Werkstattleiter bei den Aufklärern: Hauptfeldwebel Matthias Kahlmeyer
Werkstattleiter bei den Aufklärern: Hauptfeldwebel Matthias Kahlmeyer
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„Mein Team und ich sorgen dafür, dass unsere Aufklärer ihre Antennen nicht zu Fuß tragen müssen“, sagt Hauptfeldwebel Matthias Kahlmeyer aus dem Bataillon für Elektronische Kampfführung 912 mit einem Schmunzeln. „Militärisch korrekt heißt es natürlich, wir sorgen dafür, dass unser Bataillon mobil einsatzfähig ist und bleibt.“
Ich mach genau das, was man aus einer ganz normalen Werkstatt kennt.
Der gelernte Kraftfahrzeugmechatroniker ist Truppführer des Gefechtschadeninstandsetzungstrupp, Werkstattleiter und militärischer Vorgesetzter. „Den Großteil der Zeit macht die Arbeit als Werkstattleiter aus“, erklärt Kahlmeyer. „Mein Job ist vergleichbar mit dem eines KfzKraftfahrzeug-Meisters, der eine zivile Autowerkstatt leitet.“
Mobil und sicher
„Um im Cyber- und Informationsraum aufklären und wirken zu können, ist es für die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons wichtig, schnell und sicher an die erforderlichen Orte zu gelangen“, sagt Kahlmeyer. „Dazu benötigen unsere Kameraden verkehrssicher, einsatzbereite und sichere Fahrzeuge.“ Kahlmeyer sorgt mit der Instandsetzung genau dafür, dass ihre LKWs, Geländewagen und Anhänger immer bestens gewartet sind und die Teams sicher ans Ziel bringen.
Planen und organisieren
Rund 100 Fahrzeuge fahren deshalb über das Jahr verteilt in die Werkstatt von Kahlmeyer, über 500 Aufträge arbeiten er und sein Team dabei ab. Insgesamt stehen 20 Soldatinnen und Soldaten Kahlmeyer dafür als Team zur Seite. „Das bedeutet natürlich für mich eine intensive Planung und Koordination“, sagt Kahlmeyer. „Rechtzeitig die richtigen Ersatzteile bestellen, das genaue Nachhalten der Aufträge, das Personal passgenau koordinieren und die Fahrzeuge nach der Instandsetzung abnehmen – alles das sind nur einige Aufgaben von mir.“
Selten in blau
„Den Blaumann ziehe ich nur noch selten an“, sagt Kahlmeyer mit etwas Wehmut. „Doch neben der reinen Leitung der Werkstatt, bin ich auch gefragt, wenn es darum geht, die Fahrzeuge turnusmäßig zu prüfen.“ Wie zivile Fahrzeuge, die zum TÜV müssen, werden auch die grünen Bundeswehrfahrzeuge regelmäßig geprüft. „Das reicht von der Abgasuntersuchung bis hin zur sicherheitstechnischen Prüfung“, sagt der Mechatroniker.
Aus- und Weiterbildung
Zudem bildet Kahlmeyer sein Team regelmäßig aus- und weiter. „Ich bin verantwortlich für meine Mitarbeiter und will, dass sie jederzeit bestens auf ihre Aufgaben vorbereitet sind“, betont Kahlmeyer. „Deshalb heißt es, meine Soldaten nicht nur auf ihrem Dienstposten auszubilden, sondern auch sie in neuen Verfahren zu schulen.“
Militärischer Vorgesetzter
„Neben meiner fachlichen Tätigkeit bin ich auch militärischer Vorgesetzter“, sagt Kahlmeyer. „Das bedeutet unter anderem, dass ich mein Team führe und anleiten muss, ihre allgemeinen militärischen Grundfertigkeiten, wie Schießen, Marschieren oder das Versorgen von Verwundeten regelmäßig zu trainieren und körperlich fit zu bleiben.“ Eine wichtige Aufgabe, denn neben der Fachaufgabe ist jeder der Instandsetzer auch immer Soldat. „Das gleiche gilt natürlich auch für mich selbst“, fügt er hinzu. „Deshalb bin ich natürlich dann auch immer mit dabei.“
Beide Seiten
Kahlmeyer kennt beide Seiten des Soldatenlebens – die des militärischen Vorgesetzten, ebenso die des Untergebenen. „Begonnen habe ich als Grundwehrdienstleistender und habe mich dann als Freiwillig Wehrdienstleistender weiterpflichtet“, erzählt Kahlmeyer. „Erst danach habe ich die Feldwebellaufbahn eingeschlagen und mich als Soldat auf Zeit verpflichtet.“ Ein Werdegang, der Kahlmeyer nun hilft, als militärischer Vorgesetzter die manchmal andere Sicht auf Dinge seines Teams nachvollziehen können. „Ich bin froh, dass ich diesen Weg so gegangen bin“, ergänzt Kahlmeyer.
Zurück in der Werkstatt
„So, jetzt muss ich aber wieder an die Arbeit“, sagt Kahlmeyer und schnappt sich den nächsten Auftrag. „Bei diesem LKW ist die Achse beschädigt, nun heißt es, eine Neue anzufordern und diese dann mit meinem Team einzubauen. Auch solche größeren Reparaturen übernehmen die Instandsetzer im Bataillon.“ In nächster Zeit wird der Lastwagen für eine Übung gebraucht. Bis dahin muss er wieder laufen. „Viel Zeit bleibt nicht, aber wir sehen uns als Dienstleister für das Bataillon und leisten immer unser Bestes, dass unser Bataillon einsatzbereit ist.“