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Brigadegeneral Frank Pieper

Brigadegeneral Frank Pieper

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Interview zum DSÜ plus mit Brigadegeneral Frank Pieper, Chief Digital Officer des Deutschen Heeres für landbasierte Operationen, im Kommando Heer in Strausberg.

Ein General der Bundeswehr im Dienstanzug des Heeres, im Hintergrund die Nato- und die EU-Fahnen.

Brigadegeneral Frank Pieper, Chief Digital Officer für landbasierte Operationen im Kommando Heer

Bundeswehr/Marco

Herr General, von Ihnen stammt der Satz, dass die Soldaten sagen sollen, was gut ist und nicht ein technischer Regierungsrat oder ein Oberst. Nun hat ein Soldat, Hauptmann Stefan Würdinger vom Gebirgsversorgungsbataillon 8, Fakten geschaffen und mit seinen Kameraden das DSÜ plus entwickelt. Entspricht das Ihrer Intension?

Zunächst einmal hat mir gefallen, dass die Truppe, also das ITInformationstechnik- und Fernmeldepersonal des Heeres, die Initiative ergreift, Lösungen sucht und findet. Ganz ehrlich, ohne diese Art von Initiative, aber auch ohne diese Fachexpertise, hätten wir auf dem Gebiet der Führungsmittel schon vor Jahren Konkurs anmelden müssen. Wir können uns jedoch in Zukunft nicht mehr allein auf die Hoffnung „die Truppe wird‘s schon richten“ stützen. Wir müssen einen strukturellen, einen geregelten Übergang dieser Lösungsansätze in unseren Beschaffungsprozess ermöglichen. Genau dafür werden wir die Test- und Versuchsstrukturen in Munster aufbauen. Eine professionelle Test- und Versuchseinheit, die Lösungsansätze wie das DSÜ plus nach harten Kriterien in allen notwendigen Projektelementen testet und dann mit einem fundierten Urteil über das Amt für Heeresentwicklung in den Beschaffungsvorgang gibt. Ich bin fest entschlossen, aus dem Vorschlag des Gebirgsversorgungsbataillons 8 den ersten Anwendungsfall für dieses Vorgehen zu machen.

Sehen Sie gute Chancen für eine Übernahme des DSÜ plus in das Heer?

Der Ansatz ist überzeugend. Der Teufel steckt stets in Details wie der ITInformationstechnik-Sicherheit, den Lizenzen, der logistische Versorgung oder Gelder für Austauschlösungen zu finden. Aber genau das werden wir mithilfe der Test- und Versuchsstrukturen herausfinden. Wir verbinden hier quasi zweimal die Erfahrungen der Nutzer hintereinander. Ich bin davon überzeugt, dass genau das die Verantwortlichen überzeugen wird, die für die Materialbeschaffung zuständig sind.

Würden Sie eine Lanze für das DSÜ plus brechen?

Ich breche eine Lanze für all die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaftssoldaten, die tagtäglich die Führungsfähigkeit unserer militärischen Einheiten in Übungen und Einsatz mit ihrer Kreativität sicherstellen. Ich breche eine Lanze dafür, dass sie unermüdlich weiterkämpfen. Und ich breche eine Lanze für ihr Vertrauen, dass wir über den Hebel Digitalisierung nun tatsächlich harte Verbesserungen im Bereich der Führungsmittel einleiten werden und zum Teil schon umgesetzt haben. Bewährt sich das DSÜ plus in den weiteren Versuchen und ist es in den Projektelementen auch realisierbar, dann bricht sich dieses System seine Lanze selbst.

von Lance Gira

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