „einsatzbereit – jederzeit – weltweit“, können die Leichten Kräfte ihre Aufträge im gesamten Aufgabenspektrum in allen Intensitätsstufen innerhalb kürzester Zeit wahrnehmen. Was bedeutet das? Leichte Kräfte gehören zu den schnellen Reaktionskräften der NATONorth Atlantic Treaty Organization, der EUEuropäische Union sowie der Bundesrepublik Deutschland. Sie sind luftbeweglich. Das heißt, mit Hubschraubern und Flugzeugen können diese Soldatinnen und Soldaten samt der Ausrüstung strategisch, operativ und taktisch schnell in einen bestimmten Einsatzraum verlegt werden und dort kämpfen. Hier nehmen sie wichtige Ziele, sogenanntes Schlüsselgelände ein und halten es für einen gewissen Zeitraum, bis zum Beispiel Folgekräfte, wie Mittlere Kräfte, sie ablösen. Aufgrund ihrer Ausstattung können Leichte Kräfte innerhalb einer militärischen Operation jedoch nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden, um Voraussetzungen für Folgeoperationen zu schaffen.

Dazu ist der Stab der Division Schnelle Kräfte auch befähigt, Folgekräfte aufzunehmen und zu führen, bis die Mittleren und Schweren Kräfte ihre volle Einsatzbereitschaft im Einsatzraum hergestellt haben.

Leicht ausgestattete Kräfte mit hoher Spezialisierung 

Im Einsatzgebiet verfügen die Leichten Kräfte mit dem Waffenträger Wiesel und dem Mörser über flexible Feuerunterstützung, um sich gegen den Feind zu behaupten. Das geländegängige, leichte Transportfahrzeug Hägglunds sowie das Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte (ESK) Mungo erhöhen die Mobilität. Gerade Hubschrauber ermöglichen den taktischen Einsatz auch in überdehnten Räumen, sprich in weitgefassten Einsatzgebieten. Die Bedingung: Damit Leichte Kräfte per Luftfahrzeug verlegen können, müssen sämtliches Großgerät und Material luftverlastbar sein. Dafür ist das Gerät beispielsweise möglichst leicht, kompakt und beweglich konstruiert. Diese Bauweise bedingt aber auch, dass die Fahrzeuge nur gering geschützt sind.

Leichte Kräfte werden für den infanteristischen Kampf im bebauten, bewaldeten und schwierigen Gelände einsetzt. Dabei zeichnen sich etwa die robusten Gebirgsjäger durch ihre Fähigkeit zum Kampf in alpinem und hochalpinem Gelände unter schwierigen Wetterbedingungen aus. Dort ist ihr Einsatzwert besonders hoch. Dazu erhalten die Gebirgsjäger eine professionelle Ausbildung und Ausstattung und gehören damit zu den Spezialisten des Heeres.

Die Fallschirmjäger stellen den Kern des Heeresbeitrages für das Nationale Risiko- und Krisenmanagement. Unter ihnen sind auch die Soldatinnen und Soldaten mit Erweiterter Grundbefähigung (EGBErweiterte Grundbefähigung). Wenn es der Auftrag erfordert, agieren sie gemeinsam mit den Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSKKommando Spezialkräfte). Letztere sind ebenfalls den Leichten Kräften zuzuordnen. Das KSKKommando Spezialkräfte wurde für besondere Aufgaben von strategischem Interesse aufgestellt. Mit seiner speziellen Ausbildung und Ausstattung erweitert das KSKKommando Spezialkräfte die militärischen Handlungsoptionen des Staates und der militärischen Führung.

Egal ob Gebirgsjäger, Fallschirmjäger oder Spezialkräfte, für ihren Auftrag müssen sie als Leichte Kräfte über die höchste Kaltstartfähigkeit im gesamten Heer verfügen, denn die Zeit vom Abmarsch bis zum Kampf im Einsatzgebiet ist bei ihnen am kürzesten.

Die Leichten Kräfte des Heeres

  • Aus einem Flugzeug springen Fallschirmspringer mit runden grünen Schirmen.

    Luftlandekräfte gelangen per Fallschirmsprung aus dem Flugzeug gezielt an ihren Einsatzort

    Bundeswehr/Maximilian Schulz
  • Hinter einem Hubschrauber in einer Staubwolke knien zwei Soldaten mit Gewehren im Sand.

    Transporthubschrauber, wie künftig auch der CH-47 Chinook, sind eine Möglichkeit, Kräfte in weiten Einsatzräumen flexibel und binnen kurzer Zeit von A nach B zu bringen

    Bundeswehr/Carl Schulze
  • Drei Soldaten kämpfen sich mit ihren Gewehren im Anschlag durch eine befestigte Feindstellung.

    Mit hoher Geschwindigkeit, List und Aggressivität nehmen die Fallschirmjäger das Angriffsziel ein

    Bundeswehr/Maximilian Schulz
  • Aus einem Flugzeug auf einem Flugplatz steigen Soldaten. Material wird mit Maschinen abgeladen.

    Ist das Schlüsselgelände eingenommen, wird es gehalten, bis etwa die Mittleren oder Schweren Kräfte eintreffen. Verstärkungskräfte, aber auch wichtige Versorgungsgüter, wie Treibstoff, Munition und Verpflegung, kommen bis dahin aus der Luft.

    Bundeswehr/Maximilian Schulz
  • Zwei Soldaten nehmen per grüner Signalflagge Verbindung zum Panzer im Gelände auf.

    Am Einsatzort werden die Leichten Kräfte von Mittleren und Schweren Kräfte abgelöst. Diese verfügen aufgrund ihrer Ausstattung über mehr Feuerkraft und Durchsetzungsfähigkeit.

    Bundeswehr/Maximilian Schulz
  • Ein Soldat kniet mit einem Maschinengewehr im verschneiten Gebirgswald in Stellung.

    Auch die Gebirgsjäger zählen zur Kategorie der Leichten Kräfte

    Bundeswehr/Jana Neumann
  • Ein großer Hubschrauber ist im verschneiten Gebirge gelandet. Zahlreiche Soldaten steigen aus.

    Die Gebirgsprofis können ebenfalls mit dem Hubschrauber an ihren Einsatzort gelangen

    Bundeswehr/Jana Neumann
  • Fünf Soldaten laufen auf Skiern hintereinander durch verschneites Gelände.

    Für den Kampf im extremen Gelände bei härtesten Wetterbedingungen sind die robusten und erfahrenen Gebirgsjäger besonders ausgebildet und ausgestattet

    Bundeswehr/Jana Neumann
  • Ein Soldat hängt an einem Seil in einer Felswand im alpinen Gebirge.

    Der Kampf im Gebirge in schwindelerregender Höhe erfordert Mut, Professionalität und Durchhaltevermögen. Die ersten Grundlagen ihres Handwerkszeugs lernen angehende Gebirgsjäger bereits in der Grundausbildung.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Zwei Soldaten holen einen Zivilisten aus einem Auto, über ihnen schwebt ein Hubschrauber.

    Auch die Spezialkräfte des Heeres vom KSKKommando Spezialkräfte gehören zu den Leichten Kräften. Diese besonders ausgebildeten und ausgestatteten Soldatinnen und Soldaten können etwa deutsche Staatsbürger, die im Ausland als Geisel genommen wurden, befreien.

    Bundeswehr/Martin Bühler
  • Ein Soldat steht mit dem Gewehr im Anschlag brusttief im Wasser.

    Kommandosoldaten können auf unterschiedlichsten Wegen an ihren Einsatzort gelangen. Während einer amphibischen Operation nähern sie sich schwimmend dem Ziel oder durchlaufen das Gewässer.

    Bundeswehr/KSK
von Peter Müller

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