Staatssekretär Dr. Peter Tauber besucht das Kommando CIRCyber- und Informationsraum
Staatssekretär Dr. Peter Tauber besucht das Kommando CIRCyber- und Informationsraum
- Datum:
- Ort:
- Bonn
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Seine dreitägige Informationsreise anlässlich Covid-19 führte den Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Peter Tauber auch ins Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIRKommando Cyber- und Informationsraum) in Bonn. In der Operationszentrale Corona informierte er sich über die aktuelle Lage im Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum und führte mit Angehörigen des Kommandos ein Gespräch über die Herausforderungen und Chancen, die diese Pandemie für uns alle bereithält.
Ein Wagen fährt vor und drei „maskierte Männer“ steigen aus. Direkt zu Beginn des Besuchs von Dr. Peter Tauber wird klar, dass dies kein gewöhnlicher Termin ist. Der Parlamentarische Staatssekretär und seine beiden Begleiter tragen Schutzmasken im Flecktarnmuster. Genauso wie der Inspekteur Cyber- und Informationsraum, Generalleutnant Ludwig Leinhos, der Dr. Tauber begrüßt.
Gleich zu Beginn bedankt sich Leinhos bei seinem Gast für dessen Beitrag zum aktuellen Sonderheft CIRCyber- und Informationsraum, welches gerade zum dritten Geburtstag des Organisationsbereiches veröffentlicht wurde und überreicht zugleich ein druckfrisches Exemplar. Aus dem im April 2017 mit rund 260 Angehörigen gegründeten Kommando CIRCyber- und Informationsraum ist ein bundesweit aufgestellter Organisationsbereich geworden, in dem rund 14.500 Menschen Dienst leisten und „die Verantwortung für die neue Dimension, den Cyber- und Informationsraum, für die gesamte Bundeswehr wahrnehmen“, so Leinhos.
Führungslage in der OPZOperationszentrale-Corona CIRCyber- und Informationsraum
In der Operationszentrale (OPZOperationszentrale) nimmt Dr. Tauber an der täglich stattfindenden Führungslage Inspekteur CIRCyber- und Informationsraum teil. Auch in der OPZOperationszentrale sind die Anpassungen an die Corona-Lage zu beobachten: Viele Plätze sind derzeit nicht besetzt. Das Kommando CIRCyber- und Informationsraum hat die Mitarbeiter im Sinne des Social Distancing „aufgelockert“, um die Beschäftigten bestmöglich zu schützen. Im Fokus des täglichen Briefings steht die Lageentwicklung COVID-19Coronavirus Disease 2019 in Deutschland, der Bundeswehr und speziell im eigenen Organisationsbereich. „Ich lasse mich ständig zur aktuellen Lage Corona und ihren Auswirkungen auf unsere Personal- und Auftragslage informieren“, erläutert der Inspekteur CIRCyber- und Informationsraum. „Natürlich gehen wir weiterhin unseren Kernaufgaben nach, zum Beispiel die Informationssicherheit in der Bundeswehr zu gewährleisten“, betont Leinhos. „Gerade auch vor dem Hintergrund der verstärkten Homeoffice-Nutzung der Angehörigen der Bundeswehr.“ Mit dem „operativen Minimum“ an Mitarbeitern werden die umfangreichen „Reach Back“-Leistungen, zum Beispiel Militärisches Nachrichtenwesen, Geoinformationsunterstützung und Betrieb und Schutz des ITInformationstechnik-Systems der Bundeswehr für die Einsätze weiterhin erbracht.
Unterstützung von Gesundheitsämtern im Rahmen der Amtshilfe
Thema sind auch konkrete Unterstützungsleistungen des Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum während der Corona-Pandemie: beispielsweise unterstützen 22 Soldaten und Soldatinnen aus dem ITInformationstechnik-Bataillon 381 Storkow derzeit vier Gesundheitsämter in Brandenburg bei der telefonischen Nachverfolgung von Infektionsketten. „Diese kurzfristige Hilfe finde ich sehr gut“, so Dr. Tauber. „Wenn man sie braucht, ist die Truppe zur Stelle und unterstützt im Rahmen der Amtshilfe. Darauf können wir alle stolz sein.“, bekräftigt er. „Der eigentliche Kernauftrag unserer Streitkräfte ist und bleibt jedoch ein anderer, nämlich die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft und die Fortführung der Auslandseinsätze.“
Gesprächsrunde unter dem Motto: Was nehmen wir aus der Pandemie für später mit?
Das Gespräch mit Angehörigen des Kommandos CIRCyber- und Informationsraum liegt Dr. Tauber besonders am Herzen: „Ich komme auch, um Ihnen persönlich und im Namen der Leitung zu danken, wie gut und flexibel Sie sich auf die veränderte Situation in der Corona-Krise einstellen“, begrüßt Dr. Tauber die Teilnehmenden der kleinen Gesprächsrunde, die aufgrund des Social Distancing im großen Konferenzraum stattfindet. Die Themen drehen sich zum Beispiel um Führungsfähigkeit in Zeiten von Lockdown und Homeoffice. Die Anzahl der mobilen Arbeitsmöglichkeiten in so kurzer Zeit so massiv zu erhöhen, etwa durch die Ausweitung der Remote Access Service (RAS)-Kapazitäten oder den Einsatz von OpenVPN, einer softwarebasierten Lösung zum sicheren Zugang ins Netz der Bundeswehr, wäre in Prä-Corona-Zeiten sicherlich kaum möglich gewesen. Auch Beispiele für pragmatische Hilfsmaßnahmen, wie die Unterstützung bei der Einrichtung eines vollausgestatteten Corona-Aufnahmezentrums durch das Bataillon für Elektronische Kampfführung 931 in Daun, erwähnt der Staatssekretär.
Agilität in der Krise und Lessons Learned
Reservist Hauptfeldwebel Georgi Steffenhagen, der schon zu Beginn der Pandemie mit der Entwicklung des Datenbankmanagementsystems METis (Link zum Artikel) zu einer deutlichen Vereinfachung und Beschleunigung der Reservistenverwaltung im Sanitätsdienst der Bundeswehr beigetragen hat, schildert seine Erfahrung, dass eine enorme Agilität entstanden sei. Eine Entwicklung, die plötzlich Dienstwege verkürze und Verfahren beschleunige. Dr. Tauber regt an, „Lessons Learned zu formulieren für die Dinge, die in der Krise gutfunktioniert haben und die wir beibehalten können. Und welche dieser Dinge könnten wir in eine neue schlankere sowie schnellere militärische Führungsstruktur übernehmen?“ Am Ende steht nur die Frage: Wie sieht das neue „Normal“ aus