Heer
Realistische Ausbildung

Beobachterausbildung: Fundament moderner Verteidigungsfähigkeit

Beobachterausbildung: Fundament moderner Verteidigungsfähigkeit

Datum:
Ort:
Grafenwöhr
Lesedauer:
2 MIN

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Die Offizieranwärter des Artilleriebataillons 131 aus Weiden absolvieren auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr eine anspruchsvolle Beobachterschulung. Diese Fähigkeit der angehenden Artillerieoffiziere ist unverzichtbar, um die Fähigkeiten für die Landes- und Bündnisverteidigung zu stärken.

Eine Panzerhaubitze 2000 steht auf einem Feld neben einem Wald nach einem Schuss im Pulverdampf.

Bei der Offizierausbildung des Artilleriebataillons 131 auf dem Übungsplatz in Grafenwöhr wird eine Panzerhaubitze 2000 eingesetzt – im scharfen Schuss

Bundeswehr/Thorsten Böhner

Bevor es in die Praxis geht, trainieren junge Soldatinnen und Soldaten am Artillerieschießsimulator BT33. Hier lassen sich die Koordination unterschiedlicher Waffensysteme und die Steuerung von Artilleriefeuer gefahrlos üben. So können Fehler in sicherer Lernumgebung frühzeitig erkannt und korrigiert werden. Der Fokus liegt auf der eindeutigen Zielaufklärung und der fehlerfreien Weitergabe der Daten bis zur Überwachung der präzisen Wirkung im Ziel.

Denn in der Realität könnten selbst kleine Ungenauigkeiten, etwa ein Zahlendreher oder eine falsche Beobachtung, verheerende Folgen haben. Hochexplosive Munition würde dann unbeabsichtigt ihr Ziel verfehlen oder mit großer Wucht an der falschen Stelle einschlagen.

Die Ausbildung am Simulator ist somit entscheidend. Sie ermöglicht es den Offizieranwärtern, sich intensiv mit den Arbeitsabläufen, Kommunikationswegen und Entscheidungsprozessen eines Artilleriebeobachters auseinanderzusetzen.

Sehstreifenverfahren: Schärfen aller Sinne

Ein Soldat steht auf einem Hügel mit Blick in die Weite. Er hält ein Funkgerät an sein Ohr.

Das Zielfeld fest im Blick: Aus erhöhter Position im Gelände müssen die Offizieranwärter Bekämpfungsbefehle per Funk an die Feuerstellung weitergeben

Bundeswehr/Thorsten Böhner

Ein besonderes Element der Ausbildung ist das Sehstreifenverfahren im Gelände. Ohne technische Hilfsmittel lernen die Offizieranwärter, Ziele aufzuspüren, deren Position einzuschätzen und rasch Gegenmaßnahmen einzuleiten. Konzentration und Genauigkeit sind dabei unerlässlich. Dieses Vorgehen bereitet die Soldatinnen und Soldaten optimal auf reale Einsatzszenarien vor.

Den Höhepunkt der sechsmonatigen Basisausbildung bildet die abschließende Übung mit scharfer Munition mit der Panzerhaubitze 2000 auf dem Übungsplatz Grafenwöhr. Dabei wird das Erlernte unter realistischen Bedingungen getestet. Noch aus weiter Entfernung sind die Aufschläge zu sehen. Neben fachlicher Expertise sind vor allem Teamgeist und reibungslose Kommunikation gefragt. Ein Ausbilder lobt: „Die Anwärter zeigen hohe Motivation und beeindruckendes Engagement.“

Die Ausbildung des Führungsnachwuchses der Bundeswehr ist sehr realitätsnah und fordernd, und das vom ersten Tag an. Sie ist aber auch ein essenzieller Bestandteil der Nachwuchsförderung. Zukünftige Offizierinnen und Offiziere müssen in der Lage sein, auch unter höchster Belastung die richtigen Entscheidungen zu treffen, eine starke Führungsrolle einzunehmen und komplexe Aufgaben effektiv zu bewältigen.

von Thorsten Böhner

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