Deutsches PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre für EUEuropäische Union-Missionen und Operationen erreicht den nächsten Meilenstein
Deutsches PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre für EUEuropäische Union-Missionen und Operationen erreicht den nächsten Meilenstein
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- Bonn
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Am 21. und 22. April traf sich zum ersten Mal das multinationale Steuerungsgremium des Cyber Information Domain Coordination Centre (CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre). Mit der Wahl von Generalmajor Michael Färber, Kommandeur des Kommandos Informationstechnik der Bundeswehr, zum Vorsitzenden und dem Beitritt Frankreichs als aktivem Mitglied nahm das Steuergremium seine Arbeit auf.
Ziel des PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekts CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre ist der Aufbau einer multinationalen Koordinierungsstelle in Brüssel, in der unter anderem Lagebilder des Cyber- und Informationsraumes (CIRCyber- und Informationsraum) für EUEuropäische Union-Operationen und EUEuropäische Union-Missionen besser abgeglichen werden können.
Das zukünftige Aufgabenspektrum des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre umfasst auch die Bewertung von verfügbaren Lageinformationen, um diese in den militärischen Planungs- und Führungsprozess von EUEuropäische Union-Operationen und -Missionen einzubringen.
Langfristig soll das CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre dann als Teil der EUEuropäische Union-Strukturen auch CIRCyber- und Informationsraum-Operationen planen und führen können. Koordiniert wird das Projekt bisher aus dem Kommando CIRCyber- und Informationsraum in Bonn.
Frankreich als weiteres aktives Mitglied im CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre
Weniger als sechs Monate nach der Unterzeichnung des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre-Konzepts und der Arbeitsaufnahme des durch das Kommando CIRCyber- und Informationsraum betriebenen CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre-Projektbüros im November 2020 markiert die erste Sitzung des multinationalen Steuerungsgremiums, zu der nun alle stimmberechtigten Mitgliedstaaten zusammenkamen, den nächsten Meilenstein.
Teilnehmende waren Vertreter des EUEuropäische Union-Militärstabes, der Europäischen Verteidigungsagentur, der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit und Vertreter der aktiv beitragenden Mitgliedstaaten Frankreichs, der Niederlande, Ungarns und Deutschlands. Aufgrund der andauernden Pandemie fand das Treffen per Videokonferenz statt.
In seiner Einführungsrede begrüßte der Inspekteur CIRCyber- und Informationsraum, Vizeadmiral Thomas Daum, die Entscheidung Frankreichs, den Statuswechsel vom Beobachter zum aktiven Mitgliedsstaat im CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre zu vollziehen. Auch wurde allen aktiven Mitgliedstaaten für deren Beitrag zum bisher Erreichten gedankt: „Dieses CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre-Konzept in so kurzer Zeit zu erstellen und von den beitragenden Mitgliedstaaten unterzeichnen zu lassen, war ein erster großer Erfolg, der nur durch gemeinsame Anstrengungen erreicht werden konnte – wozu Sie alle maßgeblich beigetragen haben.“
Vorsitzender des Steuergremiums gewählt
Zum Vorsitzenden des Steuerungsgremiums CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre wurde Generalmajor Michael Färber, Kommandeur des Kommandos Informationstechnik der Bundeswehr, gewählt. Er wird dem Gremium für die nächsten zwei Jahre vorstehen. „Dieses Projekt eines multinationalen Koordinierungszentrums für den Cyber- und Informationsraum ist in der Lage, allen teilnehmenden Nationen und der Europäischen Union die Kommunikationskanäle einzurichten, die erforderlich sind, um z.B. bei EUEuropäische Union-Missionen oder -Operationen alle relevanten CIRCyber- und Informationsraum-Informationen zeitnah auszutauschen“, betonte Färber.
Gesamtheitlicher Ansatz berücksichtigt Cyberraum, Elektromagnetisches Umfeld und Informationsumfeld
Dabei wird sich das CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre nicht nur mit Fragen der Cyber-Verteidigung und des Elektromagnetischen Umfeldes befassen und nicht nur die Aufgabe haben, Informationen über Cyber-Vorfälle zu sammeln und bereitzustellen. Der Aufgabenbereich des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre soll breiter aufgestellt werden und beispielsweise auch informationsbezogene Funktionen und Fähigkeiten umfassen, um hybriden Herausforderungen im Informationsraum zu begegnen. Dies bedeutet, dass Informationen aus den drei Bereichen Cyberraum, elektromagnetisches Umfeld und Informationsumfeld integriert und als eine Dimension gesamtheitlich betrachtet werden sollen.
Denn heutzutage ist das in der digitalen Welt zirkulierende Narrativ eines Ereignisses oftmals wichtiger als das tatsächliche Ereignis. Daher soll dieser Bereich nicht isoliert betrachtet, sondern im gesamten militärischen Planungsprozess ganzheitlich berücksichtigt werden.
In Bezug auf das Projektziel Informationsaustausch wird das Aufgabenportfolio des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre explizit das Informationsumfeld mit seinen organisatorischen Komponenten wie strategische Kommunikation, Informationsoperationen und psychologische Operationen umfassen. Dieses ganzheitliche Verständnis der Dimension CIRCyber- und Informationsraum ist zurzeit weder in den Strukturen der EUEuropäische Union noch der anderen Mitgliedstaaten umgesetzt. Auch daran arbeiten die Projektkoordinatoren des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre.
Konkrete Informationen über die gesamte CIRCyber- und Informationsraum-Lage einer Region
Zudem werden verschiedene Produkte entwickelt, die dann vom CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre zur Verfügung gestellt werden, etwa eine Art CIRCyber- und Informationsraum-Almanach mit Länder- oder regionalem Bezug und mit konkreten Länderinformationen inklusive aller Geo- und Sicherheitsinformationen, um damit die Operationsführung einer EUEuropäische Union-Mission oder -Operation zu unterstützen. Das wären beispielsweise eine CIRCyber- und Informationsraum-bezogene Situation oder Bedrohungsbild oder Lageberichte zu speziellen Themen.
„Mit der Etablierung des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre wird deutlich, dass der Bedeutung des Cyber- und Informationsraums als militärischer, aber auch gesamtstaatlicher Operationsraum zunehmend Rechnung getragen wird“, wies Vizeadmiral Daum nochmals auf die Relevanz des EUEuropäische Union-Projektes hin.
Das multinationale Steuerungsgremium wird künftig zweimal jährlich zusammenkommen und sich hierbei auch über neue Entwicklungen und Produkte austauschen. Ein nächster Schritt bei der weiteren Implementierung des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre wird die Verlegung des Projektbüros 2023 nach Brüssel sein.
Ab 2026+ soll das CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre dann für den vollen Informationsaustausch und das Planen und Führen von CIRCyber- und Informationsraum-Operationen mit einem ständigen Element am Standort Brüssel in EUEuropäische Union-Strukturen integriert sein. Auch die Einsatzbereitschaft zur Unterstützung aller EUEuropäische Union-Missionen und Operationen soll dann hergestellt sein.