Heer
Luftevakuierung

Der schnelle Adler landet vier Mal

Der schnelle Adler landet vier Mal

Datum:
Ort:
Barth
Lesedauer:
2 MIN

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Kurz nach der Landung öffnet sich die Ladeklappe des riesigen Airbus A400M und die ersten schwer bewaffneten Soldatinnen und Soldaten betreten das Flugfeld. Viermal landet die Luftwaffe auf dem Flughafen im vorpommerschen Barth mit dem A400M. Im Innenraum beim ersten Anflug sind knapp 80 Einsatzkräfte der Division Schnelle Kräfte (DSKDivision Schnelle Kräfte), darunter vier Hunde.

Aus der geöffneten Heckklappe eines Flugzeuges steigen Soldaten mit Hunden aus.

Mit der ersten Maschine landen die Soldatinnen und Soldaten des Evakuierungsverbandes auf dem Flughafen Barth

Bundeswehr/Mario Bähr

In einer Halle des kleinen Flughafens warten etwa 70 Zivilisten, deutsche Staatsbürger, die dringend ausgeflogen werden sollen. Schauplatz dieser Szene ist nicht der Flugplatz in einem fernen Land, sondern in Barth im Norden Mecklenburg-Vorpommerns.

Bei der Evakuierungsübung Schneller Adler 2022 werden am Ende des Tages rund 200 Personen aus einem fiktiven Krisenland durch die schnelle Luftevakuierung ausgeflogen sein. Im Zusammenspiel schließen so Heer und Luftwaffe den ersten Auftrag der Übung erfolgreich ab.

Einsatzbereit. Jederzeit. Weltweit.

Soldaten sitzen und stehen sprechend nebeneinander.

Nach der Landung bereiten sich die Evakuierungskräfte auf die Aufnahme von zu Evakuierenden vor

Bundeswehr/Mario Bähr

Bevor es aber in Barth zu einem Abflug kommen kann, müssen Vorarbeiten erledigt werden: Zunächst muss das Auswärtige Amt feststellen, dass die Situation im Krisenland so stark eskalieren kann, dass deutsche (und europäische) Staatsbürgerinnen und -bürger massiv gefährdet sind. Die deutsche Regierung muss damit handeln. Ein Einsatzverband der DSKDivision Schnelle Kräfte wird alarmiert und ist innerhalb von 72 Stunden einsatzbereit. Gleichzeitig werden auch die sogenannten Krisenunterstützungsteams (KUTKrisenunterstützungsteam) aktiviert und sind ebenfalls auf dem Weg in das Krisenland.

Aufgaben des Krisenunterstützungsteams

Ein KUTKrisenunterstützungsteam-Team setzt sich dabei aus einem sehr umfassenden Personenkreis zusammen. Das Auswertige Amt, die Bundespolizei sowie die Bundeswehr stellen diese Kräfte. Seitens der Bundeswehr gehören dann auch Feldjäger und Sanitäter zu so einem Team. Kommt es dann zu einer Evakuierung, betreiben die Mitglieder des KUTKrisenunterstützungsteam Sammelpunkte für zu evakuierende Personen. Diese Orte sind in der Regel bereits langfristig vorerkundet, weltweit und sehr detailliert. Treffen dort die betroffenen Personen ein, werden ihre Personalien überprüft und alle auf mitgeführte Waffen untersucht. Erst dann geht es weiter mit der Evakuierung.

Zusammenspiel der Kräfte

Zwei Männer in Warnwesten erklären etwas einer weiteren zivilen Person.

Nach der Überprüfung der Personen erfolgt die Einweisung in die weitere Evakuierung

Bundeswehr/Mario Bähr

Bei Schneller Adler 2022 wird im Örtchen Trinwillershagen, unweit der Stadt Barth, eine leerstehende Grundschule als Sammelpunkt zur Erstaufnahme der zu evakuierende Personen genutzt. Die Übung findet zu diesem Zeitpunkt in einem fiktiven, noch friedlichen Umfeld eines zerfallenden Staatsgebildes statt. Dadurch können die schutzbefohlenen Zivilisten ohne militärische Unterstützung per Bus zum Ostseeflughafen Barth gebracht werden. Wichtig ist, dass sich unter diesen Transport keine nicht überprüften Personen mischen können. Wenn so etwas droht, würde die Bundeswehr die zu Evakuierenden schon hier übernehmen müssen.

Parallel zur Erstaufnahme am Sammelpunkt des Krisenunterstützungsteams sichern Soldaten des Evakuierungsverbandes der Bundeswehr das Gelände rund um die Abflugstelle und den Zugang zum Flugfeld. Bevor es in den Flieger geht, werden die Zivilisten in einer Halle des Flughafens nochmals kontrolliert. Ist diese Kontrolle erledigt, begeben sich die Zivilisten in vier gleich großen Gruppen sowie zeitlich versetzt in das mit laufenden Motoren wartende Flugzeuge und damit zum sicheren Flughafen Peenemünde.

von Ralf Heberer

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