Cyber- und Informationsraum
CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2022

Im Team an den Systemen – Administratoren aus Erfurt

Im Team an den Systemen – Administratoren aus Erfurt

Datum:
Ort:
Bydgoszcz
Lesedauer:
4 MIN

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Technik kann nur so gut sein, wie der Mensch, der sie bedient. Bei den hochkomplexen Systemen, die während der multinationalen Übung CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise eingesetzt werden, sind das besonders hohe Anforderungen. Hauptfeldwebel Philip K., Oberfeldwebel Tobias H. und Oberfeldwebel Toni T. stellen sich dieser Herausforderung.

Die drei im Text genannten Soldaten blicken während der CWIX von ihren Computern in die Kamera.

Während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise arbeiten die ITInformationstechnik-Profis aus Erfurt immer im Team

Bundeswehr/Kjell Tandetzke

Für die Administratoren des ITInformationstechnik-Bataillons 383 aus Erfurt ging der Übung eine intensive Vorbereitung voraus. Mehrere Monate wurden die zehn handverlesenen Unteroffiziere ausgebildet und dafür bis nach Lissabon an die NATO Communications and Information Academy geschickt. Das bataillonseigene Erfurter Education und Training Center, eine extra geschaffene Testumgebung, und die regelmäßigen Ausbildungsreisen an das Zentrum für Softwarekompetenz der Bundeswehr, durch das die genutzte Technik gestellt wurde, komplettierten die Ausbildung.

Arbeitsteilung und Spezialisierung

„Das technische Niveau hier auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise ist nicht vergleichbar mit dem, was wir sonst leisten müssen“, beschreibt Tobias. Je mehr Nationen teilnehmen, desto komplexer wird jedes Netzwerk – bei über 30 Nationen während der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2022 ist das Level entsprechend. Wie begegnet das Team aus Erfurt dieser Herausforderung? „Wir sind als Netzwerkadministratoren Multitalente und versuchen, im Dienstalltag, so breit wie möglich aufgestellt zu sein. Für die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise haben wir die verschiedenen ITInformationstechnik-Services dann aufgeteilt und konnten uns so deutlich gezielter vorbereiten.“

Der Oberfeldwebel aus Erfurt übernimmt während der Übung den Zeitservice und das Monitoring im Netzwerk. Zeitservice, also dafür sorgen, dass alle Geräte in derselben Zeit laufen, ist eine Aufgabe für Detailverliebte: „Grob 200 Geräte müssen bis auf die Zehntel Millisekunde genau an der richtigen Uhrzeit sein. Dazu kommt: Es sind nicht alle Maschinen, die für die Übung wichtig sind auch hier – einige befinden sich an den Heimatstandorten rund um den Globus“, beschreibt er die Herausforderung. Dazu kommt das Monitoring, die Netzwerküberwachung. Heidenreich: „Wir konnten in der Vorbereitung einiges Automatisieren, also dass bei Ereignissen im Netzwerk automatisch Alarm geschlagen wird – viel ist es aber immer noch, was in so einem Übungsnetzwerk mit zig Nationen zusammenkommt.“

ITInformationstechnik-Expertinnen und Experten unter sich

Gleichzeitig managt Toni das Webhosting und die Nutzerauthentifizierung. Wer darf mit wem kommunizieren, sei es Mensch oder Maschine? „Es gibt hier eindeutige Sicherheitsvorgaben, an die wir uns halten müssen. Ich muss sicherstellen, dass sowohl die Gruppenrichtlinien stimmen, als auch alle Nutzer das richtige Zertifikat nutzen“, beschreibt der Oberfeldwebel diesen Aufgabenbereich. Das ist im militärischen Bereich aufgrund der Anforderungen an Sicherheit nicht nur ein essentieller Auftrag, dieser lässt auch wenig Platz für Fehler. Was dazu führt, dass er im Kreis des Administrationspersonals der teilnehmenden Nationen häufig der einzige Unteroffizier zwischen Offizieren ist. Toni kann dazu aber beruhigen: „In der Arbeit macht das überhaupt keinen Unterschied, wir sind alles Fachleute auf Augenhöhe, die gut und gerne miteinander arbeiten. Das macht mich auch ein bisschen stolz.“

In einem Zelt der CWIX arbeiten viele Soldaten. An den Wänden sind verschiedene Flaggen, die Atmosphäre ist intensiv

In einem multinationalen und extrem schnellen Umfeld den Überblick nicht zu verlieren, ist Voraussetzung für Administrationsteams

Bundeswehr/Kjell Tandetzke

Ebenfalls Administrator aus Erfurt ist Hauptfeldwebel Philip. Der 34-Jährige konzentriert sich hier voll auf den Service DNS. Das Domain Name System ist die Übersetzung von ausgeschriebenen Adressnamen, wie man es aus dem Internet kennt, in die abstrakten IP-Adressen und umgekehrt. Bei der Komplexität eines militärischen, multinationalen Netzes und den besonderen Sicherheitsbedürfnissen, die so etwas mit sich bringt, bedeutet das, zusammen mit dem anderen Service Auditing und Logging, den er betreut: „Große Datenmengen visualisieren, konstante Fehleranalyse und so Abläufe, Konfigurationen und Sicherheitsmechanismen optimieren.“ Was für ihn persönlich daraus folgt: „Was ich alles dazugelernt habe, in der Vorbereitung der Übung und währenddessen, ist schwer in Worte zu fassen, so viel ist das.“

Sich aufeinander verlassen

Man merkt schnell: ITInformationstechnik-Admins sind keine Einzelkämpfer oder Menschen weit hinter den Kulissen, die alleine und nur für sich arbeiten. So wie ITInformationstechnik-Services in der NATO aufeinander abgestimmt sind und miteinander arbeiten, so arbeitet auch das Team aus Erfurt – miteinander, aber auch mit den internationalen Partnern zusammen. „Alleine ist das nicht zu schaffen“, so Tobias, denn „nicht nur die Menge der Aufgaben und die Fachtiefe zwingen uns zu spezialisieren. Wir müssen ja trotzdem immer eng zusammenarbeiten“. Wenn Tobias in der Netzwerküberwachung Vorkommnisse im Netzwerk live überwacht, muss er eng mit seinem Erfurter Kameraden Philip zusammenarbeiten. „Tobias sieht, was im Netzwerk passiert, ich, was auf dem DNS-Server abläuft. Selbstverständlich bringen wir diese Informationen sowohl technisch als auch menschlich zusammen. Alles andere wäre unsinnig“.

Die Übung CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise ist für alle drei ein Höhepunkt ihrer militärischen Laufbahn. Ein Moment, der Tobias im Gedächtnis bleiben wird, ist einer vom Aufbau. „Wir sind früh angekommen und haben in einem leeren Zelt aufgebaut. Irgendwann am Nachmittag blickte ich auf und um mich herum waren unzählige Menschen aus unzähligen Nationen und alle arbeiteten zusammen.“ Er zieht sein Fazit dazu: „Wie der Turm zu Babel, nur diesmal funktionierend. Das vergesse ich nie!“

Für den einsatzerfahrenen Toni ist die Übung das, „warum ich ITInformationstechnik-Feldwebel geworden bin. So gerne ich Schießausbilder bin und unsere Soldatinnen und Soldaten ausbilde, selber tief in die Materie zu gehen und fachlich zu arbeiten, das ist es!“ Würde er wieder an der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise teilnehmen? „Jederzeit!“ Für den zweifachen Einsatzveteranen Philip sind die Übung und die hier gemachten Erfahrungen eine Bestätigung für ein Ziel, dass er schon lange hat: „Ich will Offizier werden. Ich will noch mehr sehen und noch mehr Möglichkeiten haben, mich einzubringen.“

von Kjell Tandetzke  E-Mail schreiben

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