Heer
Ausbildung der Ukrainer

Deutsches EUEuropäische Union-Kommando unter neuer Stabsführung

Deutsches EUEuropäische Union-Kommando unter neuer Stabsführung

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
3 MIN

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Fast acht Monate hat Oberst Heiko Diehl die Geschicke des Stabes geleitet. Nun ist die Zeit für die Übergabe gekommen und Oberst Marco Haub wird der neue Chef des Stabes des Special Training Commands (ST-C) zur Ausbildung ukrainischer Soldaten. In einem Interview berichten beide Oberste über die Handover-Takeover-Phase (HoTo), vergangene Erlebnisse und die Ziele für die Zukunft.

Drei Soldaten stehen vor einem Gebäude und schütteln sich die Hände.

Bei einem feierlichen Appell übergibt der Kommandeur des Special Training Commands, Generalleutnant Andreas Marlow (M.), den Posten des Stabschefs von Oberst Heiko Diehl (r.) an Oberst Marco Haub (l.)

Bundeswehr/Robert Jungnitsch

Das ST-C ist ein Stab mit Sitz in Strausberg. Er organisiert und koordiniert sämtliche Ausbildungsangebote für die ukrainischen Streitkräfte, die auf deutschem Boden stattfinden. Egal, von wem sie umgesetzt werden – von der Bundeswehr selbst, der Industrie, den EUEuropäische Union-Partner oder anderen Interessenten.

Herr Oberst Diehl, Sie haben als ehemaliger Chief of Staff (COSChief of Staff) das ST-C quasi aus dem Nichts heraus aufgebaut. Was war dabei die größte Herausforderung?

Oberst Diehl: Wir mussten alles gleichzeitig machen. Das heißt neue Trainings koordinieren, Partnernationen finden und bei alledem immer dem Bedarf der Ukraine entsprechen. Es lief alles parallel – mit einem kleinen Team und in kurzer Zeit.

Was werden Sie aus Ihrer Zeit als COSChief of Staff für Ihre zukünftige Dienstzeit mitnehmen?

Wer einen starken Rückhalt der übergeordneten Führung hat, durch das Verteidigungsministerium und den Kommandeur, der kann sehr viel erreichen. Ich bin der Auffassung, dass wir das separate Denken in Teilstreitkräften und das nationale Denken überwinden sollten. Denn wenn alle zusammenarbeiten, kann so viel erreicht werden. Zudem nehme ich mit, dass ein erfüllendes Ziel, auf das man hinarbeitet, noch einmal einen deutlichen Motivationsschub geben kann.

Welches positive Erlebnis aus Ihrer Zeit im ST-C wird Ihnen zukünftig in besonderer Erinnerung bleiben?

Da gibt es nicht nur ein Ereignis, sondern ein Gesamtgefühl. Dieses „Wir-Gefühl“, das hat die Zeit besonders gemacht. Und auch, dass Auftragstaktik funktioniert. Wenn man den Soldaten Raum zur freien Entfaltung gibt, dann kann daraus etwas Großes entstehen. Ohne den Rückgriff auf Auftragstaktik wäre in meiner Zeit als COSChief of Staff bestimmt vieles weniger rund gelaufen.

Welches Fazit ziehen Sie?

Es war eine sehr spannende und anstrengende Zeit, aber für mich sehr erfüllend. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich machen durfte, und die Menschen, die mich auf dem Weg begleitet haben.

„Gemeinsam können wir Großes bewegen“

Innerhalb von drei Wochen hat Oberst Diehl den neuen Chef des Stabes, Oberst Haub, in die Dienstgeschicke eingearbeitet. Die Zeit hat Haub genutzt, um sowohl den Stab als auch die Ausbildungseinrichtungen kennenzulernen.

Herr Oberst Haub, in welcher Verwendung waren Sie bisher eingesetzt, bevor Sie der neue COSChief of Staff wurden?

Oberst Haub: Seit Februar 2023 bin ich Unterabteilungsleiter der Logistikabteilung (G4) im Kommando Heer und bin jetzt im ST-C eingesetzt. Bevor ich nach Strausberg versetzt wurde, durfte ich mich in meinen vorherigen Verwendungen schon mit den Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine beschäftigen. Somit kann ich auf frühere Erfahrungen zurückgreifen.

Welchen Eindruck haben Sie in Ihrer HoTo-Phase vom ST-C und der EUEuropäische Union-Mission gewonnen?

Es hat mich beeindruckt, mit welcher Geschwindigkeit diese Mission aufgebaut und ans Laufen gebracht wurde. In den ersten Tagen der HoTo-Phase habe ich auf allen Ebenen hoch motivierte Soldatinnen und Soldaten erlebt, sowohl in der Ausbildung als auch in der Koordination.

Welche Ziele haben Sie für Ihre Zeit als COSChief of Staff?

Ich möchte aus der ad hoc entstandenen Struktur des ST-C eine durchhaltefähige und adaptive Mission gestalten, die stets die Anforderungen der Ukraine im Fokus behält. Eines meiner weiteren Ziele ist es, die Rahmenbedingungen für das ST-C zu schärfen, da EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine (European Union Military Assistance Mission Ukraine) inzwischen als eine deutsche Mission anerkannt worden ist.

Welches Fazit ziehen Sie aus der HoTo-Phase?

Das ST-C ist einer der wichtigsten Pfeiler der erfolgreichen Unterstützung für die Ukraine. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und die multinationale Zusammenarbeit. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam Großes bewegen können.

von Sophia Schulze-Zumloh

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