Heer
Vereint kämpfen

Bundeskanzler Scholz besucht Soldatinnen und Soldaten in Litauen

Bundeskanzler Scholz besucht Soldatinnen und Soldaten in Litauen

Datum:
Ort:
Pabrade
Lesedauer:
2 MIN

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Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Soldatinnen und Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade in Litauen besucht. „Deutschland steht unverrückbar an der Seite der baltischen Staaten“, sagte der Kanzler in Pabradė. Im Verbund mit litauischen Infanteristen üben die Soldatinnen und Soldaten der Brigade die Verteidigung. Das Training ist Teil der Übung Grand Quadriga.

Ein Mann im dunklen Mantel steht umringt von Soldaten und spricht.

Bundeskanzler Olaf Scholz besucht die Soldatinnen und Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade in Litauen. Gemeinsam mit litauischen Infanteristen trainieren sie für die Bündnisverteidigung.

Bundeswehr/Marco Dorow

Die Deutsch-Französische Brigade steht bereits seit ihrer Aufstellung 1989 für multinationale Zusammenarbeit. Sie wird gemeinsamen von Deutschland und Frankreich geführt. Die teilweise binational zusammengesetzten Verbände und Einheiten der Brigade sind an Standorten beider Länder stationiert.

Unter der Führung der 10. Panzerdivision der Bundeswehr setzte die Brigade auf dem Übungsgelände um Pabradė rund 600 Soldatinnen und Soldaten ein. Über den Land-, See- und Luftweg hatten die Kräfte im April zunächst nach Litauen verlegt. Anschließend übten sie den taktischen mechanisierten Einsatz der Mittleren Kräfte.

Gemeinsam Stärke zeigen

Begleitet von Litauens Präsident Gitanas Nausėda besuchte der Bundeskanzler den Übungsplatz in Pabradė. Beide sprachen kurz darüber, wie man noch enger in der NATONorth Atlantic Treaty Organization zusammenarbeiten kann. Scholz betonte die Ernsthaftigkeit des deutschen Engagements in Litauen: „Wir sind einander verpflichtet.“

Die Soldatinnen und Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade übten gemeinsam mit litauischen Infanteristen das Verteidigungsgefecht. Dabei trainieren sie die Wechselwirkung von Aufklärung und Waffenwirkung sowie das gemeinsame multinationale Vorgehen. Die Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen stehen dabei im Mittelpunkt. Eines ihrer Hauptwaffensysteme ist das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer. Die Jäger gehören zu den Kampftruppen und sind vor allem für den Kampf in bebautem, stark bewaldetem Gelände oder auch für den Jagdkampf ausgebildet.

Alle drei Länder griffen im Gefecht auf drei verschiedene, doch sehr ähnliche Fahrzeuge zurück. Die litauischen Infanteristen setzten den Vilkas ein – ein Fahrzeug auf Boxerbasis. Die französischen Infanteristen stellten sich dem Kampf mit ihrem Transportpanzer Griffon, einem ebenfalls radgetriebenen hochmobilen Gefechtsfahrzeug.

Feuer, Bewegung und Dialog

Ein mit Zweigen getarnter Schützenpanzer gibt einen Feuerstoß ab

Die litauische Infanterie setzt den Vilkas ein, ein Fahrzeug auf Boxerbasis

Bundeswehr/Marco Dorow

In knapp 60 Minuten zeigten die deutschen, französischen und litauischen Infanteristen dem Bundeskanzler, wie Landes- und Bündnisverteidigung unter realistischen Bedingungen funktionieren. Aufklärung, also die Sammlung von Informationen über den Gegner und das Gelände, weit vor den eigenen Kräften, ist der erste wichtige Auftrag. Mit Drohnen und weitreichenden Aufklärungssensoren erkennen die Soldatinnen und Soldaten frühzeitig feindliche Bewegungen und setzen ein erstes Lagebild zusammen.

Startet der Gegner dann den Angriff, sind die Mittleren Kräfte dank ihrer hochmobilen, aber dennoch mit immenser Feuerkraft ausgestatteten Fahrzeuge in der Lage, den Gegner schnell abzunutzen und zum Stillstand zu bringen. Mit der kombinierten Gefechtsführung von weitreichendem Feuer der litauischen Vilkas, den abgesessenen französischen Infanteristen mit ihren Griffon-Panzern und den deutschen GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxern bündeln die Infanteristen schließlich das Feuer auf die Angriffsspitzen des Gegners.

Scholz wie auch Nausėda zeigten sich beeindruckt von der Durchsetzungskraft und gemeinsamen Stärke. Scholz suchte nach dem Gefecht den direkten Austausch mit den Soldatinnen und Soldaten. So traf er sich mit den Akteuren aus dem gerade gezeigtem Gefechtsbild, aber auch mit Angehörigen der Panzerbrigade 45, deren Vorkommando bereits in Litauen stationiert ist.

  • Ein Mann im dunklen Mantel und zwei Soldaten stehen in der Dachluke eines Panzers

    Das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug Boxer ist das Hauptwaffensystem des Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen. Bundeskanzler Olaf Scholz fuhr ein Stück mit.

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Zwölf Soldaten aus drei Ländern stehen mit ihren Panzern im Halbkreis

    Litauische, deutsche und französische Infanteristen (v. l. n. r.) kämpfen zusammen

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Zwei Männer in dunkelblauen Mänteln versetzt hintereinander und lächelnd

    Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) wird auf dem Übungsplatz in Pabradė von Litauens Präsident Gitanas Nausėda begleitet

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Verschiedene Gefechtsfahrzeuge stehen im Gelände an einer Sperre

    Mit geschickt angelegten Sperren lenken die Soldatinnen und Soldaten den Gegner

    Bundeswehr/Marco Dorow
  • Drei kleine Militärfahrzeuge fahren hintereinander auf einem sandigen Weg

    Das Véhicule Blindé Léger, kurz VBL, ist ein kleines leichtes Panzerfahrzeug und wird von den französischen Aufklärern zur Erkundung von schwierigem Gelände genutzt

    Bundeswehr/Marco Dorow
von René Hinz

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