Heer
Hochwassereinsatz

„Niemand wird alleingelassen“

„Niemand wird alleingelassen“

Datum:
Ort:
Bayern
Lesedauer:
2 MIN

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es nach massiven Regenfällen im Berchtesgadener Land auch im Bereich Schönau am Königssee zu zerstörerischen Schlammlawinen. Die Muren zerstörten Abschnitte der bekannten Winterrodelbahn am Fuße des Grünsteins und beschädigten Wohnhäuser am Rande der Ortschaft.

Mehrere Soldaten schaufeln Schlamm von einer Hauswand weg.

Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen helfen bei der Beseitigung der Geröll- und Schlammmassen

Bundeswehr/Tobias Jesse

Die Soldaten des Heeres, Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes (THWTechnisches Hilfswerk), der Feuerwehr und Anwohner arbeiten seitdem Hand in Hand, um die Situation in den Griff zu bekommen. „Das Ausmaß der Katastrophe ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen“, so der THWTechnisches Hilfswerk-Gruppenführer vor Ort, Fabian Hopf.

Bekannte Bob- und Rodelbahn ist zerstört

Zweistöckiger Überbau über einer Rodelbahn, die voll Geröll und Schutt liegt.

Die Bob- und Rodelbahn und dazugehörige Gebäude am Königssee im Berchtesgadener Land sind weitgehend zerstört. Große Teile wurden von den Wassermassen weggerissen, geblieben sind Geröll und Trümmer.

Bundeswehr/Oliver Keller

Am Montagmorgen wurden 110 Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 unbürokratisch und schnell zur Amtshilfe bereitgestellt, um der Region bei der Beseitigung der Schlammmassen zur Seite zu stehen. Möglich war diese rasche Hilfe durch den eigentlich geplanten Gebirgsleistungsmarsch des Gebirgsjägerbataillons 232. Die Schwere Kompanie unter Leitung von Major Michael Schmid hätte eigentlich am frühen Montagmorgen ihre Stärke am Berg beweisen sollen und stand deshalb bereits Sonntagabend „Gewehr bei Fuß“. Der Kompaniechef begrüßte die Entscheidung, seine Soldaten stattdessen für die Amtshilfe abzustellen. „Am Ende des Tages wird niemand allein gelassen.“

Brigadekommandeur vor Ort

Ein Soldat steht neben einem Minibagger, auf dem ein anderer Soldat sitzt. Beide sprechen miteinander.

Brigadegeneral Maik Keller, Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, erkundigt sich über das Vorankommen seiner Truppe

Bundeswehr/Oliver Keller

Vor allem die eingesetzten Soldaten sind stolz, mit anpacken zu können. Oberstabsgefreiter Sebastian Berger aus der 1. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 232, selbst gebürtiger Siegsdorfer aus dem Landkreis Traunstein, ist es ein persönliches Anliegen, den Menschen in der Region zu helfen. Zuvor hatte er bereits als Aktiver der Freiwilligen Feuerwehr die Aufräumarbeiten unterstützt. Dank des gebilligten Amtshilfeantrags konnte er es nun auch mit seinen rund 100 Gebirgsjägerkameraden tun. „Die Soldaten vor Ort sind hoch motiviert. Das Gebirgsjägerbataillon 232 ist in der Region fest verankert, es ist selbstverständlich, dass wir hier unmittelbar unterstützen“, lobte Brigadegeneral Maik Keller, Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 das Engagement seiner Frauen und Männer.

Geröll wird beseitigt

Eine Kinderschaukel steht in einem von Geröll und Schlamm bedeckten Garten

Vom Grün dieses Gartens ist nach den schweren Regenfällen mit folgendem Murgang nichts mehr zu sehen

Bundeswehr/Oliver Keller

Auch das Gebirgspionierbataillon 8 aus Ingolstadt brachte seinen neuen Schreitbagger mit, der in schwierigem Gelände oberhalb der Rodelbahn eingesetzt wurde. Durch seine besonderen Fähigkeiten, er hat unter anderen vier unabhängig voneinander angetriebene Räder, ermöglicht er den Einsatzkräften, schnell und präzise zu arbeiten. „Der Schreitbagger kommt da weiter, wo Rad- und Kettenbagger scheitern“, lobt Hauptfeldwebel Tim Wiegand von der 3. Kompanie des Gebirgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt das neue Einsatzgerät. Weitere Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 stehen zur Verfügung, falls sie gebraucht werden.

von Tobias Jesse

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