Planung, Aufbau und Betrieb: Ein ITInformationstechnik-System wird verlegt
Planung, Aufbau und Betrieb: Ein ITInformationstechnik-System wird verlegt
- Datum:
- Lesedauer:
- 3 MIN
Vom Satelliten über digitalen Richtfunk bis hin zu Telefonnetzen - Eine Frage der richtigen Planung!
Oberleutnant David Schiemann ist Kompanieeinsatzoffizier der vierten Kompanie des Informationstechnikbataillons 381 im brandenburgischen Storkow. Kürzlich hat die Kompanie Aufbau und Betrieb des ITInformationstechnik-Systems geübt. Der Oberleutnant war für die Planung und Durchführung der Übung verantwortlich.
Was war Ihre Aufgabe während der Planung und Durchführung der Übung? Oder anders gefragt was macht ein Kompanieeinsatzoffizier eigentlich genau?
Als Kompanieeinsatzoffizier bin ich zuständig für die Einsatzbereitschaft des Materials und Personals der Kompanie. Zudem berate ich die Kompaniechefin in der Gestaltung der Ausbildungsplanung. Weiter bin ich hier in der Kompanie ständiger Vertreter der Kompaniechefin und unterstütze sie, wo es nur geht. Während der Planung und Durchführung einer solchen Übung laufen bei mir alle Informationen zusammen. Ich behalte den Überblick und sorge dafür, dass alles so läuft, wie es die Planung vorsieht.
Wenn eine ganze Kompanie verlegt, um ITInformationstechnik-Verbindungen herzustellen, ist dies sicher eine Herausforderung. Wie genau planen Sie so eine Verlegung?
Bevor die Planung der Verlegung losgeht, müssen wir erst die Aufbauräume festlegen. Bei unseren Satellitensystemen ist die Wahl des Standortes meist unkritisch. Ziel der Übung war es aber, zwischen zwei Standorten zusätzlich zu der Satellitenverbindung eine Richtfunkverbindung zu halten, um eine redundante Anbindung sicherzustellen. Die Wahl der Aufbauräume für das System Digitaler Richtfunk ist dabei etwas anspruchsvoller, denn die beiden 34 Meter hohen Masten benötigen quasi-optische Sicht. Zudem gilt es einen Frequenzplan zu erarbeiten. In diesem ist für alle Angehörigen der Kompanie festgelegt, auf welcher Frequenz die jeweiligen Systeme senden sollen und wie die Systeme untereinander kommunizieren.
Und wenn dies alles festgelegt ist, geht es los?
Nein, noch nicht. Es gilt es erst einmal, eine Marschreihenfolge der Fahrzeuge und entsprechende Marschstrecken festzulegen. Dabei gilt es zum Beispiel zu prüfen: Sind die Straßen breit und die Tunnel hoch genug für die Fahrzeuge oder gibt es Möglichkeiten für einen technischen Halt. Ab einer bestimmten Anzahl an Fahrzeugen, in bestimmten Zeiträumen und bei der Nutzung von zivilen Straßen müssen wir diese Verlegung auch offiziell beantragen, das heißt einen Marschkredit anfordern. Dieser Marschkredit ermöglicht es uns auf öffentlichen Straßen zu fahren. Es gilt also die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.
Wann sollte man mit der Planung denn dann beginnen?
Um alle Fristen einzuhalten, sollte man mit den Planungen einer solchen Übung bereits ein Jahr im Voraus beginnen. Es geht aber auch schneller.
Und was ist das Ziel einer solchen Verlegung beziehungsweise der Übung?
Das Ziel einer solchen Übung beziehungsweise Verlegung ist, das Personal weiterzubilden und Abläufe zu festigen, zum Beispiel das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten der Kompanie im Gesamtsystem. Bei uns verfügt jede Kompanie über eine eigene Kernfähigkeit in der Informationstechnik – von digitalem Richtfunk bis zu kleinen verlegfähigen Servern. Das bedeutet aber auch, dass eine einzelne Kompanie alleine keine komplette ITInformationstechnik-Infrastruktur sicherstellen kann. Wir in der vierten Kompanie sind zum Beispiel in der Lage, weitreichende Verbindungen mit Systemen über Satellit oder digitalem Richtfunk herzustellen und zu halten. Wir haben aber auch die Möglichkeit, Telefonnetze zu betreiben. Nur im Zusammenspiel funktioniert es also und das muss regelmäßig geübt werden.