Lebensretter aus Überzeugung
Lebensretter aus Überzeugung
- Datum:
- Ort:
- Mayen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Weltweit erkranken zwei Menschen pro Minute an Blutkrebs. Viele von ihnen haben ohne Stammzellenspende nur eine sehr geringe Überlebenschance. Im Kampf gegen den Blutkrebs engagieren sich in Deutschland einige Stiftungen und Organisationen auf der Suche nach passenden Spenderinnen und Spendern. Einer, der gefunden wurde, ist Hauptfeldwebel Gerd Wirtz aus dem Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr.
Als sich Hauptfeldwebel Gerd Wirtz vor sechs Jahren über die Stefan-Morsch-Stiftung für die Knochenmarkspende registrierte, tat er das aus voller Überzeugung. Der Soldat aus dem Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen wollte gezielt helfen, um anderen eine Chance zu geben, ihre Krankheit zu bekämpfen: „Ich habe mich angemeldet in der Hoffnung, irgendwann etwas Gutes tun zu können.“ Mitte August war es dann soweit. Wirtz bekam einen Anruf mit der Information, dass er als möglicher Spender gehandelt werde. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich auch als Spender in Frage zu kommen, verschwindend gering. Nur rund 1,5 Prozent der registrierten Personen kommen auch tatsächlich als potentielle Spender für eine Patientin oder einen Patienten in Frage.
Perfekt organisierte Hilfe
Nach der ersten Kontaktaufnahme mit den Mitarbeitenden der Stiftung erfolgte wenige Wochen später eine Voruntersuchung. Diese dient dazu festzustellen, ob die kontaktierten Personen tatsächlich als Spender oder Spenderin geeignet sind. Bei Wirtz fiel das Ergebnis positiv aus, sodass er für Oktober einen Termin zur Entnahme des Knochenmarks in einem Düsseldorfer Krankenhaus bekam. Die Organisation der Unterbringung und des Termins übernahm dabei die Stiftung. Auch in allen anderen Angelegenheiten war die Stiftung immer für Wirtz ansprechbar: „Ich hatte einige sehr freundliche Telefonate, in denen mir alles genau erläutert wurde.“
Auch und gerade der Eingriff, nämlich die Entnahme des Knochenmarks, wurden ihm detailliert erklärt und alle Fragen beantwortet. Bei der sogenannten Knochenmarkpunktion werden mit einer Nadel die Knochenmarkzellen aus dem Knochen – in Wirtz´ Fall aus dem Becken – entnommen. Diese können anschließend genauer untersucht werden. Den Eingriff selbst merkte Wirtz erst nachdem die Narkose nachließ: „Das war schon schmerzhaft.“ Und trotzdem könnte er sich eine erneute Spende vorstellen. „Gerne jederzeit wieder“, sagt Wirtz, für den seine Hilfe eine Selbstverständlichkeit war.
Chance auf gesundes Leben
Wer genau seine Spende empfangen hat, weiß Wirtz nicht. Das Verfahren über die Stiftung verläuft vollkommen anonymisiert, sowohl für Spender als auch Empfänger. Nur, wenn beide Seiten zustimmen, können sie untereinander über die Stiftung in Briefkontakt treten. Einen Anhaltspunkt hat Wirtz aber schon bekommen: „Meine Spende ging an einen dänischen Jungen.“ Dieser Junge erhielt nun dank Wirtz´ Spende neue Hoffnung im Kampf gegen den Blutkrebs. Dass er ausgerechnet einem Kind helfen konnte, freut den zweifachen Familienvater besonders. Und noch aus anderem Anlass hatte er Grund zur Freude: Für seinen uneigennützigen Einsatz wurde Wirtz mit dem Coin des Einsatzbereichsleiters aus dem ZOpKomBw Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr ausgezeichnet. Eine Ehre, die vor ihm erst 22 Kameradinnen und Kameraden erhalten haben.