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Ausgezeichnung für Rettende

Ausgezeichnete Rettende beim Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen

Ausgezeichnete Rettende beim Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen

Datum:
Ort:
Murnau am Staffelsee
Lesedauer:
2 MIN

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Der entgleiste Zug in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen forderte fünf Menschenleben, viele wurden schwer verletzt. Murnauer ITInformationstechnik-Spezialisten waren als Ersthelfer vor Ort, um die Einsatzkräfte zu unterstützen.

Nach dem Zugunglück haben sich mehrere Wagen ineinander verkeilt.

Die entgleisten Waggons hatten sich ineinander verkeilt: Mit Leitern als Brücken konnten die Verletzten geborgen werden

Privat/Sebastian Wäger

Es ist Freitag kurz nach zwölf Uhr. Oberstabsgefreiter Julia S. befindet sich auf dem Heimweg, als sie kurz nach dem Farchanter Tunnel zum Stehen kommt. Wenig später sind unzählige Blaulichter am Ende des Staus zu erkennen. „Da wusste ich, dass etwas schlimmeres passiert sein musste“, so Julia. Sie entschließt sich auszusteigen und ihre Hilfe anzubieten. An der Unfallstelle dann ein Bild des Grauens: Ein Zug ist entgleist, drei Waggons liegen ineinander verkeilt in der Bachböschung. Gemeinsam mit den Rettungskräften rettet die Soldatin vom Informationstechnikbataillon 293 sieben Erwachsene und ein Baby aus den verunglückten Zugabteilen. „Wir haben über dem Bach Leitern als Brücken genutzt, um darüber die Verletzten zu retten“, erklärt die 25-Jährige.

Auch Stabsunteroffizier Alina S. ist zum Unfallzeitpunkt auf dem Nachhauseweg. Als immer mehr Rettungskräfte eintreffen, zögert sie nicht lange und möchte helfen. „Man hat einfach nur funktioniert und gar nicht richtig realisiert, was da passiert ist“, erzählt die ITInformationstechnik-Soldatin aus Murnau. An der Unglücksstelle versammeln sich immer mehr Schaulustige. Die 23-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen verdeckt mit Hilfe von Decken die verletzten Personen. Alina ist empört: „Unglaublich, dass man vom Leid anderer Menschen Fotos machen muss“. Fast drei Stunden kümmert sie sich um die Verletzten, besorgt Sanitätsmaterial und unterstützt dort, wo sie gebraucht wird.

Mit blauem Auge davongekommen

„Mein Sohn war zum Glück im ersten Waggon des Zuges“, berichtet Stabsunteroffizier Thomas S. - nach dem Anruf durch die Rettungskräfte seien er und seine Frau sofort zum Unfallort gefahren, um ihn abzuholen. Thomas bleibt um zu helfen. Nachdem sich die Situation gegen 15 Uhr etwas beruhigt hat, macht sich der Murnauer ITInformationstechnik-Soldat auf dem Heimweg. Dort entdeckt er einige Ersthelfer, welche durch die verkehrstechnischen Einschränkungen nicht nach Hause kommen. Thomas entschließt sich, die Kameradinnen und Kameraden der Gebirgsjäger zum nächsten Bus oder zur Bahn zu bringen.

Noch immer hallt das Unglück bei den Helfern nach. Immer wieder denke man an die Bilder vom Unfalltag. „Die Rettung des Babys war schon eine harte Nummer“, erklärt Julia traurig. Sicherlich wisse man, was starke Erschütterungen bei einem Baby anrichten könnten. Thomas' Sohn hat glücklicherweise nur leichte Blessuren und eine Gehirnerschütterung davongetragen. „Der psychische Schaden ist bisher noch nicht abzusehen“, so der Familienvater. Was bleibt sind Erinnerungen an einen emotional erschütternden und unfassbaren Tag.

Zivilcourage wird belohnt

Soldatinnen und Soldaten wurden ausgezeichnet und halten ihre Urkunden zum Gruppenbild vor dem dem Körper.

Sichtlich stolz ist Oberstleutnant Stefan Eisinger (1. v. l.) auf seine Ersthelfer: Oberstabsgefreiter Julia S. (2. v. l.), Stabsunteroffizier Alina S. (2. v. r.) und Stabsunteroffizier Thomas S. (1. v. r.)

Bundeswehr/Laurin Schroeter

„Wo es viel Schatten gibt, findet sich immer auch ein Licht. Dieses Licht waren an diesem Tag unter anderem Sie“, so der Kommandeur des ITInformationstechnik-Bataillons. Ohne zu zögern haben die drei Murnauer ITInformationstechnik-Spezialisten geholfen und dort unterstützt wo Hilfe benötigt wurde. Dies sei nicht nur unter vollem Einsatz ihrer Fähigkeiten, sondern auch unter Zurückstellung persönlicher Belange möglich gewesen, verkündete Oberstleutnant Stefan Eisinger stolz bei der Auszeichnung seiner Soldatinnen und Soldaten mit einer förmlichen Anerkennung.

von Jenny Henning  E-Mail schreiben

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