Heer
Coronakrise

10. Panzerdivision bereitet sich im Süden vor

10. Panzerdivision bereitet sich im Süden vor

Datum:
Ort:
Veitshöchheim
Lesedauer:
2 MIN

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Inmitten der Corona-Pandemie hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, den Stab der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim besucht. Im Lagezentrum des Stabes machte sich der oberste Soldat ein Bild von der Lage. Die Division bereitet sich derzeit darauf vor, in der Coronakrise sämtliche Bundeswehrkräfte im süddeutschen Raum von Veitshöchheim aus zu führen.

Ein Stabsoffizier sitzt vor einem Desktop und im Hintergrund läuft ein Fernseher.

Im Katastrophenfall können Soldaten der 10. Panzerdivision auch zur allgemeinen Hilfeleistung angefordert werden

Bundeswehr/Oliver Schmidt

Die 10. Panzerdivision steht bereit für Hilfseinsätze, wenn sich in Süddeutschland die Lage durch die Corona-Pandemie zuspitzen sollte. Wie sich der Divisionsstab darauf vorbereitet, Truppen zu führen, die zur Bewältigung der Krise eingesetzt werden können, das zeigte deren Kommandeur, Generalmajor Harald Gante, beim Besuch des Generalinspekteurs der Bundeswehr in der Balthasar-Neumann-Kaserne.

Die Division nutzt in dieser Krise das neue Führungsinformationssystem Sitaware Headquarters zur Lagedarstellung. Es wurde erst im Herbst im Zuge der Digitalisierungskampagne eingeführt und im Februar bei der Übung Schneller Degen auf dem Übungsplatz Wildflecken erfolgreich eingesetzt. Die Soldaten des Stabes sind unverändert begeistert von den technischen Möglichkeiten, die das neue System bietet. „Wir hätten nicht gedacht, dass wir die Erfahrungen dieser Übung so schnell für eine Krise brauchen werden“, sagte Gante.

Die vier Brigaden der Division, die in Baden-Württemberg, in Bayern, im Elsass, in Rheinland-Pfalz sowie in Thüringen und Sachsen stationiert sind, halten sich derzeit bereit, um bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu unterstützen. Grundlage dafür ist der Artikel 35 des Grundgesetzes, laut dem die Bundeswehr jederzeit mit technisch-logistischer Unterstützung Amtshilfe für Behörden des Bundes und der Länder leisten kann.

Im Tagesdienst wendet die Division zum Schutz der Soldaten die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes an, um die weitere Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern. Der Grundbetrieb wurde aufs Nötigste eingeschränkt. Derzeit arbeiten etwas mehr als die Hälfte der zivilen und militärischen Mitarbeiter des Divisionsstabes aus dem Homeoffice. Wichtig sei ihm die langfristige Einsatzbereitschaft seines Personals, sagte Gante.

Quarantäne vor dem Einsatz

Ein Stabsoffizier und ein General stehen vor einer Leinwand mit einer Deutschlandkarte.

Generalinspekteur Eberhard Zorn überzeugt sich bei der 10. Panzerdivision von den Vorbereitungen zur Amtshilfe in der Coronakrise

Bundeswehr/Oliver Schmidt

Besonders wichtig bleiben weiterhin die Ausbildung und Vorbereitung der Soldaten für die Einsätze. Die Division stellt derzeit den Großteil der Kräfte des Heeres für die Kosovo Force (KFORKosovo Force), die Europäische Trainingsmission (EUTMEuropean Union Training Mission) und die Multidimensionale Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali), beide im zentralafrikanischen Mali, sowie die verstärkte Vornepräsenz der NATONorth Atlantic Treaty Organization (enhanced Forward Presence) in Litauen. Bevor Soldaten in die Einsätze geschickt werden, gehen sie zunächst in eine zweiwöchige Quarantäne. So wird das Risiko minimiert, dass sie das Virus ins Einsatzland tragen und damit schlimmstenfalls ganze Kontingente gefährden.

Diese Maßnahmen sind ganz im Sinne des Generalinspekteurs. Die Bundeswehr muss durchgängig ansprechbar und führungsfähig sein – „von der Spitze bis an die Basis unseres Gesamtsystems“, sagte Zorn. „Wichtig ist, dass wir dem Schutz unseres Personals Rechnung tragen und gleichzeitig unsere Einsatzbereitschaft erhalten.“

von Karsten Dyba

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