Seminare an der Führungsakademie: Wir stärken die Reserve mit Wissen
Seminare an der Führungsakademie: Wir stärken die Reserve mit Wissen
- Datum:
- Ort:
- Hamburg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Zeitenwende ist das bestimmende Thema in der Bundeswehr, denn es bedeutet, kriegs-, abschreckungs- und verteidigungsfähig zu sein. Das gilt auch für Reservistinnen und Reservisten. In der Führungsakademie wird das dafür notwendige Wissen vermittelt. In Seminaren können sich dort Reservistendienstleistende umfassend fort- und weiterbilden.
Durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist die Landes- und Bündnisverteidigung für die Bundeswehr weiter in den Fokus gerückt. Dies hat auch Auswirkungen auf die Reserve. In den Verteidigungspolitischen Richtlinien aus dem Jahr 2023 heißt es: „Zur Auftragserfüllung in der Landes- und Bündnisverteidigung ist die personelle Aufwuchsfähigkeit durch die Reserve vorzusehen. Ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor ist die Ausgestaltung und Zuordnung einer ‚Aufgabe Verstärkung LV/BVLandes- und Bündnisverteidigung‘, die die Friedensaufgabe des aktiven Personals ergänzt, das in Dienststellen und Strukturen eingesetzt ist, die im Falle der Landes- und Bündnisverteidigung temporär reduziert werden.“
Um diese Aufgaben erfüllen zu können, stärkt die Führungsakademie der Bundeswehr die Reserve mit Wissen. Im Modulhandbuch der Führungsakademie finden sich für das Jahr 2025 mehr als 50 verschiedene Lehrgänge. Die Lehrgangsvoraussetzungen sind je nach Seminar unterschiedlich. So gibt es Kurse, die sich ausschließlich an aktive Reservistendienstleistende richten, andere wiederum können nur auf Einladung vom Verteidigungsministerium oder dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr besucht werden.
Fünf Ausbildungsfelder
Grundsätzlich gilt aber: Reservistinnen und Reservisten stehen alle Module offen – einzige Ausnahme sind die Einladungsmodule. In fünf Ausbildungsfeldern finden Interessierte Seminare zu den Themengebieten:
- Staat, Gesellschaft und Militär (1000),
- Fähigkeiten und Strukturen von Streitkräften (2000),
- Grundbetrieb der Bundeswehr (3000),
- Führung und Einsatz von Streitkräften (4000) sowie
- individuelle Führungskompetenz (5000).
Mit dem Lehrgang 1009 „Stabsoffizierfortbildungslehrgang Reserve“ starten Reservistinnen und Reservisten in die Modullandschaft der Führungsakademie. Denn hier geht es darum, die Stabsoffizierinnen und Stabsoffiziere der Reserve „auf Verwendungen in nationalen Stäben, Kommandobehörden und Ämtern“ vorzubereiten. Wie funktionieren die Bundeswehr, Innere Führung und Menschenführung? Welche Führungskultur wird an den Tag gelegt? Was macht ein operatives Kommando aus und welche Rolle nehmen Stabsoffiziere dort ein? Zudem werden die Grundlagen der Stabsarbeit vermittelt.
Der Lehrgang 1001 „Aktuelle Entwicklungen der Sicherheitspolitik für Stabsoffiziere der Reserve“ beschäftigt sich mit den Instrumenten der Außen- und Sicherheitspolitik. Die Teilnehmenden lernen dort, „aktuelle nationale sicherheits- und verteidigungspolitische Entwicklungen und Zusammenhänge sowie sicherheitspolitische Interessen“ einzuordnen. Dreimal pro Jahr werden die beiden Seminare durchgeführt.
Bereit sein für die Landes- und Bündnisverteidigung
1.700 Lehrgangsteilnehmende zählte die Lehrgruppe „Module“ für das vergangene Jahr. Darunter waren unter anderem 600 Reservistendienstleistende, 350 Zivilisten und 50 internationale Teilnehmende. 54 unterschiedliche Module wurden angeboten, 99 Lehrgangsdurchläufe gab es. Besonders nachgefragt wurden vor allem die Module, die sich mit dem Schwerpunkt Landes- und Bündnisverteidigung beschäftigen sowie mit Planungsprozessen und Methodik.
Im Jahr 2012 wurde die Modullandschaft an der Führungsakademie aus der Taufe gehoben. Ziel ist das lebenslange Lernen. Im Vordergrund stehe die „Vermittlung verwendungsnaher, aktueller Themen und Inhalte“, sagt Kapitän zur See Johannes Dumrese, Leiter der Lehrgruppe „Module“. Einen Vorteil sieht er vor allem darin, dass Teilnehmende in den Modulen Informationen aus erster Hand zum Thema Sicherheitspolitik sowie eine „Innenansicht der Bundeswehr“ erhalten, ihr Wissen auffrischen und Expertenwissen aufbauen könnten.

„Eine starke Reserve sollte genauso gut ausgebildet sein wie aktive Soldatinnen und Soldaten.“
Zudem werde die Modullandschaft erweitert, so Dumrese weiter: Ab Juni soll erstmals ein „Grundlagenmodul Wargaming“ an der Führungsakademie angeboten werden. Zwei Durchgänge pro Jahr seien derzeit geplant. Weitere Informationen dazu werden folgen.
Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann stöbern Sie gerne in unserem Modulkatalog. Aktive Reservistendienstleistende können sich zudem im Trainingskatalog im Intranet der Bundeswehr informieren.