Heer
Übung Noble Jump

Auf die Insel: Mit dem Kampfpanzer nach Sardinien

Auf die Insel: Mit dem Kampfpanzer nach Sardinien

Datum:
Ort:
Italien
Lesedauer:
3 MIN

2.000 Kilometer trennen Deutschland von Teulada, einem kleinen Ort im Süden Sardiniens. Per Luft-, Land- und Seetransport verlegen die Soldatinnen und Soldaten der Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) mit ihrem Material in den von der NATO befohlenen Sammelraum. „Mit der strategischen Verlegung der Panzer hat die Übung für uns schon vor mehreren Wochen in Deutschland begonnen“, beschreibt Hauptfeldwebel Josh K. Er ist Panzerkommandant auf dem Leopard 2 A7V.

Ein deutscher Panzer fährt durch karges staubiges Gelände, Sand wirbelt auf.

Die Übung Noble Jump geht in die heiße Phase. Auf Sardinien bereiten sich alle alliierten Partner mit ihren Waffensystemen auf das Gefecht vor.

Bundeswehr/Carl Schulze

Am 24. April, im Süden der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien, im Hafen von Cagliari legt die ARK Germania an. Auf den Decks des Fährschiffes warten die Waffensysteme der NATO Response Force (NRFNATO Response Force) auf das Entladen. Die Kampfpanzer Leopard 2 A7V des Panzerbataillons 393 aus Bad Frankenhausen zählen ohne Zweifel zu den Schwerpunkt-Waffensystemen der VJTFVery High Readiness Joint Task Force , der Schnellen Eingreiftruppe, die wiederum Teil der NRFNATO Response Force ist. Die Vorbereitungen auf die NATO-Übung Noble Jump gehen in ihre Hochphase.

„Nach der Alarmierung in Deutschland ging es für uns ganz schnell. Die persönliche Ausrüstung lag bereit, einzig die Kampfpanzer mussten wir noch für den Transport auf Schwerlasttransportern vorbereiten“, erklärt der 27-Jährige. Aus dem Heimatstandort ging es per Lkw-Transport bis zum Hafen Emden und dann mit der Fähre in Sardinien angekommen, noch einmal per Schwerlasttransporter bis auf den Übungsplatz. „Wir selbst sind mit dem Flugzeug nach Italien geflogen. Dort haben wir unsere Fahrzeuge wieder in Empfang genommen und werden uns nun und die Waffensysteme auf das Gefecht vorbereiten.“

Panzermann durch und durch

Ein bewaffneter Soldat steht vor seinem Panzer.

Hauptfeldwebel Josh K. ist mit seiner Panzerbesatzung auf dem Leopard 2 A7V Teil der Übung Noble Jump. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Bundeswehr/Carl Schulze

Josh ist seit seiner Grundausbildung im Jahr 2013 im Bad Frankenhausener Panzerbataillon Panzermann. Heute als stellvertretender Zugführer in der 4. Kompanie bestimmt der Kampfpanzer seinen täglichen Dienst. „Gegen Ende 2021 wurden die ersten Leoparden der verbesserten Version 2 A7V an die Truppe übergeben, seither hat sich diese Version bei vielen Übungen bewährt. Hier auf Sardinien wird es jetzt das erste Mal sein, dass wir den A7V außerhalb Deutschlands einsetzen“, beschreibt der Hauptfeldwebel. Es sei spannend und aufregend zugleich, mit den Partnernationen solch ein Übungsgefecht, in solch einer Umgebung umzusetzen. Die Übung Noble Jump in Sardinien wird die strategische Mobilität und Kampfstärke der multinationalen VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Brigade unter Beweis stellen. Auf dem Übungsplatz Capo Teulada werden die Soldaten mit ihren multinationalen Partnern in das Gefecht gehen.

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Rückblick: Am 4. Mai landen die Besatzungen des Panzerbataillons 393 auf dem Flughafen Sardiniens. Von Cagliari aus ist es noch eine gute Autostunde bis zu den Panzern, die stehen bereits auf dem Übungsplatz. Das Auf- und Abladen an den Fährschiffen haben Soldaten der Hafenumschlagskompanie vorgenommen, den Straßentransport vom Hafen bis auf den Übungsplatz dann die Soldaten des Versorgungsbataillons 131. Auch sie sind fester Bestandteil der VJTFVery High Readiness Joint Task Force . „Auf die Männer und Frauen aus unserem 131er ist Verlass. Sie sind absolute Fachleute, wenn es darum geht, Material zu transportieren, Schäden zu reparieren oder uns mit dem Nötigsten, etwa mit Munition, zu versorgen“, so der Panzerkommandant.

Auspuff und Kette frei: Motor an!

Ein Panzer im Schuss. An der Kanonenmündung entsteht ein gewaltiger Feuerball.

Es ist der erste Schuss eines Leoparden 2 in der Ausführung A7V im Ausland: Die Waffenanlage wird für den Einsatz kalibriert.

Bundeswehr/Carl Schulze

„Unsere Panzer haben den Transport sehr gut überstanden, alles ist einsatzbereit. Für uns ist es jetzt wichtig, die Vorbereitungen für den Einsatz, das Gefecht schnellstmöglich abzuschließen. Munition, Kraftstoff und alle Fahrzeugsysteme müssen vorbereitet und gecheckt werden“, erklärt der Hauptfeldwebel. Die ersten Fahrten auf dem Übungsplatz in Sardinien verlaufen ohne Probleme. Der sehr harte und doch staubige Untergrund ist für die Kraftfahrer und Besatzungen ungewöhnlich, aber keine große Herausforderung. Die deutschen Panzersoldaten sind dabei nicht alleine. Die Kampfpanzer des norwegischen Telemark-Bataillons stehen im Truppenlager der VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Brigade gleich neben den deutschen Leoparden. Gemeinsam, also deutsche und norwegische Leoparden, bilden bei der Übung die entschlossenen und durchsetzungsstarken Panzerkräfte der VJTFVery High Readiness Joint Task Force . Doch bis es so weit ist, haben Panzerkommandant Josh und seine Jungs noch alle Hände voll zu tun.

Letzte Vorbereitungen für Noble Jump auf Sardinien

  • Ein Panzer fährt aus dem Deck einer Fähre aus.

    Die schweren Waffensysteme und Fahrzeuge werden per Seeweg nach Italien verschifft. Vom Hafen in Cagliari sind es noch rund 80 Kilometer bis auf den Übungsplatz.

    Bundeswehr/Sven Fischer
  • Zwei Soldaten besprechen etwas, einer hält einen geöffneten Ordner mit Papier.

    Hauptfeldwebel Josh (r.) bespricht mit seinem Zugführer die Ergebnisse vom Anschießen des Waffensystems sowie den Munitionsverbrauch

    Bundeswehr/Carl Schulze
  • Zwei Panzer fahren mit Staubfahne im kargen Gelände.

    Das Gelände verlangt den Kraftfahrern und Besatzungen einiges ab. Es ist staubig und der Boden ist sehr schroff und knallhart.

    Bundeswehr/Carl Schulze
  • Ein Soldat schaut aus einer Panzerluke, der andere hockt auf dem Panzer. Sie unterhalten sich.

    Bei Noble Jump sind die deutschen und die norwegischen Kampfpanzer die mächtigsten Waffensysteme. Die Besatzungen lernen nicht nur gemeinsam kämpfen, sie kommen auch persönlich ins Gespräch.

    Bundeswehr/Carl Schulze
von René Hinz

über die VJTFVery High Readiness Joint Task Force