Cyber- und Informationsraum
Im Krisenfall

Dimension CIRCyber- und Informationsraum in militärischen Evakuierungsoperationen

Für Evakuierungen aus Kriegs- und Krisengebieten, wie im Sudan 2023, werden Fähigkeiten aus allen Bereichen der Bundeswehr benötigt. So auch aus dem Cyber- und Informationsraum.

Menschen, dicht an dich, in einem militärischen Transportflugzeug.
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  • Lagebild
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    Das Lagebild

    Der Bedarf zur Durchführung einer Militärischen Evakuierungsoperationen, abgekürzt MilEvakOp, ergibt sich häufig kurzfristig. Daher können diese im Regelfall nicht von langer Hand geplant und kleinteilig vorbereitet werden, sondern sind schnell und möglichst verzugslos durchzuführen. Grundlage hierfür sind Lagebilder, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Die Operationszentrale im Kommando Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum) hat den Auftrag das Lagebild CIRCyber- und Informationsraum zu führen. Hier werden alle Informationen aus und für den Cyber- und Informationsraum zusammengetragen, in Bezug zueinander gesetzt, ausgewertet, bewertet und mit weiteren Lagezentren geteilt. Diese Informationen sind eine wichtige Grundlage für schnelle Reaktionsfähigkeit. 

  • Tailored to Mission
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    CIRCyber- und Informationsraum – Tailored to Mission

    Keine Operation gleicht der anderen, jede Mission ist einzigartig. Der Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum hat hierbei eine bedeutende Rolle: Ob die Bereitstellungen von ITInformationstechnik-Services, vielfältige Aufklärungs- und Wirkmöglichkeiten, wie beispielsweise der Elektronische Kampf oder die Bereitstellung von aktuellen Geoinformationen durch das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr) – die Fähigkeiten des jüngsten Organisationsbereichs ergänzen und ermöglichen viele andere militärische Optionen erst. Welche der CIRCyber- und Informationsraum-Fähigkeiten schlussendlich zum Einsatz kommen, hängt dann vom konkreten Auftrag ab.  

  • Rufbereitschaft
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    Rufbereitschaft

    Teile des Organisationsbereiches CIRCyber- und Informationsraum befinden sich in ständiger Einsatzbereitschaft. Der Anspruch ist eindeutig und fordernd: durchgängig handlungsfähig und somit immer „combat ready“ zu sein. Wenige Tage bis Stunden müssen dem Einsatzpersonal genügen, um sich auf einen Einsatz – auch unter schwierigsten Bedingungen – vorzubereiten. Sie müssen dabei nicht nur ihren militärischen Auftrag und verschiedene Gefahren vorbereitet sein – auch die Infrastruktur vor kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Alle diese Unterschiede müssen in die kurzfristige Vorbereitung eingehen.  

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    In den Einsatz

    Für militärische Evakuierungen ist die Luftlandebrigade 1 aus der Division Schnelle Kräfte unter der Führung des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr zuständig. Die bei MilEvakOp unterstützenden Expertinnen und Experten des CIRCyber- und Informationsraum bringen ihre Fähigkeiten in den Leitverband des Heeres ein. 

    Das Zusammentreffen und das Eingliedern der Spezialfertigkeiten geschieht häufig erst auf dem Flugfeld. Gemeinsame Übungen sowie Training und Verfahren sind hier die Grundlage, um im Ernstfall schnell und professionell agieren zu können. Geschwindigkeit ist von zentraler Bedeutung, um die Reaktionszeit so gering wie möglich zu halten: Eine MilEvakOp wird nur durchgeführt, wenn unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht und alle diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Aktuelles Beispiel für eine solche Operation war der Sudan. 

  • Zwei SOldatne im Wald mit einem Störsender.
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    Luftlandefähige Komponenten

    Für Evakuierungskräfte ist regelmäßig eine luftlandefähige Komponente für den Elektronischen Kampf zur Nahunterstützung im Einsatz (LEKE) vorgesehen. Diese spezialisierten Soldatinnen und Soldaten sind dazu befähigt, mittels modernster Technik und in schwierigsten Situationen die Operationsführung durch Informationsgewinnung nachhaltig zu unterstützen sowie die gegnerische Operationsführung durch elektronische Gegenmaßnahmen zu erschweren. Sie sind dazu ausgebildet, mit anderen luftlandefähigen Verbänden zu agieren. Ihr weit überdurchschnittliches militärisches Können befähigt sie als spezialisierte Kräfte CIRCyber- und Informationsraum dazu, in den Einsatz von Spezialkräften integriert zu werden.

  • Soldaten laufen vpr einem Transportpanzer.
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    Elektronischer Kampf

    Neben den luftlandefähigen Komponenten sind es viele weitere Fähigkeiten der Soldatinnen und Soldaten aus den Bataillonen für Elektronische Kampfführung, die für Evakuierungsoperationen zum Einsatz kommen können. Das kann von der gezielten Störung gegnerischer Kommunikation reichen bis hin zum Einsatz vom Jammern – also dem Unterdrücken von per Funk ausgelösten Sprengfallen. Neben diesen Wirkmöglichkeiten bietet der Elektronische Kampf ebenfalls die Möglichkeit, Informationen zu gewinnen, beispielsweise durch das gerichtete Abhören von Kommunikation. 

  • Zwei Soldaten arbeiten an einer Satellitenanlage auf einer trockenen Wiese.
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    Sichere Verbindungen

    Eine der Kernfähigkeiten des Organisationsbereichs CIRCyber- und Informationsraum ist das Bereitstellen und Betreiben von geschützten Verbindungen sowohl für verschiedene Kräfte im Einsatzland als auch zur Anbindung nach Deutschland. Bei einer Militärischen Evakuierungsoperation kann dies beispielsweise über das Satellitenkommunikationssystem der Bundeswehr realisiert werden. Satellitenkommunikation bietet die Möglichkeit, Sprache und Daten in jeden Einsatzort der Welt schnell, stabil und sicher zu übertragen. Die Anbindung ist bedarfsangepasst und reicht vom Satellitentelefon bis hin zu einer Bodenstation mit Netzwerken für ITInformationstechnik-Systeme – perfekt für hochflexible, hochmobile und skalierbare Einsätze.

  • Taktische Direktkommunikation
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    Taktische Direktkommunikation

    Wo Menschen evakuiert werden, muss kommuniziert werden. Die Fachleute dafür sitzen im Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen. Mit den Trupps der Taktischen Direktkommunikation verfügt die Bundeswehr über kleine Teams, die von der direkten Gesprächsführung bis hin zum Einsatz von Lautsprechern verschiedene Fähigkeiten zum Einsatz bringen, um Einzelpersonen und Menschengruppen anzuleiten sowie zu informieren.  

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    Bilder nach Deutschland

    Militärische Evakuierungsoperationen werden aus dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam geführt. Zur Verdichtung des Lagebildes ist die Arbeit von Einsatzkameratrupps eine Option. Diese kleinen Teams sind unter anderem mit Videokameras ausgestattet und in der Lage, vor Ort ungefilterte Aufnahmen zu erstellen. Diese werden im Anschluss situativ aufbereitet oder direkt live nach Deutschland gestreamt. Die EKTs sind damit Auge und Ohr der militärischen und politischen Führung in den Einsatzgebieten.  

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    Ende einer Operation

    Die auf die jeweilige Evakuierungsoperation zugeschnittenen Fähigkeiten des Organisationsbereichs CIRCyber- und Informationsraum sind selbstverständliche und unverzichtbare Teile der eingesetzten Kräfte und damit von der Alarmierung bis zur Nachbereitung in den Heimatstützpunkten eingebunden.  

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