Cyber- und Informationsraum

Online-Videosprechstunde im Sanitätsdienst – innovative Nachsorge in Zeiten des Coronavirus

Online-Videosprechstunde im Sanitätsdienst – innovative Nachsorge in Zeiten des Coronavirus

Datum:
Ort:
Euskirchen
Lesedauer:
3 MIN

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Aufgrund der aktuellen Situation der COVID-19Coronavirus Disease 2019 Pandemie wird die eigentlich noch in der Projektphase befindliche „Online-Videosprechstunde“ bereits jetzt in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Bundeswehrkrankenhaus Berlin in eine praktische Erprobung genommen. Patientinnen und Patienten soll so die teils weite Anreise für ambulante Termine erspart werden.

 Ein Arzt sitzt vor einem Tablet

Über ein handelsübliches Tablet kann auch über die Distanz manch eine Diagnose erstellt werden.

Bundeswehr

„Eigentlich sollte die „Online-Videosprechstunde“ erst in zwei Monaten anlaufen. Aber in der veränderten Situation durch die Corona-Pandemie haben wir uns zusammen mit unseren Partnern am Bundeswehrkrankenhaus Berlin (BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Berlin) entschieden, das System schon jetzt zur Verfügung zu stellen. So werden Anfahrtswege und Wartezeiten für Patientinnen und Patienten reduziert und damit auch die Gelegenheiten einer möglichen Ansteckung mit dem Corona-Virus“, erläutert Major Gerhard Borchardt, der Verantwortliche für das Innovationsvorhaben im Zentrum für Softwarekompetenz der Bundeswehr (ZSwKBw). Die „Online-Videosprechstunde“ ist ein vom Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr) initiiertes Innovationsvorhaben, das durch Angehörige des ZSwKBw umgesetzt wurde. Schneller, als ursprünglich geplant, kommt die „Online-Videosprechstunde“ zusammen mit Oberfeldarzt Priv.-Doz. Dr. med. David Back, dem medizinischen Leiter des Vorhabens im Bundeswehrkrankenhaus Berlin, nun in einem vorgezogenen Feldtest zum Einsatz.  

Nachsorge von zu Hause aus

Damit steht das System schon seit dem 18. März den Ärztinnen und Ärzten der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Bundeswehrkrankenhauses Berlin für erforderliche Nachsorgen und Verlaufskontrollen offiziell zur Verfügung. Patientinnen und Patienten müssen nicht mehr zwingend persönlich vorstellig werden. Zusätzlich ist geplant, dass auch Truppenärztinnen und Truppenärzte ihre Patientinnen und Patienten unmittelbar telemedizinisch bei Fachärztinnen und Fachärzten der Klinik vorstellen können. „Wir möchten mit diesem Projekt untersuchen, inwieweit Nachuntersuchungen oder auch eine Erstvorstellung von Patienten per Online-Vorstellung möglich sind. Wenn jemand operiert wurde und in einer Nachuntersuchung geht es dann beispielsweise darum, ob jemand wieder seinen Arm bewegen oder seine Schulter drehen kann. Das kann der Patient oder die Patientin auch vor der Kamera zeigen“, so Borchardt. Durch diese digitale Anwendung könnten schneller Entscheidungen getroffen und notwendige Diagnostik- oder Therapieschritte früher eingeleitet werden. Klar ist, dass das Potential über die Orthopädie und Unfallchirurgie hinausgeht und auch andere Erkrankungen auf diesem Weg in Zukunft behandelt werden könnten, etwa „einfache“ Erkältungskrankheiten.

Zertifizierte Webapplikation zur Arztkonsultation

Das System baut auf einer marktverfügbaren Webapplikation zur Arztkonsultation auf und wurde im Innovationsvorhaben auf handelsüblichen, mobilfunkfähigen Tablets bereits erprobt: „Da wir mit den Ergebnissen im Pretest zufrieden waren, haben wir vor dem Hintergrund der aktuellen Situation entschieden, die „Online-Videosprechstunde“ jetzt schon einzusetzen, auch wenn noch nicht alle Funktionen für den Nutzenden verfügbar sind“, erläutert Borchardt. Gerade im Rahmen der gegenwärtigen Einschränkungen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19Coronavirus Disease 2019 Pandemie und der teils sehr weiten Anreise von Patientinnen und Patienten aus Nordbayern, Hessen oder Rügen zum Bundeswehrkrankenhaus Berlin, „können wir so dazu beitragen, dass die Notwendigkeit für Patienten, sich persönlich vor Ort im Krankenhaus vorzustellen, derzeit zusätzlich reduziert werden kann“, ergänzt er.

Das Zentrum für Softwarekompetenz unterstützt die ganze Bundeswehr

Mehrere Personen sitzen an Computern

Die ITInformationstechnik-Profis des Zentrums für Softwarekompetenz der Bundeswehr bieten schnelle und unkomplizierte Unterstützung im Zuge der Corona-Krise.

Bundeswehr/Martina Pump

Oberst Peter Hillermann, Kommandeur ZSwKBw, freut sich darüber, dass Projekte, die bislang nicht akut waren und eher nebenherliefen, nun im Zuge der aktuellen Umstände fertiggestellt werden und sogar ihren Nutzen in der Corona-Pandemie haben: „Das Zentrum für Softwarekompetenz der Bundeswehr konzentriert sich neben der Sicherstellung der Kernfähigkeiten auf die schnelle und unkomplizierte Unterstützung im Zuge der Corona-Krise. Es freut mich, dass wir mit dem Innovationsvorhaben „Online-Videosprechstunde“ zu einer Entlastung für das Bundeswehrkrankenhaus Berlin beitragen können. Wir werden auch in den nächsten Wochen unseren Fokus darauf legen, organisationsbereichsübergreifend unsere Hilfe anzubieten.“

CIRCyber- und Informationsraum vs. Virus – Wir bleiben zu Hause“

von Martina  Pump  E-Mail schreiben

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