Cyber- und Informationsraum

Wie arbeiten Sie in der Pandemie, Herr Oberleutnant?

Wie arbeiten Sie in der Pandemie, Herr Oberleutnant?

Datum:
Ort:
Murnau am Staffelsee
Lesedauer:
2 MIN

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Johannes Wiesbeck ist Oberleutnant und Zugführer im Informationstechnikbataillon 293 in Murnau. Der Offizier ist während der Pandemie im Gesundheitsamt in Weilheim eingesetzt. Dort steht er in ständigem Austausch mit den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, um Aufgaben und Aufträge abzustimmen und zu koordinieren. Er ist der Vorgesetzte vor Ort und Ansprechpartner für seine unterstellten Soldatinnen und Soldaten.

Ein Soldat vor einer Tür

Oberleutnant Johannes Wiesbeck ist während der Pandemie im Gesundheitsamt in Weilheim eingesetzt.

Bundeswehr/ITBtl 293

Wie arbeiten Sie in der Pandemie, Herr Oberleutnant Wiesbeck?

Ich bin als Zugführer der Soldatinnen und Soldaten eingesetzt, die in der Amtshilfe das Gesundheitsamt in Weilheim unterstützen. Anfangs, geprägt durch die zweite Welle der Corona-Fallzahlen, hatten wir viele Aufgaben zu bewältigen. Dabei ist die genaue Ermittlung von Kontaktpersonen oder die Nachverfolgung von Erkrankten enorm wichtig, um die Pandemie eindämmen zu können. In die neue Aufgabe habe ich mich aber schnell einarbeiten können, denn die Tätigkeit als Zugführer ist ja gleichgeblieben.
Dabei habe ich vor allem zwei Aufgaben. Einerseits koordiniere ich für die eingesetzten Soldaten Termine, Urlaub und halte Kontakt zu den jeweiligen Einheiten der Soldaten. Auf der anderen Seite bin ich der Ansprechpartner für das Gesundheitsamt.
Der Dienst beginnt morgens in der Werdenfelser Kaserne in Murnau mit organisatorischen Punkten, beispielsweise der Prüfung, ob alle Soldatinnen und Soldaten gesund zum Dienst erschienen sind. Nachdem wir in Weilheim ankommen, nehme ich Kontakt zum Gesundheitsamt auf, um Aufgaben und Aufträge abzuholen und diese mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abzustimmen. Diese Aufträge verteile ich dann an meine Soldatinnen und Soldaten. Ich versuche auch darauf zu achten, wer welche Stärken hat und so bestimmte Aufgaben effizienter erledigen kann.

Inwiefern unterscheidet sich das von Ihrer bisherigen Tätigkeit? Und welche Schwierigkeiten ergeben sich daraus?

Die Verbindung und der Kontakt zu einem zivilen Amt ist für mich eine neue Erfahrung, denn hier gibt es andere Strukturen und Hierarchien. Der Umgang miteinander ist immer professionell.
Die Schwierigkeit für mich war, dass man sich selbst zuerst einmal in das „Thema“ Corona aus Sicht des Gesundheitsamtes einarbeiten und dann als Ansprechpartner für die Soldatinnen und Soldaten bei thematischen Fragen wie beispielweise zu Quarantäne oder Testpflicht fungieren muss.

Was lernen Sie aus solchen Zeiten?

Als Vorgesetzter vor Ort, bin ich stets Ansprechpartner und Koordinator der eingesetzten Soldaten. Das Führen von Menschen macht mir dabei sehr viel Freude. Sie zu motivieren, neue Dinge beizubringen und immer ein offenes Ohr zu haben, ist eine Selbstverständlichkeit in meinem Dienstalltag.
Motiviert hat mich unter anderem auch die Tatsache, dass wir einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten konnten und weiter leisten können. Auch das Einarbeiten in neue Themengebiete und der Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, welche uns sehr herzlich aufgenommen haben, ist für mich motivierend.


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