Cyber- und Informationsraum
CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2021

CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise als mögliche Forschungsplattform

CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise als mögliche Forschungsplattform

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
4 MIN

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Bei einer Interoperabilitätsübung wie der CWIX2021 steht die internationale Zusammenarbeit klar im Vordergrund. Dabei üben militärische Verbände der NATONorth Atlantic Treaty Organization und verbündeter Staaten miteinander, wie sie Prozesse und Technologien in Einklang bringen können. Unterstützt werden sie dabei von Partnern aus dem Bereich der Industrie, aber auch aus dem Wissenschaftssektor. Einer dieser Partner ist das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie in Bonn.

Ein Mann zeigt etwas auf einem großen Monitor.

Testleiter Christoph Barz beschreibt die Arbeit seines Teams.

Bundeswehr/Stefan Uj

Helle Bildschirme mit Kontrollanzeigen und Infografiken stechen beim Betreten des Raumes als erstes ins Auge. Dann lenken grün blinkende Kontrolllampen den Blick weiter in alle Winkel. Unterdessen empfängt sonores Brummen den Besucher und erschwert jedes Gespräch. „Das ist unser Labor“, mit ausladenden Bewegungen und voller Enthusiasmus erklärt Christoph Barz die aufgebauten Systeme. Barz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie in Bonn. Gemeinsam mit seinem Forschungsteam nimmt er im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAINBw) an der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2021 teil, um mit der Bundeswehr und ihren Partnern Interoperabilität auf internationaler Ebene sicherzustellen. Als Leiter der sogenannten Focus Area Communications verantwortet er zudem einen Teilbereich der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise, in dem insgesamt 16 Nationen üben und testen.

Räumlich getrennt und doch zusammen

Dass alle Teilnehmenden seiner Focus Area überhaupt miteinander üben können, hängt viel mit dem Engagement des Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie zusammen. Frühzeitig signalisierte das Team aus Finnland, dass es die benötigte Infrastruktur in diesem Jahr nicht würde liefern können. So sprang das Wissenschaftsinstitut aus Bonn ein: „Das Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie dient als Knotenpunkt für die Netzwerkinfrastruktur für die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise-Experimente und vernetzt die Geräte und Server in unserem Labor mit den anderen Nationen“, erklärt Barz die Beiträge des Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie. Dabei sind die nötigen Maßnahmen eines Remote-Events zu einhundert Prozent eingeflossen, wie Barz vermittelt. “Die Geräte laufen zwar physisch im Labor, durch ein weiteres internes Netz können aber alle im Team darauf zugreifen und die Experimente im Labor steuern, müssen jedoch Corona-konform nicht vor Ort im Labor sein. So kann jeder von zu Hause oder aus dem eigenen Büro an der Übung teilnehmen.“ Damit die Zusammenarbeit dann auch wirklich funktionieren kann, kommen Kollaborationstools zum Einsatz.

Eine Frau in einem Hemd guckt frontal in die Kamera

Nadine Brück ist während der CWIX2021 Koordinatorin am Übungsstandort Bonn.

Bundeswehr/Stefan Uj

Mitverantwortlich für den reibungslosen Übungsablauf am Standort Bonn ist Nadine Brück. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team von Barz und verantwortlich für die Koordination zwischen dem Kommando Cyber- und Informationsraum und dem Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie. Dabei kamen die formalen Vorgaben zum Großteil aus dem Kommando CIRCyber- und Informationsraum: „Welche Sicherheitsaspekte sind zum Beispiel zu beachten? Und nicht zu vergessen ist auch die ITInformationstechnik-Sicherheitsbelehrung von allen Beteiligten“, beschreibt Brück Teile ihres Aufgabenspektrums.

Die Vorbereitungen liefen mit allen Beteiligten super“, schildert sie ihren Eindruck von der Zusammenarbeit rund um die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise. Doch auch während der Übung ist Brück voll eingespannt. Als Knotenpunkt zwischen den Ebenen sorgt sie dafür, dass etwa Probleme von den Teilnehmenden an die nationale oder internationale Ebene – also in das Joint Forces Training Centre (JFTC) in Bydgoszcz, Polen – weitergeleitet werden. Ein Beispiel für solche Probleme liefert Brück gleich mit: „Wenn es Rückfragen bezüglich der Sicherheitsdokumentation gibt, dann vermittle ich.“

Technische Geräte, die durch Kabel verbunden sind, in stoßsicheren Transportkisten.

Die technische Einrichtung des Labors ist den Systemen in Fahrzeugen nachempfunden, um zum Beispiel das Tactical Routing zu testen.

Bundeswehr/Stefan Uj

Dynamisch kombiniert

Unter Federführung des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr beschäftigt sich das Forschungsteam um Christoph Barz mit robusten heterogenen Netzwerken. Einem Forschungsfeld, das sich auch in den Tests der Übung wiederfindet. Mit der Fähigkeit Tactical Routing soll die Führungsfähigkeit internationaler Streitkräfte dank erhöhter Interoperabilität bereits in den einzelnen Fahrzeugen eines Verbandes gestärkt werden. Dabei geht es im Kern darum, die unterschiedlichen Endgeräte, wie Funkgeräte oder Satellitentelefone, miteinander zu verbinden und deren verschiedene Übertragungsformen miteinander zu kombinieren. Mittels dynamischer Kombination soll das System zukünftig in der Lage sein, die bestgeeignetste Übertragungsform selbstständig zu wählen.
So soll künftig beispielsweise die Übermittlung von Informationen innerhalb eines Konvois schneller zwischen den Fahrzeugen funktionieren. Ebenso, wie die Weitergabe ins Hauptquartier auf Bataillonsebene.

Daneben testet das Team um Christoph Barz und die internationalen Teilnehmer der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise an unzähligen anderen Projekten, die alle das Ziel verfolgen, gemeinsame Standards festzulegen und so die internationale Zusammenarbeit innerhalb des Bündnisses zu stärken. Aus Sicht von Nadine Brück verlaufen die Tests „bislang sehr gut“. Dabei ist sehr gut nicht immer zwingend gleichbedeutend mit erfolgreich. „Das Schöne an der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise ist ja, dass wir hier forschen können. Also wirklich forschen; da können wir auch Fehler machen“, sagt Barz. Letztlich sieht das Team vom Fraunhofer FKIEFraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise als klare Forschungsplattform, die Ergebnisse liefern soll, um später Standards zu setzen, die dann auch in der Bundeswehr umgesetzt werden.

von Patrick Schüring  E-Mail schreiben

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