Heer
Feierlicher Appell

Das Feldheer hat einen neuen Kommandeur

Das Feldheer hat einen neuen Kommandeur

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
3 MIN

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Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, hat am 23. März 2023 auf Schloss Nymphenburg in München das Kommando über das Feldheer von Generalleutnant Johann Langenegger an Generalmajor Harald Gante übergeben.

Ein Soldat überreicht einem anderen Soldaten eine Truppenfahne während eines Appells.

Am 23. März 2023 übergibt der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais (M.), das Kommando über das Feldheer von Generalleutnant Johann Langenegger (r.) an Generalmajor Harald Gante. Langenegger geht nach fast 45 Jahren in den Ruhestand.

Bundeswehr/Marco Dorow

Mehr als 42.000 Soldatinnen und Soldaten dienen im Feldheer. Zu ihm gehören die drei unterstellten Heeresdivisionen und der Deutsche Anteil der Deutsch-Französischen Brigade. Generalleutnant Johann Langenegger führte sie seit August 2018 als Kommandeur Einsatz sowie als stellvertretender Inspekteur des Heeres. Zusammen mit dem Inspekteur des Heeres und dem Kommandeur Deutsche Anteile Multinationale Korps/Militärische Grundorganisation bildet er die Heeresführung im Kommando Heer im brandenburgischen Strausberg. Während eines feierlichen Appells auf dem Schlosshof Nymphenburg und dem anschließenden Großen Zapfenstreich auf Schloss Nymphenburg gab General Langenegger nicht nur das Kommando über das Feldheer ab. Nach fast 45 Jahren Dienst in der Bundeswehr wurde der gebürtige Bayer in seiner Heimat auch in den Ruhestand verabschiedet.

Enorme Verantwortung als Kommandeur Einsatz 

Rund fünf Jahre lang hatte Generalleutnant Langenegger als Kommandeur Einsatz das Ohr und die Hand am Puls der Truppe, prägte sie mit Besonnenheit, vom Internationalen Krisenmanagement hin zur Landes- und Bündnisverteidigung an entscheidender Stelle richtungsweisend. Als Truppenführer zählten für den ausgebildeten Panzergrenadieroffizier immer schon vor allem der persönliche Austausch und die unmittelbare Verbindung mit der Truppe vor Ort, vom Mannschaftssoldaten bis hin zum Divisionskommandeur. Wie kann die Truppe ihren Auftrag konkret umsetzen und was brauchen sie dafür? Macht die Truppe alles richtig und ist sie einsatzbereit? Sind die „Führungsentscheidungen von oben“ umsetzbar und stimmen die Zeitlinien? Das sind Fragen, mit denen sich ein Kommandeur Einsatz beschäftigt. Er ist er ein elementares Bindeglied für den Inspekteur des Heeres in die Truppe. Die Soldaten beschreiben Langenegger als ruhigen und truppennahen Mann, der sich den Belangen der Truppe stets mit persönlicher Überzeugung annahm.

„Ich zolle Ihnen allen meinen außerordentlichen Respekt für Ihre Leistungsfähigkeit und Ihre, trotz aller Widrigkeiten hohe Leistungsbereitschaft. Ihre Motivation, Ihre Erfahrung, Ihr Wissen und Ihr Können sind Voraussetzungen, auf die wir auch in Zukunft bauen können. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihr Vertrauen, das Sie mir gegeben haben – ohne Ihr Mittun hätte ich meinen Weg so nicht gehen können – schenken Sie dieses Vertrauen bitte auch meinem Nachfolger“, würdigte Langenegger seine Wegbegleiter in der Truppe. Gleichzeitig appellierte der General an die zahlreichen Gäste aus Politik und Gesellschaft: „Das ist auch Ihre Truppe. Sie brauchen Ihre Unterstützung mehr denn je.“

Das Feldheer unter neuer Führung

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Fast 300 Soldatinnen und Soldaten sind anlässlich des Übergabeappells für das Feldheer auf dem Schlosshof von Nymphenburg angetreten. Sie bilden stellvertretend für mehr als 42.000 Soldaten die Formation.

Mit dem heutigen Tag übernimmt Generalmajor Harald Gante diese verantwortungsvolle Aufgabe. Der neue Kommandeur Einsatz wird das Feldheer innerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization weiter auf die Landes- und Bündnisverteidigung fokussieren. „Ihre Aufgabe wird es sein, mit Entschlossenheit und klaren Vorgaben zu führen, gleichzeitig aber auch die Frauen und Männer des Feldheeres in den nun auch organisatorisch spürbaren Veränderungsprozess mitzunehmen“, beschrieb Generalleutnant Mais die Aufgaben von Langeneggers Nachfolger. Damit ist die Umgestaltung der Landstreitkräfte gemeint, die bereits in ersten Schritten ab 1. April 2023 in Leichte, Mittlere und Schwere Kräfte neu gegliedert und auf Kaltstartfähigkeit und Kriegstauglichkeit ausgerichtet wird.

Besondere Ehrung mit Tradition

Im Anschluss an den Appell mit rund 300 Soldatinnen und Soldaten fand ein Empfang, gegeben durch die Bayerische Staatskanzlei, und ein Großer Zapfenstreich mit geladenen Gästen statt. Er ist ein Ausdruck besonderer Wertschätzung, denn der Große Zapfenstreich ist das höchste militärische Zeremoniell in der Bundesrepublik. Nur zu herausragenden Anlässen findet er nach einem festen, traditionellen Ablauf statt. Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr aus Garmisch-Patenkirchen spielte auf Wunsch von Langenegger unter anderem „Looking for Freedom“ (David Hasselhoff) und „Von guten Mächten treu und still umgeben“ arrangiert durch das Korps nach Dietrich Bonhoeffer.

Die historischen Wurzeln des Zapfenstreiches gehen zurück auf das 16. Jahrhundert. In der Zeit der Landsknechte, im Jahre 1596, wurde erstmals ein Abendsignal in Verbindung mit dem „Zapfenschlag“ erwähnt. Mit einem Schlag beziehungsweise Streich auf den Zapfen eines Fasses wurde den Soldaten damals das Signal zur Nachtruhe gegeben, die unbedingt einzuhalten war. Das heute übliche Zeremoniell des Großen Zapfenstreichs geht auf die Befreiungskriege (1813 bis 1815) zurück. Aus dieser Zeit stammt der Brauch, dem Zapfenstreich ein kurzes Abendlied folgen zu lassen.

Großer Zapfenstreich im Schlosshof

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Beeindruckende Kulisse für den Großen Zapfenstreich im Fackelschein: Die Zeremonie auf Nymphenburg ehrt den scheidenden Kommandeur Einsatz. Sie ist aber auch Ausdruck der Verbundenheit des Freistaates Bayern mit der Truppe.

Die Übergabe des Feldheeres auf Nymphenburg

  • Vor einer Formation auf einem Schlosshof schreiten zwei Soldaten und ein Zivilist die Front ab.

    Gemeinsam mit Staatsminister Florian Herrmann schreiten Heereschef Generalleutnant Alfons Mais (l.) und Generalleutnant Johann Langenegger die Front ab

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Soldaten stehen in Formation und spielen auf Musikinstrumenten.

    Das Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Patenkirchen trägt traditionell die Gebirgsjägeruniform. Alle Musiker sind Soldaten.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Ein Soldat mit rotem Barett übergibt einem mit grünem Barett die Truppenfahne.

    Nach fast 45 Jahren als Soldat und rund fünf Jahren als Kommandeur Einsatz übergibt Generalleutnant Johann Langenegger die Truppenfahne des ihm anvertrauten Feldheeres

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Eine Formation Soldaten steht nachts auf einem Schlosshof mit Fackeln.

    Feierliche Stimmung: Traditionell findet der Große Zapfenstreich in den Abendstunden mit Fackellicht statt

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Mehrere Soldaten stehen im Dunkeln bei Fackellicht mit der Kopfbedeckung in der Hand.

    „Helm ab zum Gebet!“ Alle Soldatinnen und Soldaten nehmen hier traditionell ihre Kopfbedeckung ab – vom Mannschaftssoldaten bis zum General.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Mehrere Soldaten stehen grüßend nachts beim Appell auf einem Schlossplatz mit Fackeln.

    Mit militärischem Gruß verabschiedet sich Generalleutnant Johann Langenegger bei Fackelschein von der Truppe

    Bundeswehr/Marco Dorow

 

von Peter Müller

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