Zu zweit gegen die unsichtbare Gefahr – das Team des CG20+
Zu zweit gegen die unsichtbare Gefahr – das Team des CG20+
- Datum:
- Ort:
- Daun
- Lesedauer:
- 3 MIN
Das „Waffensystem“ der 7. Kompanie des EloKaBtlBataillon für Elektronische Kampfführung 931 in Daun dient dem Schutz der Truppe. Mittels Funkwellen werden andere Funkwellen gestört, um zu verhindern, dass fernausgelöste Sprengfallen detonieren. Der CG20+ ist ein auf einem Transportpanzer Fuchs verbautes System, welches zur Bedienung zwei gut eingespielte Soldatinnen oder Soldaten braucht – Kommandantin bzw. Kommandant und Fahrerin bzw. Fahrer.
Ein System, ein Team
Stabsunteroffizier (FAFeldwebelanwärter) O. ist Kommandant auf einem CG20+. Er leitet den aus ihm und einem Fahrer bestehenden Störtrupp. Er ist verantwortlich für den richtigen Einsatz des Systems sowie den Schutz seines unterstellten Personals und Materials.
Ihm zur Seite steht Oberstabsgefreiter W. Er unterstützt seinen Kommandanten in allen Belangen im Zusammenhang mit dem Fahrzeug. „Hierzu zählen zum Beispiel hilfreiche Tipps hinsichtlich der Fahrzeuginstandhaltung, Fahrzeugführung und auch Erkenntnisse über das Beladungskonzept des Radpanzers im Einsatz, sowie die Vorbereitung und Unterstützung bei Bergungsmaßnahmen anderer Fahrzeuge“, erläutert Oberstabsgefreiter W.
In nationalen und multinationalen Verbänden wird der Störer bei Konvois oder Patrouillen eingesetzt, um durch seine Wirkungsweise zum Schutz der eigenen Kräfte beizutragen. Der Einsatz dieses spezialisierten Teams kann somit Soldatinnen bzw. Soldaten und im besten Fall auch Zivilisten vor Anschlägen schützen.
Zum richtigen Einsatz des Systems benötigen Stabsunteroffizier O. und Oberstabsgefreiter W. fundierte Kenntnisse über seine Wirkungsmöglichkeiten im elektromagnetischen Spektrum sowie über die Funktionsweisen von funkausgelösten Sprengfallen.
Bewährungsprobe im Einsatz
Beide Kameraden haben umfangreiche fachliche Ausbildungsabschnitte absolviert, um jetzt dieses Team zu bilden.
„Die Ausbildung hat mich gut auf den Einsatz vorbereitet, aber erst dort – im Einsatz – wird einem richtig bewusst, wie wichtig unser Beitrag zum Schutz von Kameraden ist.“
Beide sind eng aufeinander eingespielt. Dies konnten die Kameraden bereits im Einsatz in Afghanistan und Mali unter Beweis stellen. „Ohne den CG20+ würde der Konvoi nicht rollen“, sagt Oberstabsgefreiter W. Zusammen mit Kampfverbänden und Kampfunterstützern nahm das Team an mehreren Patrouillenfahrten teil und beriet die jeweiligen Führungskräfte vor Ort über den richtigen Einsatz des Systems. Da die Schutzwirkung des CG20+ für die Soldatinnen und Soldaten weder erkennbar noch spürbar ist, beinhaltete ihre Aufgabe im Einsatz auch, den Kameradinnen und Kameraden die Funktion und den Nutzen eines solchen Systems zu erläutern.
Zurück in der Heimat sind die beiden aufgrund ihres Ausbildungsstandes und ihrer Einsatzerfahrung auch als Ausbilder tätig. „Häufig werde ich zu diversen Ausbildungen im Umgang mit dem Fahrzeug und seinem Störsystem hinzugezogen“, sagt der 31-jährige Oberstabsgefreite.
Hier steht vor allem im Vordergrund, den jüngeren Soldatinnen und Soldaten der Kompanie eigene Erfahrungen zu vermitteln.
Unteroffizier ohne Portepee – Fachmann mit praktischer Erfahrung
Stabsunteroffizier (FAFeldwebelanwärter) O. begann seine Laufbahn 2013 mit der allgemeinen Grundausbildung am EloKaElektronische Kampfführung-Standort Frankenberg (Eder). Der damalige Unteroffizieranwärter durchlief daraufhin mehrere Lehrgänge, um am Ende als EloKaElektronische Kampfführung Unteroffizier in der 7. Kompanie des EloKaBtlBataillon für Elektronische Kampfführung 931 seinen Dienst zu verrichten. Hier lernte er den taktischen und fachlichen Umgang mit seinem System und bestritt bereits mehrere Auslandseinsätze.
Stabsunteroffizier (FAFeldwebelanwärter) O. gefiel seine Tätigkeit in der EloKaElektronische Kampfführung so gut, dass er 2019 einen Antrag auf Laufbahnwechsel in die Laufbahn der Unteroffiziere mit Portepee stellte. Wie an seiner Dienstgradbezeichung Stabsunteroffiziere (FAFeldwebelanwärter - Feldwebelanwärter) zu erkennen ist, ist ihm dies auch gelungen.
Mannschaftssoldat – als Wiedereinsteiger zum Oberstabsgefreiten
Oberstabsgefreiter W. stieg 2007 in die Laufbahn der Mannschaften ein. Er absolvierte seine allgemeine Grundausbildung am Standort Siegburg, um danach im ITBtlInformationstechnikbataillon 383 in Erfurt eingesetzt zu werden. 2010 verließ er die Bundeswehr nach Ablauf seiner Verpflichtungszeit. 2014 zog es ihn dann zurück zur Bundeswehr. Da er seine allgemeine Grundausbildung 2007 bereits absolviert hatte, stieg er sofort in der 7. Kompanie des EloKaBtlBataillon für Elektronische Kampfführung 931 wieder ein.
Dort absolvierte Oberstabsgefreiter W. wegen der für ihn vorgesehenen Aufgabe als EloKaElektronische Kampfführung-Soldat und Kraftfahrer zunächst weitere Lehrgänge, um verschiedene Führerscheinklassen zu erlangen. Nach Abschluss dieser Maßnahmen übte er regelmäßig in und mit seiner Stammeinheit den Einsatz mit seinem Fahrzeug und setzte sich außerdem mit dem aufgebauten System auseinander.