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iSNExInternational Survey Networking Exercise 2025

Multinationale Vermessungsübung iSNExInternational Survey Networking Exercise in Litauen

Multinationale Vermessungsübung iSNExInternational Survey Networking Exercise in Litauen

Datum:
Ort:
Litauen
Lesedauer:
3 MIN

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Welche Geoinformationen brauchen Kampftruppen zur Verteidigung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke? Und wo kommen diese her? Darum ging es bei der international Survey Networking Exercise (iSNExInternational Survey Networking Exercise) vom 27. März bis 11. April 2025. Im Vordergrund stand dieses Jahr dabei auch der Suwalki-Korridor, die für die NATONorth Atlantic Treaty Organization strategisch wichtige Landverbindung von Polen ins Baltikum.

Eine Drohne schwebt in der Luft. Im Hintergrund steht eine Gruppe Soldaten.

Ein Element der diesjährigen Übung iSNExInternational Survey Networking Exercise war die Identifikation geeigneter Gewässerübergänge an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke

Bundeswehr/MN GSG

Wo kann die Truppe den Fluss überqueren und hält die Brücke dem Panzer stand? Geoinformationen sind das unsichtbare Rückgrat moderner Verteidigungsstrategien. Damit im Ernstfall alles reibungslos klappt, müssen die Fähigkeiten von Geoinformationskräften regelmäßig unter realistischen Einsatzbedingungen getestet werden. Dadurch werden nicht nur internationale Standards, sondern auch die Zuverlässigkeit von Geodaten für militärische Entscheidungen sichergestellt.

Eine Vermessungsübung auf multinationaler Ebene ist die iSNExInternational Survey Networking Exercise. In Verantwortung der Multinational Geospatial Support Group (MN GSGMultinational Geospatial Support Group), einer internationalen Militäreinheit, die Geoinformationen für NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union bereitstellt, findet sie in diesem Jahr bereits zum siebten Mal statt. Bei der Übung sammelten zehn Vermessungsteams, ein Geoanalyseteam und ein Pioniertrupp aus insgesamt zwölf Nationen wichtige Informationen zu Brückenbefahrbarkeit, Gewässerübergangsstellen und Navigationspunkten an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.

Vermessen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke

Verkehrsschilder zur Military Load Classification (MLCMilitary Load Classification), also der maximalen Tragfähigkeit von Brücken und Straßen, waren früher in europäischen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedstaaten keine Seltenheit. Auch in der Bundesrepublik prägten sie das Straßenbild. Die meisten von ihnen wurden ab 2009 schrittweise abgebaut, da sie als überflüssig galten. Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage gewinnen solche Datenbestände nun wieder an Relevanz. Dies gilt insbesondere für die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke, wo die Versorgung und Bewegung alliierter Streitkräfte für den Ernstfall sichergestellt werden muss. Bei der iSNExInternational Survey Networking Exercise übten Vermessungsteams nun, wie sie mit ihren vielfältigen Methoden – terrestrische Vermessung, Laserscanning, Drohnenvermessung und satellitengestützte Vermessung – unter Nutzung etablierter NATONorth Atlantic Treaty Organization-Standards diese Daten bestmöglich erfassen und bereitstellen können.

Daneben hatte das Vermessungspersonal die Gelegenheit, das geodätische Grundlagennetz in Litauen kennenzulernen und darauf aufbauend militärisch relevante Navigationspunkte im Gelände zu verifizieren. Solche Navigationspunkte werden für militärisches Großgerät, zum Beispiel Panzerhaubitzen, benötigt, um auch bei eingeschränkter GPSGlobal Positioning System-Verfügbarkeit die eigene Position bestimmen sowie Ziele präzise anvisieren zu können. Das ist besonders wichtig, weil auf dem Gefechtsfeld heute ständig mit dem Einfluss der Elektronischen Kampfführung, beispielsweise durch die bewusste Störung von GPSGlobal Positioning System-Signalen, gerechnet werden muss.

Multinationale Zusammenarbeit üben

Vor einem See steht eine Antenne mit einem kleinen Display und einer Schaltfläche.

Mit einem Sonarbot, ein unbemanntes Unterwasserfahrzeug, können Informationen zur Tiefe von Gewässern gewonnen werden

Bundeswehr/MN GSG

Vermessungskräfte der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten werden in ihren jeweiligen Nationen ausgebildet und ausgestattet. Folglich gibt es Unterschiede in Verfahren, Standardisierung, Ausbildungsstand und Einsatz der jeweiligen Vermessungsteams. Bei der seit 2017 stattfindenden Übungsserie hat sich gezeigt, dass beim Einsatz von Vermessungsteams aus unterschiedlichen Nationen nicht nur sprachliche Barrieren überwunden werden müssen. Auch die verschiedenen herstellerspezifischen Datenformate, nationale Standards und Sicherheitsrestriktionen müssen zusammengeführt werden.

Ein Beispiel für die multinationale Zusammenarbeit ist das Erkunden und Festlegen potenzieller Gewässerübergänge, eines der Übungselemente der diesjährigen iSNExInternational Survey Networking Exercise. Im ersten Schritt, dem Erkunden, kann ein Vermessungsteam zum Beispiel mit einer Drohne aktuelle Luftbilder von dem Areal aufnehmen, dass zuvor durch Pionierkräfte identifiziert wurde. Diese Bilder werden dann georeferenziert, also mit konkreten Geländepunkten versehen und in einem von Pionierkräften nutzbaren Datenformat bereitgestellt. Diese nutzen die Daten dann für die Planung einer Aufklärungsmission mit einem Sonarbot, einem unbemannten Unterwasserfahrzeug, mit dem die Pioniere die Gewässertiefen erkunden. Daneben erstellt ein weiteres Vermessungsteam mithilfe terrestrischer Vermessungsmethoden ein Geländeprofil. Schließlich wird in der Auswertezelle das Gewässertiefenprofil der Pioniere mit den Geländedaten der Vermesser zusammengeführt, um so eine möglichst präzise Datengrundlage zu erstellen. Sie bildet die Basis für die Bewertung potenzieller Gewässerübergänge.

von Multinational Geospatial Support Group  E-Mail schreiben

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