Ausbildungsziel: Panzerfahren unter Wasser
Ausbildungsziel: Panzerfahren unter Wasser
- Datum:
- Ort:
- Bergen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Der Albtraum für jede Fahrerin und Fahrer, die mit ihrem Auto in ein Gewässer geraten: Langsam steigt der Pegel um ihn herum und das Fahrzeug wird vollständig vom Wasser umschlossen. Die Soldaten des Panzerpionierbataillons 130 haben jetzt dieses Szenario mit einem Brückenlegepanzer Biber und einem Pionierpanzer Dachs geübt. Ausbildungsziel: Fahren unter Wasser.
Es ist ein kalter, aber sonniger Tag auf dem Truppenübungsplatz in Bergen. Während die Besatzungen der Pionierpanzer den Dachs und den Biber für die Ausbildung vorbereiten, erklärt der leitende Ausbilder noch einmal das Ziel der Ausbildung. Mindener Fahrer und Kommandanten sollen bewusst die Situation kennenlernen, wenn der Panzer vom Wasser umschlossen wird. Der Fahrer sieht im trüben Wasser nichts und muss sich auf die Anweisungen seines Kommandanten verlassen. Dieser wiederum muss das Fahrzeug sicher durch das undurchsichtige Gewässer führen lernen.
Den Weg frei räumen vom Wasser aus
Bis zu vier Meter beträgt der Wasserstand im Tiefwatbecken. Kein Problem für den Pionierpanzer Dachs und dessen Besatzung. Aufgerüstet mit dem Tiefwatschacht für den Kommandanten kann dieser knapp oberhalb der Wasseroberfläche das Fahrzeug führen und dem Fahrer per Funk Anweisungen geben. Sogar der große Schaufelarm des Dachses lässt sich problemlos bedienen. Damit könnte er zum Beispiel aus dem Gewässer heraus einen Zugang an einem Ufer schaffen, wo vorher noch Erde, Steine und Gebüsch den Weg für die Panzer der Truppe versperrten.
Vorabtraining im Schwimmbad
Die Soldaten überprüfen ihre Fahrzeuge ganz genau, bevor es ins Becken geht. Jede Klappe und jede potenzielle Öffnung müssen noch einmal geprüft werden, ob sie auch dicht schließen. Vorsorglich werden Stahlseile auf den Fahrzeugen befestigt, um sie im Notfall bergen zu können. In den vergangenen Tagen mussten die beiden Panzer eine Dichtigkeitsprüfung durchlaufen. Die Soldaten bereiteten sich ebenfalls auf den Ernstfall vor. Sie wurden am Atemgerät ausgebildet, das der Fahrer während der Unterwasserfahrt anlegen muss, und lernten, wie sich der Fahrer bei Wassereintritt zu verhalten hat. Auch den Notausstieg über den Kommandantenplatz und durch den Tiefwatschacht nach oben wurde vorher im Schwimmbad akribisch trainiert. Im Ernstfall kann das Leben retten.