Wie arbeiten sie in der Pandemie, Frau Obergefreiter?
Wie arbeiten sie in der Pandemie, Frau Obergefreiter?
- Datum:
- Ort:
- Murnau am Staffelsee
- Lesedauer:
- 2 MIN
Beatrix Meisner ist Obergefreiter im Informationstechnikbataillon 293 in Murnau. Die Feldwebelanwärterin ist während der Pandemie im Gesundheitsamt in Weilheim eingesetzt. Dort arbeitet sie hauptsächlich am Computer, um Daten für die Kontaktnachverfolgung einzutragen oder um mit Betroffenen zu telefonieren.
Wie arbeiten Sie in der Pandemie, Frau Obergefreiter Meisner?
Meine Hauptaufgabe ist in erster Linie das Contact-Tracing. Das Team, in dem ich eingesetzt bin, unterstützt das Gesundheitsamt bei allen anfallenden Aufgaben. Die Symptome von betroffenen Personen werden per Telefonanruf abgefragt. Dazu erfolgt ein Tagebucheintrag in das System BaySim. Außerdem informieren wir die Menschen, die in Kontakt zu vermutlich Erkrankten waren, über eine Verlängerung der Quarantäne, falls Symptome weiterhin auftreten oder beenden diese bei Genesung. Viele Menschen, die wir anrufen, haben Fragen und Sorgen. Ich versuche ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein dastehen. Auf diesem Weg möchte ich die Menschen, die sich in Quarantäne befinden unterstützen, denn eine solche Isolierung ist oft eine hohe psychische Belastung.
Alle relevanten Daten der Personen werden außerdem in das System eingepflegt. Oft arbeiten wir über die regulären Dienstzeiten hinaus, was für mich teilweise eine hohe zeitliche Belastung darstellt. Doch die Motivation ist hoch und vor allem die Zusammenarbeit zwischen uns Soldaten und den zivilen Mitarbeitern funktioniert gut.
Inwiefern unterscheidet sich das von Ihrer bisherigen Tätigkeit?
Bisher habe ich im Regeldienst hauptsächlich an Ausbildungen für verschiedene Bundeswehr-Systeme und Geräte sowie den Umgang mit unterschiedlichen Waffen teilgenommen. Ich befinde mich in der Feldwebellaufbahn und war deshalb schon auf einigen ITInformationstechnik-spezifische Fachlehrgängen – kenne mich also mit ITInformationstechnik aus. Während meines alltäglichen Dienstes habe ich allerdings bisher eher wenig Zeit am Computer verbracht. Der jetzige „Bürojob“ ist eine völlig neue Erfahrung für mich.
Natürlich gehört als Soldat auch der Sport in den Regeldienst. Zurzeit kommt das allerdings etwas zu kurz – höchstens nach Dienst.
Was lernen Sie aus solchen Zeiten?
Was mir vor allem durch meine Arbeit hier immer wieder bewusst wird, ist, dass man Corona ernst nehmen muss. Deshalb gehe ich unterstützend mit bestem Beispiel voran und halte die vorgeschriebene Maßnahmen ein, um so zu helfen ein schnelles Ende der Pandemie herbei führen zu können.
Das Wichtigste in dieser Zeit ist der Zusammenhalt untereinander. Trotz des räumlichen Abstandes im Gesundheitsamt, stehen wir in unserem Team eng zusammen. Wir unterstützen uns gegenseitig, motivieren und helfen einander. Das ist unerlässlich, um weiter zu machen und alles zu geben. Meine Motivation ist, dass wir im gemeinsamen Kampf gegen Corona, die Dauer der Pandemie hoffentlich verkürzen können.