Heer
An der Ostflanke

Die Bundeswehr hat eine neue Brigade

Die Bundeswehr hat eine neue Brigade

Datum:
Ort:
Vilnius
Lesedauer:
3 MIN

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Mit einem militärischen Appell im Herzen der Hauptstadt Vilnius ist am 1. April 2025 die Panzerbrigade 45 in Dienst gestellt worden. Damit ist die jüngste Brigade Deutschlands offiziell als militärischer Großverband der Bundeswehr etabliert.

Zwei Soldaten entfernen von einem gold-grün-schwarz-roten Wappen eine Tarnfleckdecke.

Der Kommandeur der Panzerbrigade 45, Brigadegeneral Christoph Huber (l.) und sein Stellvertreter, Oberst André Hastenrath, enthüllen das Wappen der Brigade. Mit einem Appell wird die Brigade Litauen offiziell in Dienst gestellt.

Bundeswehr/Carl Schulze

Der Aufbau der Brigade begann vor kaum eineinhalb Jahren, am 18. Dezember 2023: In Vilnius unterzeichneten Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein litauischer Amtskollege Arvydas Anušauskas eine bilaterale Roadmap als Grundlage für die Stationierung einer Brigade der Bundeswehr in Litauen. Bereits kurze Zeit später, ab April 2024, war ein Vorkommando vor Ort tätig, das den Grundstein der Brigade legte und bis Ende des vergangenen Jahres zu einem Aufstellungsstab anwuchs.

Mit der Zeremonie am 1. April 2025 im Innenhof seines Dienstsitzes erhielt der bisherige Aufstellungsstab die Funktion und den Auftrag eines regulären Brigadestabes. Damit wurde auch die Brigade selbst ins Leben gerufen. Die Führungseinrichtung ist bereits voll einsatzbereit. Es wird angestrebt, die vollständige Einsatzfähigkeit, also Kriegstauglichkeit, der gesamten Brigade Litauen bis 2027 zu erreichen. Brigadegeneral Christoph Huber, Kommandeur der Panzerbrigade 45, verdeutlichte, wie wichtig dieser Tag für Deutschland und seine Verbündeten ist: „Mit der heutigen Indienststellung rücken wir nicht nur organisatorisch in Richtung Einsatzbereitschaft vor – wir übernehmen Verantwortung. Für das Bündnis, für Litauen, für die Sicherheit Europas. Wir tragen das neue Wappen mit Stolz: Als Zeichen unserer Entschlossenheit, gemeinsam mit unseren Partnern Frieden und Freiheit zu verteidigen.“

Stauferlöwe und Gediminas-Turm im Wappen vereint

Soldaten stehen in Formation bei einem Appell. Auf einem Ärmel ist ein Patch mit dem Wappen.

Alle Soldatinnen und Soldaten der Brigade Litauen tragen das neue Wappen auf ihrer Uniform. Es ist ein Symbol der Verbundenheit Litauens und Deutschlands sowie für Schutz und Stärke.

Bundeswehr/Carl Schulze

Mit der Indienststellung erhält die Brigade auch ein eigenes, offizielles Wappen, das jede Soldatin und jeder Soldat der Brigade von nun an auf der Uniform trägt. Darauf zu sehen sind ein schwarzer Stauferlöwe und der Gediminas-Turm in Vilnius. Der Löwe symbolisiert die Zugehörigkeit zur 10. Panzerdivision und deren Verteidigungsbereitschaft. Das städtische Wahrzeichen verdeutlicht die enge Partnerschaft mit Litauen. Zusätzlich krönt ein gerades Schwert mit Jagiellonenkreuz das Zentrum des Wappens: Symbolisch für den Verteidigungsauftrag, den die Brigade zum Schutz Litauens und des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebietes innehat.

Das Wappen enthält die Nationalfarben der Bundesrepublik Deutschland sowie die Farben der Republik Litauen – Gold, Grün, Schwarz, Rot. Dies ist ein Ausdruck für die enge Bindung der Brigade Litauen zur ihrer Gastnation, mit deren Schutz sie vom deutschen Volk beauftragt wurde.

Fest in Deutsches Heer integriert

Soldaten stehen auf einem Platz in Formation. Eine Abordnung marschiert mit Truppenfahne.

Mit einem Appell in Rukla übernimmt die Panzerbrigade 45 zusätzlich die truppendienstliche Führung über die deutschen Anteile der Multinationalen Battlegroup im Land

Bundeswehr/Carl Schulze

Die Brigade Litauen wird künftig rund 5.000 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassen. Sie ist bereits fest in das Deutsche Heer integriert und untersteht der 10. Panzerdivision, einer von vier Divisionen des Heeres. Zur Brigade gehören künftig mehrere Bataillone, wie das Panzerbataillon 203 aus Augustdorf und das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach.

Am 1. April 2025 wurden auch Soldatinnen und Soldaten mit unterstützenden Fähigkeiten in den Verband integriert. Mit militärischen Zeremonien wurden sie an den jeweiligen Standorten offiziell in Dienst gestellt. Darunter befinden sich eine Stabunterstützungskompanie sowie die Fernmeldekompanie in Nemenčinė, die unter anderem für die Führungsfähigkeit und Anbindung des Brigadestabes von Bedeutung sind. Außerdem wurde das zum Sanitätsdienst gehörige Sanitätszentrum Rudninkai aufgestellt, das die gesundheitliche Versorgung ihrer Kameradinnen und Kameraden sicherstellt.

Darüber hinaus wurde in Rukla am Nachmittag die Führungsverantwortung der deutschen Anteile der Multinationalen Battlegroup Litauen ebenfalls in die Hände der schnell aufwachsenden Brigade übergeben. Der Gefechtsverband ist der Nachfolger der enhanced Forward Presence Battlegroup Litauen.

Für die Brigade Litauen haben die ersten Ausbildungs- und Übungsvorhaben bereits begonnen und werden weiter intensiviert. Derzeit läuft der Ausbau der militärischen Infrastruktur am Standort Rūdninkai auf Hochtouren. Hier sollen künftig zugeordnete Brigadeeinheiten stationiert werden.

von Peter Müller

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