Heer

Der Patiententraumasimulator Caesar

Der Patiententraumasimulator Caesar

Ort:
Celle-Wietzenbruch
Lesedauer:
1 MIN

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Eine uniformierte Übungspuppe, die einen Verwundeten darstellt, wird von einem Soldaten der Fallschirmjägertruppe gehalten.

Der Patiententraumasimulator Caesar stellt einen verwundeten Kameraden dar. Er kann sprechen, seinen Schmerz herausschreien, wimmern oder auch sagen, dass ihm kalt ist. Die jungen Fallschirmjäger lernen, auf diese Äußerungen einzugehen.

Bundeswehr/Maximilian Schulz

Caesar ist eine Übungspuppe mit menschlicher Größe, menschlichem Aussehen und Gewicht. Dahinter steckt ein modular aufgebautes Patiententraumasimulationsgerät. Es wird von einem Tablet aus gesteuert. Das Modell, an dem die Fallschirmjäger üben, wiegt 90 Kilogramm und ist 190 Zentimeter groß. Verschiedene Verletzungen können für die übenden Soldaten vorab eingespielt und vorbereitet werden, vor allem die gängigsten, die in einem Gefecht vorkommen können. Im Schwerpunkt ist Caesar zum Training der Erstversorgung da, aber auch für die Weiterversorgung durch Notfallsanitäter und Ärzte. Caesar ist ein sogenanntes physiologisches Modell. Das heißt, es reagiert unmittelbar auf Handlungen des Ersthelfers. Wenn zum Beispiel der Ersthelfer eine stark blutende Wunde mit einem Abbindesystem schließt, dieses jedoch beim Abtransport verrutscht, wie in der Realität möglich, fängt Caesar wieder an zu bluten. Eingeschränkte Atemwege, die durch eine minimalinvasive Entlastungspunktion wieder zum Funktionieren gebracht werden müssen, können auch dargestellt werden. Während der Behandlung durch die Soldaten spricht Caesar auch: Er sagt, wie er sich fühlt, dass er keine Luft bekommt oder dass er friert. Dementsprechend treten Mensch und Simulator in Interaktion. Der Bediener des Tablets ist immer dabei, unterstützt die monoton klingenden Sätze des Simulators in schwierigen Situationen auch schon mal durch lautes Wehklagen oder Schreien. Das klingt für einen Außenstehenden erst einmal seltsam, doch dem Übenden helfen diese eindeutigen Äußerungen des „Verletzten“ mitunter ungemein. Auch in einem Luftfahrzeug ist das Simulationsgerät verwendbar und es ist bei jeder Witterung einsetzbar. Die Kosten liegen bei 100.000 Euro. Um derart hohe Anschaffungs-, Wartungs- und Personalkosten zu vermeiden, werden Caesar und sein Bediener für die jeweilige Übung durch die Bundeswehr angemietet.


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