Binational verstärktes Bataillon im Angriff
Binational verstärktes Bataillon im Angriff
- Datum:
- Ort:
- Brandenburg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Mal Staub, mal Regen und mittendrin deutsche und amerikanische Soldatinnen und Soldaten, die ein gemeinsames Trainingsevent, als Anteil an der Großübung Defender Europe, auf dem Truppenübungsplatz in der Oberlausitz absolvieren.
Mit dem Funkspruch „Übungsbeginn“ öffnet sich die Heckklappe des Schützenpanzers Puma und die Grenadiere der 4. Kompanie beginnen ihren Angriff auf das erste Zwischenziel. Hier werden sie eine gesperrte Brücke vorfinden, die für das weitere Vorgehen der Pumas wieder nutzbar zu machen ist. Doch bis dahin brauchen sie noch mindestens 20 Minuten, die wegen des Waldes und der großen freien Fläche extrem fordernd werden.
Nach Hitze kommt Regen
Am Morgen des Gefechtstages hat sich das Wetter für das Panzergrenadierbataillon 212 aus dem ostwestfälischen Augustdorf schlagartig geändert: Bisher waren Hitze, Trockenheit und Staub auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz vorherrschend. Doch dann kommt, pünktlich zu den Vorbereitungen für den Angriff, der Regen.
Das ist einerseits gut, da nun bei Nutzung von Leuchtspurmunition die ständige Brandgefahr nicht mehr besteht. Anderseits schlecht, denn mit dem Regen wird der staubige, sandige Boden zu einem sehr schweren, tiefen Untergrund, der für alle Beteiligten körperlich sehr fordernd ist – zusätzlich zum dynamisch geführten Gefecht.
Dran, Drauf, Drüber – gemeinsam mit der USUnited States Army
Mehr als 1.000 amerikanische und deutsche Soldaten stehen fast drei Wochen auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz Seite an Seite. Die Augustdorfer Grenadiere üben gemeinsam mit dem aus dem Bundesstaat Colorado kommenden ersten Bataillon des 8. mechanisierten Infanterieregiments des USUnited States-Heeres. Trainiert wird das Gefecht der verbundenen Kräfte.
Das „Trainingsevent Oberlausitz“ ist Teil der Großübung Defender Europe 2022, die jedes Jahr unter Leitung des Oberbefehlshabers der amerikanischen Streitkräfte in Europa stattfindet. „Einen unmittelbaren Bezug zum Ukrainekrieg gibt es jedoch nicht“, betont der Pressesprecher Hauptmann Martin Waltemathe. Die Teilnahme des deutschen Kampftruppenbataillons stand schon seit mehreren Monaten fest.
Koordination und Rahmenbedingungen
Erwartungsgemäß benötigt diese binationale Übung einen großen Organisations- und Koordinierungsaufwand. „Der Einsatz der verschiedenen Waffensysteme sowie der Feuerkampf der abgesessenen Kräfte ist nur möglich, wenn wir eine erhebliche Anzahl an Sicherheitspersonal einsetzen, das die Einhaltung aller Schießvorschriften sicherstellt“, erklärt Oberstleutnant Matthias Greune, Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 212.
Dies alles ist nur möglich, wenn die Rahmenbedingungen passen. Der Übungsplatz, die Übungsplatzkommandantur sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Truppenlagern Haide und Werdeck unterstützen aber optimal, sodass die Übungstruppe auch hier mehr als zufrieden ist.
Deutsche und amerikanische Kompanien werden gemischt
„Für uns ist Defender 2022 eine hervorragende Gelegenheit, intensiv und im Verbund mit unseren amerikanischen Partnern das hochintensive Gefecht in allen Facetten zu trainieren“, so Bataillonskommandeur Greune. Insgesamt üben vier gemischte deutsch-amerikanische Kompanien zusammen.
Gemischt bedeutet, dass die deutschen Schützenpanzer Puma an eine USUnited States-Kompanie abgegeben und ihr unterstellt werden. Im Gegenzug erhält die deutsche Kompanie einen amerikanischen Zug, der mit dem Infanteriekampffahrzeug Bradley ausgerüstet ist. Neben dem Einsatz ihrer Bordmaschinenkanonen gehören bei beiden Fahrzeugtypen Schützentrupps zur Besatzung, die außerhalb des Fahrzeugs im Gefecht eingesetzt werden können. Damit sind sowohl deutsche als auch amerikanische Panzergrenadiere zum schnellen Wechsel der Kampfweisen befähigt. Zusätzliche Unterstützung erhalten die Schützenpanzer vom USUnited States-Kampfpanzer M1 Abrams. Pioniere und Aufklärer sind ebenfalls im Gefecht der verbundenen Waffen eingebunden.
Auswertungen in englischer Sprache
Übungsauswertungen, Besprechungen und die Kommunikation über Funk erfolgen in englischer Sprache. Das gemeinsame Verständnis für die Gefechtsführung bringen die deutschen und amerikanischen Infanterieprofis bereits mit. Und so trainieren, schießen und kämpfen die 212-er aus Ostwestfalen und ihre Kameraden aus Colorado noch bis Ende Mai Seite an Seite auf den Schießbahnen in der sächsischen Oberlausitz.
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