Cyber- und Informationsraum

Erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Integration von Geoinformationsdiensten

Erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Integration von Geoinformationsdiensten

Datum:
Ort:
Kastellaun
Lesedauer:
4 MIN

Hauptfeldwebel Rinku G. vom ITInformationstechnik-Bataillon 282 und Stabsfeldwebel Andre S. aus dem Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr) sind ITInformationstechnik-Spezialisten, kommen aber aus ganz verschiedenen Bereichen. Bei der Integration von Geoinformationsdiensten auf die mobilen Server des ITInformationstechnik-Bataillons 282 ist für sie fachübergreifendes Teamwork und die Entwicklung einer „gemeinsamen“ Sprache besonders wichtig.

Zwei Soldaten mit Mund-Nasenschutz arbeiten gemeinsam an ihren Laptops.

Gemeinsame Arbeit an der virtuellen Implementierung der ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr-Server.

Bundeswehr/Stefan Uj

Hauptfeldwebel Rinku G. ist als Administrator für Dezentrale Serversegmente Einsatz (DSE) in der 5. Kompanie des ITInformationstechnik-Bataillons 282 in Kastellaun eingesetzt. In den vergangenen Tagen hat er gemeinsam mit Stabsfeldwebel Andre S. aus dem Dezernat Raumanalyse des ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr daran gearbeitet, die ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr-Server virtuell auf die DSE-Segmente zu implementieren. „Das haben wir nun geschafft und können so die Geoinformationsdienste über die Hardware unseres ITInformationstechnik-Bataillons bereitstellen“, berichtet Rinku G.

Nutzer sollen im mobilen Feldlager genauso arbeiten können, wie am PC im Büro

Soldat hockt vor einem der sechs DSE-Segmente.

Insgesamt sechs DSE-Segmente und zwei LVN: Hier steht ein mobiles Rechenzentrum.

Bundeswehr/Stefan Uj

Der 33-jährige Fachinformatiker für Systemintegration ist seit 2017 auf DSE spezialisiert. „Mit DSE stellen wir im Einsatz den Teilnehmenden alle Services zur Verfügung, angefangen bei Software, E-Mail, file-sharing bis hin zur Festplattenverschlüsselung. Wir sind sozusagen die BWI (= ITInformationstechnik-Systemhaus und ITInformationstechnik-Dienstleister der Bundeswehr) im Einsatz“, erklärt Rinku G. Das System, mit dem der Hauptfeldwebel alle benötigten ITInformationstechnik-Services für die Nato Responce Force-Übung bereitstellt, füllt einen etwa 30 Quadratmeter großen Raum aus. Dort sind sechs DSE-Segmente aufgebaut. Jedes dieser Segmente ist in einem mobilen Betriebs-, Transport- und Lagerbehälter untergebracht, der jeweils mit einem Klimaaggregat ausgestattet ist. „Wir haben hier zwei Systeme à drei Segmente zusammengeschaltet, um die erwartete Last durch etwa 1000 Nutzende abzufedern“, führt er aus. Komplettiert wird das Ganze durch zwei Netzwerkkernhälften der Lokalen Verlegefähigen Netze (LVNBw), die das Netzwerk bereitstellen, um die Services an die angebundenen Nutzer zu verteilen. „Die Nutzenden sollen im mobilen Feldlager oder im Gefechtsstand genauso arbeiten können, wie an ihrem PC im Büro“, betont Rinku G.

Integration des Geoinformationssystems ArcGIS

Soldat aus dem Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr arbeitet an einem Laptop.

Geoinformationen aus einer Hand für alle zugänglich machen mit dem Ziel „Operating off the same map“.

Bundeswehr/Stefan Uj

Diesmal kam eine weitere Herausforderung hinzu: Die Integration des ArcGIS Servers, den Stabsfeldwebel Andre S. aus dem ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr mitgebracht hat. Er setzt zu einer Erklärung an: „ArcGIS ist ein Geoinformationssystem, das von der Firma ESRI Inc. entwickelt wurde. Vielen ist die Firma durch das Corona Dashboard bekannt, das auf ESRI-Software basiert.“ Der ArcGIS Server verarbeitet Geoprozesse und stellt ein Portal bereit, auf das alle Nutzenden zugreifen können. „Dieses Portal bietet den Zugang zu webbasierten Kartendiensten, z.B. topographischen Karten, Seekarten sowie Bildkarten, ähnlich Google Maps“, fährt der Stabsfeldwebel fort. „Wichtig ist, dass die Performance gut läuft, beispielsweise das Reinzoomen in Karten. Denn die mögliche Auflösung der Karten, deren Daten von der NATO zur Verfügung gestellt werden, beträgt bis zu einem Meter Genauigkeit“, sagt Stabsfeldwebel Andre S. mit Begeisterung.

Der 44-Jährige ist seit 1997 bei der Bundeswehr und hatte bei einer NATO-Verwendung in Brunssum 2014-17 seinen ersten Kontakt mit Kartendiensten. 2017 wechselte Andre S. ins Dezernat Raumanalyse, Sachgebiet Geographische Informationssysteme (GIS)-Management, im ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr. „Ein Jahr später habe ich eine ITInformationstechnik-Ausbildung gemacht und konnte im ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr meine Fähigkeiten auf Übungs- und Evaluierungsservern erlernen und trainieren“, so der Stabsfeldwebel. Trotzdem war die Zusammenarbeit mit den DSE-Admins in Kastellaun für ihn zunächst eine Herausforderung, „aber mittlerweile sprechen wir eine gemeinsame Sprache,“ sagt er lachend und Kamerad Rinku G. nickt amüsiert und erwidert: „Aber genau das macht den Reiz an der Aufgabe aus, die Arbeit im zusammengewürfelten Team und das zu tun, wofür DSE eben da ist: Services zu implementieren und zur Verfügung zu stellen.“

„Operating off the same map“ reduziert Missverständnisse in der multinationalen Zusammenarbeit

Soldat mit Mund-Nasenschutz druckt an einem Plotter eine Karte aus.

Trotz Digitalisierung: Analoge Karten werden immer benötigt.

Bundeswehr/Stefan Uj


Das Aufsetzen von Kartendiensten, Datenbanken und Datenstrukturen gehört zu den Aufgaben des Stabsfeldwebels. Auch analoges Kartenmaterial kann mit dem Kartenplotter ausgedruckt werden. Er erzählt, was ihn außerdem an seiner Arbeit fasziniert. „Auf dem ArcGIS Server berechnen wir Geländedaten und können diese als Overlay zur Karte anbieten. Das kann etwa die ethnische Verteilung innerhalb einer Bevölkerungsgruppe in einem bestimmten Gebiet sein. Aber es gibt noch andere Beratungsprodukte, beispielsweise Informationen zu Brücken oder eine Übersicht über Versorgungspunkte für die Logistiker.“ Meteorologische Daten wie Windrichtung, Bewölkung, Temperatur, aber auch Seegang können als fließendes Layer visualisiert werden. Ihm gefallen die immer neuen Herausforderungen „gerade in Bezug auf die Geländeanalyse“. Und zu guter Letzt sind sich beide Soldaten einig, dass die Möglichkeit zu „operating off the same map“ vor allem im multinationalen Zusammenspiel einen immensen Vorteil bietet: Arbeiten alle Akteure mit dem gleichen Kartenmaterial, reduziert dies Missverständnisse, die etwa durch unterschiedliche Schreibweisen von Ortsnamen entstehen könnten.

von Martina Pump  E-Mail schreiben

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