„Achtung, Panzerfaust schießt!“
„Achtung, Panzerfaust schießt!“
- Datum:
- Ort:
- Mahlwinkel
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Fallschirmjäger mit Erweiterter Grundbefähigung (EGBErweiterte Grundbefähigung) trainieren den infanteristischen Kampf für die Landes- und Bündnisverteidigung. Mit der Übungsserie Taurus 2024 schießen die Spezialisierten Kräfte vom Fallschirmjägerregiment 31 unter realistischen Bedingungen scharf. Sie müssen Panzer bekämpfen.
Wir sind im Wald. In einem Gebäude liegt das Versteck der Gruppe. Die Soldatinnen und Soldaten haben den Auftrag, mit beweglichen Trupps vorbeifahrende feindliche Panzer an einer nahe gelegenen Straße zu vernichten. Sie warten nicht lange auf die Gelegenheit, denn der Drohnentrupp hat aus der Luft einen Schützenpanzer vom Typ BMP-1 aufgeklärt. Zügig wird alarmiert. Sofort verschieben sich die Panzervernichtungstrupps und weitere Soldaten aus dem Gruppenversteck in die sogenannten Panzervernichtungsstellungen. Von hier aus soll der Schützenpanzer aus der Deckung heraus bekämpft werden.
Echte Gefechtsfahrzeuge als Ziele
Diese Szene ist Teil der Übungsserie Taurus 2024, die in Mahlwinkel beginnt. Beim Durchlaufen verschiedener Stationen trainieren die EGBErweiterte Grundbefähigung-Fallschirmjäger unter anderem den Kampf gegen gepanzerten Feind – ein typisches Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung. Die Besonderheit: An der Station wird ein echter Schützenpanzer eingesetzt, um die Ausbildung so realistisch wie möglich zu gestalten.
Die Ausbilder lehren, wie Panzer aus der Deckung heraus vernichtet werden und wie man den Feind aus einer Sicherung herausdrängt sowie diese mit eigenen, vom Fahrzeug abgesessenen Schützen einnimmt. „Die Herausforderung ist, die Kräfte zu koordinieren und den Überblick über die Situation bei den sich bewegenden Elementen zu behalten. Die Soldatinnen und Soldaten müssen untereinander vernünftig Verbindung haben und es darf keine Situation entstehen, bei der eigene Kräfte beschossen werden“, erklärt der Ausbilder, Hauptfeldwebel und Zugführer Philipp K.*
Als Waffe nutzen die Fallschirmjäger unter anderem ein Panzerfaustübungsgerät. Es sieht aus wie eine echte Panzerfaust, verschießt jedoch ein unterkalibriges Geschoss. Das hat eine vernichtende Wirkung, aber nicht auf gepanzerte Fahrzeuge, wie den BMP.
Auftrag ausgeführt
Zurück zum Geschehen: Nach kurzer Zeit sind alle Soldatinnen und Soldaten in ihre Stellung eingeflossen. Nun warten sie, bis der Panzer in den Hinterhalt gerät. Die beiden Panzerfäuste des Trupps liegen bereit und können sofort eingesetzt werden. In wenigen Sekunden fährt der BMP vorbei. Neben den Panzervernichtungstrupps leisten gleich weitere Fallschirmjäger mit ihren Handwaffen Feuerunterstützung gegen abgesessene Schützen.
Zusätzlich hält sich eine kleine Reserve im Hintergrund, die auf Befehl abgerufen wird. Unter quietschendem Kettengeräusch nähert sich der Schützenpanzer und fährt an der Stellung vorbei. Ziel ist es, das verwundbare Heck zu treffen. Dafür haben die Schützen nur wenige Wimpernschläge Zeit. Verfehlen sie das Fahrzeug, könnten sie selbst zum Ziel werden. Es besteht also ein gewisser Erfolgsdruck.
Beide Soldaten setzen an: „Rückstrahlzone frei, Achtung, Panzerfaust schießt!“ Mit einem lauten Knall schlagen beide Gefechtsköpfe am Heck ein. „Feindliches Fahrzeug vernichtet!“ Sofort bekämpfen die Soldatinnen und Soldaten, die Deckung geben, die Schützen im Gegenstoß. Auftrag ausgeführt.
Am Folgetag erwartet die Fallschirmjäger eine Abschlussübung. Werden wieder Kettengeräusche zu hören sein?
*Namen zum Schutz abgekürzt.