Bundeskanzler Scholz besucht Soldatinnen und Soldaten in Litauen
Bundeskanzler Scholz besucht Soldatinnen und Soldaten in Litauen
- Datum:
- Ort:
- Pabrade
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Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Soldatinnen und Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade in Litauen besucht. „Deutschland steht unverrückbar an der Seite der baltischen Staaten“, sagte der Kanzler in Pabradė. Im Verbund mit litauischen Infanteristen üben die Soldatinnen und Soldaten der Brigade die Verteidigung. Das Training ist Teil der Übung Grand Quadriga.
Die Deutsch-Französische Brigade steht bereits seit ihrer Aufstellung 1989 für multinationale Zusammenarbeit. Sie wird gemeinsamen von Deutschland und Frankreich geführt. Die teilweise binational zusammengesetzten Verbände und Einheiten der Brigade sind an Standorten beider Länder stationiert.
Unter der Führung der 10. Panzerdivision der Bundeswehr setzte die Brigade auf dem Übungsgelände um Pabradė rund 600 Soldatinnen und Soldaten ein. Über den Land-, See- und Luftweg hatten die Kräfte im April zunächst nach Litauen verlegt. Anschließend übten sie den taktischen mechanisierten Einsatz der Mittleren Kräfte.
Gemeinsam Stärke zeigen
Begleitet von Litauens Präsident Gitanas Nausėda besuchte der Bundeskanzler den Übungsplatz in Pabradė. Beide sprachen kurz darüber, wie man noch enger in der NATONorth Atlantic Treaty Organization zusammenarbeiten kann. Scholz betonte die Ernsthaftigkeit des deutschen Engagements in Litauen: „Wir sind einander verpflichtet.“
Die Soldatinnen und Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade übten gemeinsam mit litauischen Infanteristen das Verteidigungsgefecht. Dabei trainieren sie die Wechselwirkung von Aufklärung und Waffenwirkung sowie das gemeinsame multinationale Vorgehen. Die Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen stehen dabei im Mittelpunkt. Eines ihrer Hauptwaffensysteme ist das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer. Die Jäger gehören zu den Kampftruppen und sind vor allem für den Kampf in bebautem, stark bewaldetem Gelände oder auch für den Jagdkampf ausgebildet.
Alle drei Länder griffen im Gefecht auf drei verschiedene, doch sehr ähnliche Fahrzeuge zurück. Die litauischen Infanteristen setzten den Vilkas ein – ein Fahrzeug auf Boxerbasis. Die französischen Infanteristen stellten sich dem Kampf mit ihrem Transportpanzer Griffon, einem ebenfalls radgetriebenen hochmobilen Gefechtsfahrzeug.
Feuer, Bewegung und Dialog
In knapp 60 Minuten zeigten die deutschen, französischen und litauischen Infanteristen dem Bundeskanzler, wie Landes- und Bündnisverteidigung unter realistischen Bedingungen funktionieren. Aufklärung, also die Sammlung von Informationen über den Gegner und das Gelände, weit vor den eigenen Kräften, ist der erste wichtige Auftrag. Mit Drohnen und weitreichenden Aufklärungssensoren erkennen die Soldatinnen und Soldaten frühzeitig feindliche Bewegungen und setzen ein erstes Lagebild zusammen.
Startet der Gegner dann den Angriff, sind die Mittleren Kräfte dank ihrer hochmobilen, aber dennoch mit immenser Feuerkraft ausgestatteten Fahrzeuge in der Lage, den Gegner schnell abzunutzen und zum Stillstand zu bringen. Mit der kombinierten Gefechtsführung von weitreichendem Feuer der litauischen Vilkas, den abgesessenen französischen Infanteristen mit ihren Griffon-Panzern und den deutschen GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxern bündeln die Infanteristen schließlich das Feuer auf die Angriffsspitzen des Gegners.
Scholz wie auch Nausėda zeigten sich beeindruckt von der Durchsetzungskraft und gemeinsamen Stärke. Scholz suchte nach dem Gefecht den direkten Austausch mit den Soldatinnen und Soldaten. So traf er sich mit den Akteuren aus dem gerade gezeigtem Gefechtsbild, aber auch mit Angehörigen der Panzerbrigade 45, deren Vorkommando bereits in Litauen stationiert ist.