Alarm für ITInformationstechnik-Kräfte der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Speerspitze VJTFVery High Readiness Joint Task Force
Alarm für ITInformationstechnik-Kräfte der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Speerspitze VJTFVery High Readiness Joint Task Force
- Datum:
- Ort:
- Erfurt
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- 4 MIN
Das Informationstechnikbataillon 383 aus Erfurt ist Teil der Very High Readiness Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force) der NATONorth Atlantic Treaty Organization und befindet sich in diesem Jahr in der Stand-by-Phase. Jederzeit kann es den Startschuss zur Verlegung geben. Die ITInformationstechnik-ler haben den Auftrag, im Einsatzfall die ITInformationstechnik-Anbindung der VJTFVery High Readiness Joint Task Force-Kräfte bereitzustellen und die Verbindung zwischen Heimat- und Einsatzland herzustellen.
Dienstagmittag, 11:58 Uhr, im Kompetenzzentrum VJTFVery High Readiness Joint Task Force beim Erfurter ITInformationstechnik-Bataillon. Gerade trifft der dritte Alarmierungsspruch O-A-C ein, nachdem mit den Sprüchen O-A-A und O-A-B bereits eine Eskalation mit erforderlichen Maßnahmen in Erfurt spürbar war. Ab jetzt läuft die Stoppuhr. In nur 48 Stunden müssen die im Alarmspruch geforderten Soldaten zur Verlegung in ein beliebiges Einsatzland bereit sein. Jetzt gilt es neben Ausrüstung, Material bis hin zur Verpflegung die Fahrzeuge komplett aufzurüsten und zeitgerecht in der richtigen Marschformation abmarschbereit in der Kaserne aufzufahren.
Fokus auf Landes- und Bündnisverteidigung
Durch die Veränderung der sicherheitspolitischen Lage in den letzten Jahren rückte der Fokus der Bundeswehr vermehrt auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Anfang des Jahres 2019 übernahm Deutschland die Führung in der Speerspitze der NATONorth Atlantic Treaty Organization, der VJTFVery High Readiness Joint Task Force, die Teil der NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force (NRFNATO Response Force) ist. In diesem Rahmen finden immer wieder auch unangekündigte Übungen statt, die die schnelle Einsatzbereitschaft der VJTFVery High Readiness Joint Task Force-Kräfte sicherstellen soll. Vor fünf Tagen kam der erste Alarmierungsspruch im Bataillon an. Daraufhin wird geprüft, wieviel Personal und welches Material einsatzbereit zur Verfügung steht. Am frühen Dienstagmorgen folgt dann der zweite Alarmspruch: Für das Bataillon ein Indikator dafür, „dass sich die Lage weiter zuspitzen könnte“, so der Kommandeur des ITInformationstechnik Bataillon 383, Oberstleutnant Jörg Meier. Und kurze Zeit später wird tatsächlich die dritte Alarmstufe ausgerufen. Der Kommandeur versammelt seine Soldaten und stimmt sie auf die nächsten 48 Stunden ein: „Donnerstag 11:58 ist Showtime, da müssen wir abmarschbereit sein!“
Koordination im Lagezentrum
Hauptmann S., Leiter des Kompetenzzentrums VJTFVery High Readiness Joint Task Force, schaltet nach der Alarmierung das Lagezentrum in den 24/7 Modus. „Hier im Lagezentrum verläuft während der Alarmierung die Schnittstelle für alle Bereiche des Bataillons. Von hier aus koordinieren wir sämtliche Schritte, die zur schnellen Einsatzbereitschaft notwendig sind“, erklärt Hauptmann S. Sein Team setzt längst die Herausforderung um, innerhalb von 48 Stunden die Verlegebereitschaft von den explizit geforderten 100 Soldaten und 70 Fahrzeugen herzustellen. Mit dabei sind das digitale Bündelfunksystem Tetrapol und weitere mobile Systeme – von der Satellitenkommunikation über das Mobile Kommunikationssystem der Bundeswehr bis hin zu den lokal verlegefähigen Netzwerken. „Ziel dieser Alarmierungsübung ist, festzustellen, ob unsere Verfahrensabläufe funktionieren und wo wir diese optimieren müssen“, ergänzt der Kommandeur.
Überraschung bei der Abnahme
Donnerstag 11:30 Uhr. Eine lange Reihe von 100 Soldaten und 70 Fahrzeugen, zusammengesetzt aus Teilen des Stabes Unterstützungsverband sowie der Stabs- und Versorgungskompanie mit seiner ITInformationstechnik-Staffel, stehen auf einer Wiese auf dem Kasernengelände. Die angeforderten Kräfte sind zu Marschbändern aufgefahren und der Kommandeur prüft die zeitgerechte und vollzählige Abmarschbereitschaft seiner Kräfte. Am frühen Nachmittag trifft auf einmal unangekündigter Besuch im Bataillon ein: Vizeadmiral Joachim Rühle, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, ist nach Erfurt gekommen. Er ist derjenige, der sich vor Ort davon überzeugen möchte, dass das ITInformationstechnik -Bataillon seinen VJTFVery High Readiness Joint Task Force-Auftrag souverän und vollständig erfüllt und die im Alarmspruch geforderten Maßnahmen im vorgegebenen Zeitrahmen umgesetzt hat. Nach einem Vortrag konnte sich Vizeadmiral Rühle an den Stationen und im Gespräch mit den Soldaten überzeugen, dass die Erfurter ITInformationstechnik-ler diese Prüfung bestanden hatten. Sollte heute noch die nächste Alarmierungsstufe ausgerufen werden, stände einer Verlegung nichts im Weg.
Ohne Kommunikation läuft nichts
Tatsächlich kommt um 17:45 Uhr ein weiterer Alarmspruch im Lagezentrum an. Doch Hauptmann S. gibt Entwarnung: „Für uns ist Übung gerade für beendet erklärt worden. Aber die andere Möglichkeit wäre durchaus auch eine Weiterführung der Übung gewesen, also eine tatsächliche Verlegung an einen beliebigen Einsatzort.“ Im Ernstfall sind die Erfurter ITInformationstechnik-Spezialisten für die ITInformationstechnik-Anbindung des VJTFVery High Readiness Joint Task Force-Verbandes zuständig, vom Einrichten der Arbeitsplätze mit Computer- und Telefonanbindung bis zur sicheren und beständigen Bereitstellung der ITInformationstechnik-Services. „Unser Auftrag und Ziel ist es, schnellstmöglich alle gewohnten ITInformationstechnik-Anwendungen wie E-Mail, Telefonie, Intranet und so weiter, die der Nutzer von zu Hause gewohnt ist, verfügbar zu machen, so dass wir dadurch den Auftrag der bei der VJTFVery High Readiness Joint Task Force eingesetzten Soldaten bestmöglich unterstützen“, betont der Kommandeur.
Die Alarmierung lief reibungslos und routiniert. Mission accomplished
Professionelle Soldaten
Oberstleutnant Meier zieht ein positives Fazit für seine an dieser Übung beteiligten Kräfte: „Die Alarmierung lief reibungslos und routiniert. Die Soldaten gehen professionell mit der Situation um und ich denke, Vizeadmiral Rühle hat einen guten Eindruck von den Leistungen des ITInformationstechnik-Bataillons 383 bekommen. Mission accomplished.“