Heer
Zivil-militärische Kooperation

Begeistert vom Heer

Begeistert vom Heer

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
3 MIN

Zivile Führungskräfte aus Wirtschaft, öffentlichem Dienst und Politik sind im Mai der Einladung der Panzertruppenschule nach Munster zur Dienstlichen Veranstaltung zur Information im Heer (InfoDVag H) gefolgt. Eine Woche lang erhielten 68 Frauen und Männer verschiedener Berufe einen realen und praktischen Einblick in den Dienstalltag der Soldatinnen und Soldaten und befassten sich mit der aktuellen Lage des Heeres.

Ein Kampfpanzer fährt durchs Gelände. Zwei Personen schauen oben aus den Luken raus.

Alle Teilnehmenden fahren auf Gefechtsfahrzeugen der Truppengattungen des Heeres als Teil der Besatzung mit

Bundeswehr/Fachmedienzentrum Munster

Zunächst werden alle „Soldaten auf Zeit“ von Kopf bis Fuß eingekleidet. Bereits hier erleben die Zivilisten, welcher logistische und administrative Aufwand dahintersteckt. Als besonderer Höhepunkt des ersten Ausbildungstages findet für die Frauen und Männer ein feierliches Gelöbnis in den Abendstunden statt.

Die Ausbildungstage in Munster gliedern sich jeweils in einen Informationsteil am Vormittag und den praktischen Dienst am Nachmittag. Hochrangige Redner begrüßen die Teilnehmenden im Plenum der Panzertruppenschule und behandeln ausgewählte Themen der Ausbildung im Heer und der Sicherheitspolitik. Der Kommandeur der Panzertruppenschule, Brigadegeneral Björn Schulz, erläutert den Auftrag und die aktuellen Entwicklungen in den Truppengattungen und die Folgerungen für die Ausbildung an der Panzertruppenschule. Danach erklärt der Amtschef des Amtes für Heeresentwicklung, Generalmajor Klaus Frauenhoff, wie sich das Heer heute und morgen den Herausforderungen stellt. Die Offiziere der Reserve auf Zeit sind beeindruckt von der klaren Analyse und stringenten Ableitung.

Am Nachmittag heißt es raus aus dem Plenum und rein in den Gefechtsdienst: Die Schule gepanzerte Kampftruppen und die Heeresaufklärungsschule stellen den Frauen und Männern die soldatischen Grundfertigkeiten im Gelände vor, dazu gehört auch, wie der Platz der Gruppe aufgebaut und betrieben wird. Die darauffolgende Vorstellung der Gefechtsfahrzeuge sorgt für Begeisterung. Alle dürfen als Teil der Besatzung auf den Gefechtsfahrzeugen Platz nehmen, um ein Gespür für die Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten in gepanzerten Fahrzeugen zu erhalten. Der nächste Befehl lautet: „Motoren an!“ Bei Sonnenschein fahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Kampfpanzer Leopard 2, in den Schützenpanzern Marder und Puma sowie auf dem Spähwagen Fennek und Transportpanzer Fuchs über den Truppenübungsplatz Munster – glückliche und dreckige Gesichter gibt es obendrein.

Theorie und Praxis eng verknüpft

In einem Raum liegen vier Soldaten mit Waffen im Anschlag auf Holzkisten nebeneinander und schießen.

Simulierte Schussabgabe bei der Ausbildung im Simulator

Bundeswehr/ Fachmedienzentrum Munster

Der Kommandeur Einsatz und stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Johann Langenegger, erläutert am nächsten Morgen die Lage sowie die aktuellen und künftigen Aufgaben des Heeres. Roter Faden des Vortrags ist Ukrainekrieg. Am Dienstag stehen die Panzer im Mittelpunkt der Ausbildung, am Mittwoch die Handwaffen und damit Ausbildung am Gewehr G36, dem Maschinengewehr MG4 und der Pistole P8. Durch die hervorragend vorbereiteten Ausbilder erlernen die Teilnehmenden ohne Vorkenntnisse in nur wenigen Ausbildungsstunden einen zufriedenstellend sicheren Umgang mit den Handwaffen. Das neu gewonnene theoretische und praktische Wissen gilt es, am folgendem Ausbildungstag zu vertiefen: Es geht in den Schießsimulator. Dort schießen alle realitätsnah, aber simuliert. Hier zeigen die Teilnehmenden, was sie am Tag zuvor in der Stationsausbildung gelernt haben.

Vergleichsschießen um einen Pokal

Sechs Soldaten liegen nebeneinander jeweils auf einer Bastmatte mit ihren aufgestellten Waffen.

Vor dem Schießen ist eine Waffenausbildung am Maschinengewehr MG4 auf der Bastmatte zwingend nötig. Es geht um die Sicherheit aller beim späteren Schießen.

Bundeswehr/Fachmedienzentrum Munster

Wer in Munster zu Besuch ist, hat definitiv ein gern gesehenes Pflichtprogramm auf dem Dienstplan: Zum Abschluss des Ausbildungstages verlegen die Teilnehmer in das Deutsche Panzermuseum, um mehr über die Geschichte der deutschen Panzer und ihre Ursprünge anhand einer der besten Sammlungen weltweit zu erfahren. 
Die InfoDVag neigt sich damit für die 68 Zivilisten auch schon dem Ende entgegen. Bei einem abschließenden Vergleichsschießen um den Pokal des Kommandeurs Ausbildungskommando können alle ihre über die Woche erlernten Fähigkeiten unmittelbar anwenden und ihre Zielsicherheit mit den Handwaffen P8, G36 und dem MG4 unter Beweis stellen. „Auf erkanntes Ziel – Feuer frei!“

Gruppenfoto: Zahlreiche Soldaten stehen und hocken in drei Reihen in einem Halbkreis.

Die Dienstliche Veranstaltung zur Information (InfoDVag) im Heer in Munster ist für alle ein unvergessliches Erlebnis und schweißt die „Kameraden auf Zeit“ innerhalb einer Woche zu einer Gemeinschaft zusammen

Bundeswehr/Fachmedienzentrum Munster

Nach dem Schießen und der Station „Leben im Felde“ stellt sich der Verein „Freundeskreis der Bundeswehr – Reserveoffizierkameradschaft e. V.eingetragener Verein“ dem Plenum vor, um die Bedeutung der bereits geschlossenen Verknüpfung zwischen zivilen Führungskräften, Mandatsträgern und der Bundeswehr zu stärken und langfristig zu festigen.
Bevor die Dienstliche Veranstaltung zur Information im Heer am Samstag nach einem Feldgottesdienst und der Ausschleusung offiziell beendet wird, schließt die Ausbildungswoche am Freitag mit einem gelungenen Abschlussabend im Offizierskasino. Der ermittelte Sieger des Schießwettkampfs wird geehrt und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in entspannter Atmosphäre zusammen mit ihren Ausbildern die vergangene Ausbildungswoche Revue passieren lassen.

von Gerrit Repenning

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