Crossfit für gefallene und verwundete Kameraden
Crossfit für gefallene und verwundete Kameraden
- Datum:
- Ort:
- Seedorf
- Lesedauer:
- 2 MIN
258 Soldatinnen und Soldaten des Fallschirmjägerregiments 31 haben am diesjährigen Crossfit-Workout „Good Friday Battle“ in Seedorf teilgenommen. Dieses besondere Fitnesstraining wurde 2015 von der 3. Kompanie des Regiments ins Leben gerufen, um an die Kameraden zu erinnern, die beim Karfreitagsgefecht in Kundus in Afghanistan verwundet oder getötet wurden.
Am 2. April 2010, einem Karfreitag, gerieten Fallschirmjäger aus Seedorf in der nordafghanischen Ortschaft Isa Khel in einen großangelegten Hinterhalt der Taliban. Im Verlauf des mehrstündigen Gefechts wurde eines der gepanzerten Fahrzeuge durch eine Sprengfalle zerstört, mehrere Bundeswehrsoldaten wurden zum Teil schwer verwundet. Hauptfeldwebel Nils Bruns, Stabsgefreiter Robert Hartert und Hauptgefreiter Martin Augustyniak fielen. Dieses Karfreitagsgefecht (Good Friday Battle) war bis dahin das verlustreichste Gefecht der Bundeswehr.
Den Kampfgeist stärken
Hauptfeldwebel Manuel Schmidt ist einer der Initiatoren der Crossfit-Gedenkveranstaltung und auch in diesem Jahr deren Organisator. Er betreibt diesen Sport schon seit Jahren und erklärt: „Es ist eine Tradition, die gegen das Vergessen wirken und zugleich die Gemeinschaft, den Kampfgeist und die körperliche Einsatzbereitschaft stärken soll.“ Auch in den USA absolvieren Soldatinnen und Soldaten jährlich ein sogenanntes Hero Workout in Gedenken an Gefallene. Aufgrund der Dauer und Wiederholungszahlen gelten die Trainingseinheiten als besonders anspruchsvoll. Sie können jederzeit, überall und ohne zusätzliche Ausrüstung geübt werden.
Seelischer Schmerz hält lebenslang an
Vor Beginn des diesjährigen Workouts motivierte der Regimentskommandeur, Oberst Eiko Zuckschwerdt, die Teilnehmenden: „Der Schmerz der nächsten 20 Minuten ist muskulär und vergänglich. Der Schmerz der Familien jedoch ist seelisch und bleibt ein Leben lang.“ Ziel sei es, sich Herausforderungen zu stellen, sich selbst immer wieder zu fordern und in Gedanken an die Gefallenen und Verwundeten den körperlichen Schmerz zu überwinden, der nicht ansatzweise vergleichbar sei mit dem Schmerz der Familien von Nils Bruns, Robert Hartert und Martin Augustyniak.
Im Anschluss an das Training wurde am Ehrenmahl der Gefallenen des Karfreitagsgefechts ein Kranz aufgestellt. Ein Trompeter spielte das Trauerlied „Der gute Kamerad“.