Oberleutnant Saur - Testmanager bei der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise
Oberleutnant Saur - Testmanager bei der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise
- Datum:
- Ort:
- Euskirchen
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Oberleutnant Max Saur vom Zentrum für Softwarekompetenz der Bundeswehr (ZSwKBw) ist Testmanager. Damit stehen für ihn während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise nicht nur die eigenen Tests im Vordergrund, sondern auch die Planung und Koordinierung der Testaktivitäten aller Teilnehmenden seiner multinationalen Testgruppe. Dabei gilt es auch die unterschiedlichen nationalen Schwerpunkte unter einen Hut zu bekommen.
Für Oberleutnant Max Saur begann die intensive Arbeitsphase weit vor der Übung. Der Offizier aus dem Zentrum Softwarekompetenz der Bundeswehr war Capability Lead während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2021 und in dieser Rolle schon im vergangen Jahr während des gesamten Übungszyklus in die Planungen involviert; lange bevor die ersten Kabel verlegt wurden. Im Fokus standen dabei Absprachen mit den multinationalen Teilnehmern und Teilnehmerinnen seiner Arbeitsgruppe, „da die verschiedenen Testpartner unterschiedlichste nationale Schwerpunkte mitbringen, welche Tests durchgeführt werden sollen“, sagt Saur. Wie man solche Tests auf internationalem Parkett plant und auch durchführt, weiß er ohnehin längst aus seinem Dienstalltag am ZSwKBw. In der Abteilung III Zertifizierung ITInformationstechnik-Dienste ist er Testleiter Multinational und in dieser Funktion beispielsweise häufiger Teilnehmer von Konferenzen zur Weiterentwicklung von Tests im Umfeld des Federated Mission Networking (FMNFederated Mission Networking).
Kommunikation und Abstimmung
Im regulären Dienst ist Saur als Testleiter viel damit beschäftigt Testfälle für das FMNFederated Mission Networking neu zu entwickeln oder bestehende fortzuschreiben, denn „jede Fähigkeit, die im FMNFederated Mission Networking-Verbund abrufbar sein soll, unterliegt speziellen Vorgaben, die es durch Funktionstests zu verifizieren gilt.“ Um die entwickelten Tests auch durchführen zu können, ist Saur ständig in die Planung und Vorbereitung von Testevents involviert sowie auch in die Durchführung der Tests selbst. Mit diesem Aufgabenportfolio im Gepäck ist der Offizier wie geschaffen für die Tätigkeit als Testmanager während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2021. Denn auch während der Interoperabilitätsübung der NATONorth Atlantic Treaty Organization kümmert er sich sowohl um das Drumherum, als auch um die Testdurchführung selbst.
Als Capability Lead war er jedoch nicht nur im Vorfeld der Übung mit Abstimmungen beschäftigt. Während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2021 koordinierte Saur die Tests und ihre Durchführung und war anschließend für die Auswertung und Dokumentation der Ergebnisse verantwortlich, „um festzuhalten, welche Tests erfolgreich waren und um Bereiche zu erkennen, die einer näheren Betrachtung unterzogen werden müssen“, erklärt Saur. Dabei kommunizierte er nicht nur mit seiner Testgruppe, sondern auch mit dem Koordinator des Testbereichs (dem sogenannten Focus Area Lead), in dem sich seine und andere Capabilities befanden.
Für den Einsatz erprobt
Einer der getesteten FMNFederated Mission Networking Services ist File Synchronisation. Dieser Service steht aktuell noch am Anfang der Konzeption. Er soll es in Zukunft ermöglichen, große Dateien innerhalb eines Netzwerks effizient austauschen zu können. „Dafür haben wir bei den Tests während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2021 erstmalig auf ein Protokoll zurückgegriffen, das eine partielle Übertragung ermöglicht, damit bei einem Abbruch des Transfers dieser zu einem anderen Zeitpunkt wieder aufgenommen werden kann“, umschreibt Saur die Erprobung des Service. Darüber hinaus konnte das multinationale Team die Möglichkeit der Differenzspeicherung erproben, die es ermöglicht, nur die Datensatzänderungen eines bestehenden Datensatzes zu übertragen. Dies spart Bandbreite und reduziert die Last im Trägernetzwerk auf ein Minimum. „Aus diesem Grund könnte sich dieser Service in Einsatzszenarien als besonders nützlich erweisen, wo Bandbreite oft nicht in dem Umfang zur Verfügung steht wie im Heimatland“, erklärt Oberleutnant Saur den Grundgedanken hinter File Synchronisation. Bei der Übertragung großer Datenmengen wie virtuelle Maschinen oder Kartenmaterial vom Geoinformationsdienst der Bundeswehr, hat dieser Service bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt.
Konnektivitätsprobleme gemeinsam lösen
In seiner Rolle als Testmanager sah sich Saur zu Beginn der Übung allerdings auch einem Problem gegenüber: „Aufgrund von Netzwerkproblemen, auf nationaler wie internationaler Seite, wurde der Testbeginn um fast eine Woche verzögert. Bei einer dreiwöchigen Übung ist dies natürlich ein Problem.“ Neben den fehlenden Möglichkeiten zu persönlichem Erfahrungsaustauch, oder dem Ausbau des eigenen Netzwerkes, bestand für Saur darin die größte Hürde der diesjährigen CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise, die auf Grund der Pandemie-Situation bereits zum zweiten Mal als Remote-Veranstaltung durchgeführt wurde. „Das Zusammenschalten der einzelnen föderierten Systeme legt den Grundstein für die gesamte Übung. In einem Einsatz würde dadurch bereits die gesamte Mission beeinflusst werden“, erklärt Saur den Hintergrund seiner Bedenken.
Dass sein Team dennoch testen konnte, ermöglichten vor allem die Netzwerktechniker aus seiner Abteilung am Heimatstandort Euskirchen, die „sehr zielführende Lösungsfindung bewiesen“. Nicht nur deswegen hofft Saur darauf, im kommenden Jahr wieder an die ursprüngliche Veranstaltungsstätte, das Joint Force Training Center in Bydgoszcz (POLPetrol, Oil and Lubricants), zurückzukehren. „Mir hat der direkte Austausch zwischen den Nationen gefehlt“, sagt Saur, und ergänzt: „und die Problemlösungen an einem Tisch.“