Staffelführer Oberleutnant Jung – erkunden, planen und koordinieren
Staffelführer Oberleutnant Jung – erkunden, planen und koordinieren
- Datum:
- Ort:
- Kastellaun
- Lesedauer:
- 3 MIN
Früher Morgen in der Kaserne. Die ITInformationstechnik-Staffel der 5. Kompanie des Informationstechnikbataillons 282 ist aufgefahren. Oberleutnant Andre Jung kontrolliert, ob Personal und Material vollzählig sind. Gleich wird er den Marschbefehl geben und eine Kolonne aus acht Fahrzeugen wird sich zum KfzKraftfahrzeug-Marsch in Bewegung setzen.
Die 5. Kompanie ist verantwortlich für die ITInformationstechnik-Systeme Tetrapol, Received Broadcast Management (RBM) und BGANBroadband Global Area Network, das Satellitensystem zum Telefonieren. In der Übung Silent Thunderstorm hat Jung als Staffelführer die Aufgabe, die Trupps zu koordinieren. Beginnend damit, dass alle Fahrzeuge mit abgeschalteten Motoren und geschlossenen Türen in Reihe stehen.
Unterschiede auffangen und alle auf einen Stand bringen
Jung steht vor seinen Soldaten und gibt Anweisungen, was als nächstes zu tun ist. Nach jeder dieser Befehlsausgaben fragt Jung die Fakten bei den Soldaten ab. „Sobald ein Befehl erteilt ist, sollten alle wissen, was sie zu tun haben.“ Eine der größten Herausforderungen der Übung sieht er darin, eine einheitliche Struktur aufzubauen, da die Soldaten und Soldatinnen im CIRCyber- und Informationsraum unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, je nachdem welche Uniform sie tragen. Denn erst seit 2019 ist die Grundausbildung neuer Soldatinnen und Soldaten im CIRCyber- und Informationsraum zentralisiert. „Wir müssen die Unterschiede auffangen und alle Soldaten auf einen Stand bringen. Die Grundlagen werden natürlich in der Ausbildung gelegt, aber die Erfahrung kommt erst in der Einheit“, erläutert Jung. Der 25-jährige Luftwaffenuniformträger ist seit 2014 bei der Bundeswehr und hat Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr in München studiert. Seit Januar 2019 dient er beim ITInformationstechnik-Bataillon 282 in Kastellaun. Als Zugführer der 5. Kompanie kümmert er sich um Personal, Ausbildung, Einsätze und die materielle Bewirtschaftung der ITInformationstechnik-Systeme, ist so auch außerhalb der Übung für die unterschiedlichsten Bereiche verantwortlich. „Bei dieser Übung müssen nicht nur die ITInformationstechnik-Systeme laufen, sondern wir sind auch selbst für das Material und die Versorgung unserer Truppe zuständig“, so Jung.
Erkundungstrupp unter Gefechtsbedingungen
Bei der Übung leitet Jung einen Erkundungstrupp in den eigentlichen Einsatzraum, um dort zusammen mit zwei seiner ITInformationstechnik-Feldwebel die Lage zu erkunden, das Einfließen der Kolonne zu planen und die Standorte der Fahrzeuge und der einzelnen ITInformationstechnik-Systeme festzulegen. Immer auch mit dem Gedanken daran, wo Herausforderungen auftreten könnten. „Die Soldaten müssen lernen, sich untereinander abzusprechen. Sonst kommt es zu Situationen, in der sich niemand dafür zuständig fühlt, das Stromaggregat aufzutanken“, führt Jung ein Beispiel an. Er lobt die täglichen Fortschritte der Soldaten: „Das Einfließen der Fahrzeuge hat heute super geklappt, sowohl im Wald, als auch im Einsatzraum“, sagt Jung. „Die Platzierung der Systeme muss ich nochmal überdenken. Zweckmäßiger wäre es gewesen, für alle Fahrzeuge die vorhandenen Bunkeranlagen zu nutzen und die Systeme näher zusammen zu stellen, auch, um die Laufwege zu verkürzen“, resümiert er. „Tetrapol, BGANBroadband Global Area Network und RBM haben funktioniert. Somit konnten wir ITInformationstechnik-technisch alles bereitstellen und für eine reibungslose Kommunikation sorgen.“
Fazit – Steile Lernkurve und Einblicke in die Praxis LV/BVLandes- und Bündnisverteidigung
Fehler dürfen und sollen gemacht werden. Für alle eingesetzten Soldatinnen und Soldaten gibt es Punkte, die sie verbessern können. „Durch diese Übung bekommen wir bessere Einblicke in die Praxis der Landes- und Bündnisverteidigung. Der Schwerpunkt lag in den letzten Jahrzehnten bei der Einsatzvorbereitung“, betont Jung. „Die Lernkurve ist steil, sowohl bei mir selbst, als auch bei den anderen. Wir lernen aus unseren Fehlern und werden mit jedem Tag besser.“