Heer
Zwei Wochen Ausbildung

Angriff und Verzögerung: Üben für Litauen

Angriff und Verzögerung: Üben für Litauen

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
2 MIN

Zwei fordernde Ausbildungswochen im Schießübungszentrum Munster liegen hinter den deutschen und niederländischen Soldatinnen und Soldaten des Panzerbataillons 414. Für alle Teilnehmer eine wichtige Vorbereitung auf die Aufgaben, die ihnen die anerkannte Mission enhanced Forward Presence, die NATO-Beistandsinitiative, in Litauen 2021 abverlangen wird.

Ein getarnter Kampfpanzer fährt mit einem Soldaten, der aus einer Luke schaut, auf einer schlammigen Straße.

Nach dem Motto „Gut getarnt ist halb gewonnen“ fahren die Kräfte Rot mit dem Hauptwaffensystem des Panzerbataillons 414, dem Leopard 2 A6M A2, in den Verfügungsraum

Bundeswehr/Michael Uffmann

Alle zwei Jahre muss eine Kampfkompanie eines Panzerbataillons einen Ausbildungsdurchgang im Schießübungszentrum durchlaufen. Ziel dieser Kompanieausbildung ist es, Offiziere und Unteroffiziere als militärische Führer unter allen möglichen Aspekten eines Gefechtes zu fordern. Dazu gehören körperliche Belastung und psychischer Druck. Für die deutschen Soldaten der 3. Kompanie und die niederländischen Soldaten der 4. Kompanie des Panzerbataillons 414 ist diese Ausbildung die gezielte Vorbereitung auf den Einsatz enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence, dt. etwa: verstärkte Vornepräsenz) in Litauen, ab dem zweiten Halbjahr 2021. In zwei intensiven Ausbildungswochen üben beide Kompanien wechselweise den Angriff und die Verzögerung. Im Schwerpunkt der Ausbildung steht die Verzögerung. Dabei geht es darum, Raum aufzugeben, den Gegner abzunutzen, um Zeit zu gewinnen für einen späteren Gegenangriff. 

Zusammenhalt auf allen Ebenen

Zwei Panzerfahrzeuge werden durch ein fahrbares Betankungssystem mit Kraftstoff versorgt.

Für den erfolgreichen Verlauf der Ausbildung arbeiten Nachschub und Kampftruppe Hand in Hand

Bundeswehr/Michael Uffmann

Ein Ausbildungs- und Übungsdurchgang im Schießübungszentrum beinhaltet auch das Zusammenspiel von Panzertruppe, Panzergrenadieren und Kampfunterstützern, wie Logistikern, Pionieren und Sanitätern. Denn ohne Diesel läuft kein Panzermotor, ohne Pioniere ist keine Flussüberquerung möglich, und ohne Sanitäter bleiben die Verwundeten unversorgt. Die Zusammenarbeit aller Fähigkeitsprofile verlangt von den Kompaniechefs, dass sie die jeweiligen Kampf- und Vorgehensweisen aller beteiligten Einheiten genau kennen, Auflagen berücksichtigen und zielgerichtet einsetzen können. Im aktuellen Ausbildungsvorhaben werden die zwei Panzerkompanien mit Grenadieren vom Panzergrenadierlehrbataillon 92 und dem 44. niederländischen Panzerinfanteriebataillon verstärkt. In dieser Zusammensetzung wird auch die 10. eFPenhanced Forward Presence-Rotation bestritten. Somit entsteht im Zuge der Ausbildung auch Vertrauen untereinander.

Sehen, aber nicht gesehen werden

Zwei stark mit Tarnnetzen und Stofffetzen getarnte Geländefahrzeuge fahren auf einer schlammigen Straße.

Die Soldaten des Aufklärungs- und Verbindungszuges sammeln Informationen über die Aktivitäten des Feindes. Je besser die Tarnung, desto unwahrscheinlicher die Enttarnung durch den Gegner.

Bundeswehr/Michael Uffmann

Ein gelungener Angriff und auch eine erfolgreiche Verzögerung eines Angriffs sind immer abhängig von den Informationen über die feindlichen Kräfte: Wo befindet sich der Feind und mit welchen Kräften tritt er an? Diese Informationen besorgen die Soldaten des Aufklärungs- und Verbindungszuges. Ob mit leichten und geländegängigen Fahrzeugen oder zu Fuß: Sie sind spezialisiert auf das Sammeln von Informationen über die gegnerischen Kräfte. Dabei gilt für sie die Prämisse: Sehen, aber nicht gesehen werden. Auf der Grundlage der gesammelten Informationen kann der Kompaniechef die Absichten des Gegners besser einschätzen und dementsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Der Kommandeur des Panzerbataillons 414, Oberstleutnant Hagen Ruppelt, ist mit dem Ausbildungsergebnis der Panzerkompanien zufrieden und sagt zum Abschluss: „Jeder einzelne Ausbildungsabschnitt zur Vorbereitung auf die eFPenhanced Forward Presence-Verpflichtung hat für mich höchste Bedeutung, da sie die gründliche Einsatzvorbereitung meiner Soldaten gewährleistet.“  Die Auswertung des Schießübungszentrums beweist, dass die Soldaten des Panzerbataillons 414 ihr Handwerk beherrschen. Ruppelt dankte auch besonders den Soldaten der in die Ausbildung integrierten Einheiten für die hochprofessionelle Unterstützung.


von André Schmidt

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