Boden-Luft-Gefecht am digitalen Tag der Bundeswehr
Boden-Luft-Gefecht am digitalen Tag der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Munster
- Lesedauer:
- 4 MIN
Am 12. Juni, dem digitalen Tag der Bundeswehr, werden sich 16 Standorte der Bundeswehr mit all ihren Fähigkeiten und Facetten präsentieren – und zwar im Live-Stream im Internet. Auch die Heeressoldaten aus Munster sind mit Unterstützung der Faßberger Heeresflieger dabei. Sie werden gemeinsam mit der Luftwaffe und dem Zentralen Sanitätsdienst ein Gefechtsszenario zeigen.
Der geplante Tag der Bundeswehr (TdBwTag der Bundeswehr) 2021 wurde, wie bereits der TdBwTag der Bundeswehr 2020, an allen Standorten der Bundeswehr aufgrund der Corona-Einschränkungen abgesagt. „Sehr schade für alle, die bereits wieder viel Zeit, Arbeit und Kreativität in die Vorbereitungen für diesen Tag investiert haben. Dennoch war die Entscheidung in Anbetracht der aktuellen Lageentwicklung nur konsequent, folgerichtig und im Prinzip auch alternativlos. Ein Tag der Bundeswehr lebt vom Mitmachen, vielen Aktivitäten und Aktionen sowie den persönlichen Gesprächen mit unseren Soldatinnen, Soldaten und Zivilbeschäftigten. Das wäre unter Covid-19-Bedingungen nicht möglich gewesen“, so Projektoffizier Oberstleutnant Christian Simmelbauer.
Gemeinsames Szenario entwickelt
Auf die komplette Absage 2020 folgt nun der digitale Tag der Bundeswehr 2021 an 16 Standorten, mit dabei die Soldatinnen und Soldaten aus Munster. Um Material für den digitalen Beitrag zu liefern, wurden in Munster diverse Vorbereitungen getroffen. In Kooperation mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg an der Donau wurde ein gemeinsames Szenario entwickelt, das die Fähigkeiten der Luftwaffe und des Deutschen Heeres sowie des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr in einem realistischen Zusammenspiel präsentiert. Unter der Federführung von Hauptmann Erhard Friemel entwickelte dazu das Projektbüro TdBwTag der Bundeswehr Munster ein tolles Drehbuch, um die Sequenzen mit den Kamerateams der Fachmedienzentren aus Munster und Faßberg und den beteiligten Einheiten am Boden und in der Luft zu koordinieren. Die gedrehten Szenen werden anschließend durch die Redaktion der Bundeswehr in Berlin für den digitalen Beitrag aufbereitet und geschnitten.
Feuerkampf mit Luftunterstützung
Vor dem ersten Drehtag jedoch hatten Simmelbauer und das Projektteam alle Akteure eingeladen, um ihnen das Gesamtszenario vorzustellen. Mittlerweile scherzhaft als „Erhard Spielberg“ betitelt, stellte Friemel seine Fähigkeiten als Drehbuchautor und Regisseur unter Beweis und ging minutiös auf die einzelnen Sequenzen ein. Anhand einer großen Lagekarte und einer ausgeklügelten Präsentation blieben am Schluss der Besprechung nur wenige Fragen offen. „So kommt es im Zuge einer Gefechtsaufklärung zu einem Feuergefecht mit feindlichen Sicherungskräften in Kompaniestärke. Bei diesem Kampf fällt dabei ein Gefechtsfahrzeug aus und zwei Soldaten werden verwundet, die dann durch ein Sanitätsteam versorgt und abtransportiert werden. Im weiteren Verlauf des Feuerkampfes wird daraufhin Luftunterstützung durch einen Kampfjet Eurofighter angefordert. Nach dem erfolgten Luftschlag lösen sich die eigenen Kräfte vom Feind und weichen kämpfend auf rückwärtige Stellungen aus. Dabei wird der nachstoßende Feind weiterhin bekämpft und es erfolgt ein zweiter Angriff aus der Luft“, so Friemel in seinen Erläuterungen.
Tipps an die Regie aus der Truppe
Kurz vor Ostern war es dann so weit und die „übenden Truppen“ bezogen die durch Hauptmann Friemel vorgegebenen Stellungen im Gelände. Das Wetter spielte mit und alle Szenen konnten bei bestem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen eingespielt werden. So werden unter anderem die Schützenpanzer Marder, Kampfpanzer Leopard und Schützenpanzer Puma sowie das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug (GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer im Film zu sehen sein. Nach der einen oder anderen Trockenübung zur Überprüfung der Kameraeinstellungen wurde dann der „scharfe“ Dreh durch den engagierten Hauptmann angeordnet und die Dramaturgie nahm ihren Lauf. „Hin und wieder mussten Szenen wiederholt werden. Doch im Großen und Ganzen klappte alles reibungslos. Auch, weil alle Akteure mit Herzblut und viel Professionalität bei der Sache waren. Zudem kamen auch aus der Truppe immer wieder tolle Tipps, wie man die eine oder andere Szene besser gestalten könnte“, so Friemel. Nach insgesamt vier Drehtagen, vielen Kameraeinstellungen und unzähligen Datenmengen konnte am Ende das Rohmaterial nach Berlin geschickt werden. Dort wird es in den kommenden Wochen für den digitalen Tag der Bundeswehr aufbereitet.
Live und in Farbe im Internet
„Daher möchte ich alle einladen, am 12. Juni 2021, am digitalen Tag der Bundeswehr teilzunehmen. Geplant ist ein Live-Stream im Bundeswehr-YouTube-Kanal. Die genauen Zeiten werden in Kürze in den bekannten Medien und auf der offiziellen Bundeswehrseite veröffentlicht. Eine Mischung aus Live-Beiträgen, Gesprächen, Interviews und dynamischen Gefechtsbildern und Vorführungen werden an diesem Tag geboten“, freut sich Simmelbauer. So werden alle 16 Standorte, die in diesem Jahr den physischen Tag der Bundeswehr durchgeführt hätten, beteiligt sein und entsprechende Beiträge liefern. „Wir in Munster haben zusammen mit unseren Kameraden der Luftwaffe aus Neuburg a.d. Donau sowie dem Transporthubschrauberregiment 10 ‚Lüneburger Heide‘ in Faßberg einen tollen Beitrag erarbeitet. Freuen Sie sich bereits jetzt auf diesen Tag“, unterstrich der engagierte Projektoffizier.