Peilgruppe – Hauptfeldwebel Marcel K.
Peilgruppe – Hauptfeldwebel Marcel K.
- Datum:
- Ort:
- Stadum
- Lesedauer:
- 2 MIN
Hauptfeldwebel Marcel K. aus dem 3. Bataillon für Elektronische Kampfführung 911 ist auf der Übung als Gruppenführer der Peilgruppe eingesetzt. Im Interview schildert er seine Aufgaben.
Herr Hauptfeldwebel, sie sind als EloKaElektronische Kampfführung Feldwebel und Kommandant Transportpanzer Peiler und Gruppenführer der Peilgruppe beim Bataillon für Elektronische Kampfführung 911 eingesetzt. Was ist Ihr Auftrag auf der aktuellen Übung?
Derzeit befinden wir uns in der Vorbereitung für das Gefechtsübungszentrum Heer. Ich bin eingesetzt als Gruppenführer der Peilkomponente. Dort führe ich regulär drei Transportpanzer Peiler, wobei ich gleichzeitig eines der Fahrzeuge als Kommandant führe. Im Moment beziehen wir die im Vorfeld erkundeten Stellungen und stellen dort Betriebsbereitschaft her. Mein Auftrag als Gruppenführer ist es, unter Berücksichtigung der taktischen Lage meine Sensoren bestmöglich auf dem Gefechtsfeld zu positionieren, sodass wir eine breite Peilbasis in Feindrichtung bilden. Mit dieser lassen sich durch das Empfangen von elektromagnetischen Ausstrahlungen und Kombination der Ergebnisse die Positionen feindlicher Funkstellen ermitteln.
Und was passiert dann mit Informationen, die sie gewonnen haben?
Der Ort einer feindlichen Funkstelle ist neben dem Inhalt von Funksprüchen eine sehr wichtige Information, daraus kann man zum Beispiel auf die räumliche Verteilung feindlicher Truppenteile schließen. Unsere Peilergebnisse werden mit weiteren Erkenntnissen durch die Auswertung verknüpft und beispielsweise als Feindmeldung an die übergeordnete Führung weiter gemeldet.
Wie tragen Sie mit Ihrer Arbeit zum Schutz der eigenen Truppe bei?
Unser Auftrag ist es, beispielsweise bewegliche Befehlsstellen des Gegners zu erkennen und zu lokalisieren. Da wir freibeweglich auf dem Gefechtsfeld sind, können wir in der Aufklärungsachse gedreht werden, also unsere Hauptaufklärungsrichtung verändern, und somit Bewegungen des Feindes frühzeitig erkennen. Nach der Auswertung der Ergebnisse können eigene Kräfte frühzeitig gewarnt werden.
Welche Fähigkeiten brauchen Sie für ihre Tätigkeiten besonders und wie haben Sie diese erlangt?
Als Peilgruppenführer habe ich eine Führungsverantwortung gegenüber meinen unterstellten Soldaten. Ich muss meinen Truppführern vertrauen können und sie im Gefechtsfeld leiten. Dazu benötigen wir ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit und stellen eine kleine Kampfgemeinschaft dar. Auf Lehrgängen konnten wir die Vorgehensweise beim Peilen erlernen, die Kameradschaft innerhalb der Gruppe entsteht aber nur durch ständiges und wiederholtes Üben. Bei mehreren Übungsplatzaufenthalten werden Probleme erkannt und beseitigt und die Gruppe wächst immer mehr zusammen. Das Erlangen des Fachwissens über das Peilen bedarf ebenfalls an Zeit und Übung. Ein gewisses Maß an Führungskönnen ist Voraussetzung.
Sie üben gerade im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung. Was ändert sich aus ihrer Sicht bei Ihrer Arbeit?
Im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung haben wir es mit einem symmetrisch agierenden Feind zu tun, der uns offen auf dem Gefechtsfeld entgegentritt, anstatt aus dem Hinterhalt agierender irregulärer Kräfte. Die Ebene auf der wir uns bewegen ist dadurch größer geworden und wir agieren dynamischer. Im hochintensiven Gefecht ist der Faktor Zeit entscheidend und Schnelligkeit ist sehr wichtig.